Ostpreußen ist der Name der ehemaligen, bis 1945 bestehenden östlichsten preußischen Provinz, deren Ausdehnung (ungeachtet historisch leicht wechselnder Grenzverläufe) ungefähr der historischen Landschaft Preußen entspricht. Die Bezeichnung kam erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch, als neben dem 1701 zum Königreich erhobenen Herzogtum Preußen mit seiner Hauptstadt Königsberg weitere, zuvor polnische Gebiete im Westen (beispielsweise das sog. Preußen Königlichen Anteils mit dem Ermland und Pommerellen) zu Brandenburg-Preußen kamen und die neue Provinz Westpreußen bildeten.
Heutzutage gehört das Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz überwiegend zu Russland (Oblast Kaliningrad) und Polen (Woiwodschaft Ermland-Masuren). Das ehemalige sog. Memelland (auch Memelgebiet, lit. Klaipėdos kraštas) kam erstmals 1920 und erneut ab 1945 zu Litauen.
Mit Blick auf die politischen, sozialen und technischen Veränderungen der Region führt die Ausstellung von der Vorgeschichte durch Mittelalter und Neuzeit. Sie erzählt den Weg Preußens vom Deutschordensstaat über das Herzogtum hin zum Königreich, vom Ersten Weltkrieg als „vergessenem Krieg“ im Osten und der Zeit des Nationalsozialismus. Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung und politischer Gegner werden thematisiert, aber auch die Gewalt und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Dieser endet nicht nur mit dem Untergang Ostpreußens als Provinz des Deutschen Reiches, sondern auch mit Flucht und Vertreibung nahezu seiner gesamten Bevölkerung.
Landschaft, Geschichte und ihre Bewohner hinterließen auch bei vielen Künstlern nachhaltigen Eindruck. Gemälde, Plastiken und Grafiken von Lovis Corinth bis Käthe Kollwitz werden gleichermaßen präsentiert wie verschiedenste Werke der Künstlerkolonie
Nida ist eine Kleinstadt an der litauischen Ostseeküste. Die Stadt liegt im Westen des Landes direkt an der Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Sie wird von knapp 2,400 Menschen bewohnt und ist die westlichste Stadt Litauens.
Die Kurische Nehrung ist eine Halbinsel an der Ostseeküste, die zu Litauen und dem russischen Oblast Kaliningrad gehört. Die Halbinsel ist 98 km lang und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee und bekannt für die Künstlerkolonie.
Die Deutschbalten können auf eine mehr als 700jährige Geschichte zurückblicken. Über mehrere Epochen führt die Ausstellung durch die wechselvolle Vergangenheit dieser deutschsprachigen ehemaligen Führungsschicht, beginnend mit den mittelalterlichen Anfängen der „Deutschen “Hanse“ “Hanse“ Die Hanse war im Mittelalter zunächst ein Bündnis von Kaufleuten zum gegenseitigen Schutz, später ein Netzwerk von Städten, die Handelsprivilegien überwachten, Händler und ihre Waren schützten, und auf "Tagfahrten" genannten Treffen handelspolitische Beschlüsse fassten. Das Einflussgebiet der Hanse erstreckte sich von der Nordseeküste bis über den gesamten Ostseeraum. und den Eroberungen des „Deutschen Ordens“ über die Zeit als russische Provinzen im 18. und 19. Jahrhundert bis zur Umsiedlung als Folge des “Hitler-Stalin-Paktes“ “Hitler-Stalin-Paktes“ Der Hitler-Stalin-Pakt, auch Deutsch-Sowjetischer Nichtangriffspakt oder Molotow-Ribbentrop-Pakt, wurde 1939 geschlossen und teilte Europa in zwei "Interessensphären" ein - vereinfacht gesagt teilten das Deutsche Reich und die Sowjetunion Europa untereinander in Gebiete auf, die sie erobern oder dem jeweils anderen überlassen wollten. Der Vertrag sah unter anderem eine Teilung Polens vor und stellte somit die Grundlage für den deutschen Überfall auf Polen dar. .
Besucher können über zeitgeschichtliche Dokumente Interessantes über die Integration der Geflüchteten im Nachkriegsdeutschland und den Umgang mit ihrem Erbe in Polen, Russland und den baltischen Staaten erfahren. Die Themen des Museums werden für die Besucher außerdem über ein abwechslungsreiches Programm aus Führungen und Workshops erfahrbar gemacht.
Das Baltikum ist eine Region im Nordosten Europas und setzt sich aus den drei Staaten Estland, Lettland und Litauen zusammen. Das Baltikum wird von knapp 6 Millionen Menschen bewohnt.
