Das Onlineportal "Copernico. Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa" ruft auf zur Einsendung von Beiträgen für einen neuen Schwerpunkt zum Thema „Das östliche Europa: Räume, Grenzen, Projektionen“, der im Frühjahr 2023 im Themenmagazin des Portals veröffentlicht werden soll.
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Copernico ist das neue Themen- und Transferportal zu Geschichte