Die Rominter Heide ist ein ausgedehntes Wald- und Heidegebiet, das sich entlang der polnisch-russischen Grenze im äußersten Südosten der russischen Oblast Kaliningrad bzw. im äußersten Nordosten der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren erstreckt. Vor 1945 war das Gebiet Teil der preußischen Provinz Ostpreußen und bekannt als königlich-preußisches Jagdgebiet. Noch Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) ließ hier ab 1891 ein hölzernes Jagdschloss errichten, dessen Gelände nach seinem Tod mit dem des nahen, durch die Nationalsozialisten unter Hermann Göring (1893-1946) errichteten Reichsjägerhofs Rominten zusammengeschlossen und um Bunkeranlagen und weitere Infrastruktur erweitert wurde. Göring nutzte den Reichsjägerhof und die militärischen Anlagen auch als persönliches Hauptquartier und die repräsentativen Gebäude einschließlich der Jagd selbst zur propagandistischen Selbstinszenierung.
Die Ostseehalbinsel Samland erstreckt sich zwischen dem Frischen und dem Kurischen Haff und verbindet so die beiden Nehrungen. Sie gehörte bis 1945 zur Provinz Ostpreußen, seit Ende des Zweiten Weltkriegs zur Sowjetunion bzw. heute zu Russland. Das Samland entwickelte sich mit Ostseebädern wie Cranz (heute Selenogradsk) oder Rauschen (heute Swetlogorsk) seit dem 19. Jahrhundert zu einem vielbesuchten touristischen Anziehungspunkt.
Lettland ist ein baltischer Staat im Nordosten Europas und wird von ungefähr 1,9 Millionen Einwohner:innen bewohnt. Hauptstadt des Landes ist Riga. Der Staat grenzt im Westen an die Ostsee und an die Staaten Litauen, Estland, Russland und Weißrussland. Lettland ist seit dem 01.05.2004 Mitglied der EU und erlangte erst im 19. Jahrhundert Unabhängigkeit.
Estland ist ein Land in Nordosteuropas. Es wird von ungefähr 1,3 Millionen Menschen bewohnt und grenzt an Lettland, Russland und die Ostsee. Die bevölkerungsreichste Stadt und Hauptstadt zugleich ist Tallinn.
Der heutige estnische Staat erlangte seine politische Unabhängigkeit erst 1991 wieder, infolge der sog. „Singenden Revolution“ in den baltischen Staaten und vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion. Erstmals war 1918 die Unabhängigkeit Estlands ausgerufen und durch den „Estnischen Freiheitskrieg“ (1918-1920) durchgesetzt worden. Bereits 1940 wurde dieser erste estnische Staat abgelöst durch die unter sowjetischer Besatzung gegründete „Estnische Sozialistische Sowjetrepublik“. Sie war, mit Unterbrechung durch die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg (1941–1944) und mit leicht abweichendem Grenzverlauf, bis 1991 eine Teilrepublik der Sowjetunion. Vor 1918 wiederum war das Gebiet des heutigen Estlands Teil des Russländischen Kaiserreiches, wobei sein nördlicher Teil das Ostseegouvernement Estland, sein südlicher Teil die nördliche Hälfte des Ostseegouvernements Livland bildete. Im Hoch- und Spätmittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit hatten Teile des heutigen Landes auch unter schwedischer, dänischer und polnischer Herrschaft gestanden, der livländische Teil bis 1561 auch unter Hoheit des Deutschen Ordens.
Seit 2004 ist Estland Teil der Europäischen Union und der NATO.
Livland (lett. Livonija, estn. Liivimaa) ist eine historische Landschaft im Baltikum. Sie umfasst den südlichen Teil des heutigen Estlands und den nördlich des Flusses Düne gelegenen Teil des heutigen Lettlands. Benannt wurde die Landschaft nach der heute nur noch sehr kleine Bevölkerungsgruppe der Liven (auch: Livonen/Livonier).
Historisch kann sich der Name Livland auf weitere, unterschiedliche Zusammenhänge beziehen. Prägend für das heutige Verständnis der historischen Region ist vor allem das gleichnamige Gouvernement, das eines der drei Ostseegouvernements des Russländischen Reiches war. Es bestand seit Beginn des 18. Jahrhunderts und insgesamt bis 1918. Hauptstadt war das an der Dünamündung gelegene Riga.
Zuvor war Livland namensgebend für weitere Staaten und Staatenverbünde, allen voran für die Livländische Konföderation, die seit dem Hochmittelalter bestand. Zur Konföderation gehörten der livländische Teil des Deutschordensstaates sowie regionale geistliche Staaten. Die Konföderation umfasste dabei auch große weitere Teile der heutigen Staaten Lettland und Estland. Nach Auflösung der Konföderation wie auch des Deutschordensstaates im 16. Jahrhundert wechselte die Oberhoheit mehrfach. Ohne die südlichen und nördlichen Gebiete kam Livland zunächst unter polnisch-litauische Herrschaft, später auch unter schwedische Oberhoheit, bevor es im Zuge des Großen Nordischen Krieges (1700-1721) unter russische Herrschaft kam. Prägend für die soziale Binnenorganisation des ländlichen Raumes war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem die zentrale Rolle des landbesitzenden deutschsprachigen Adels.
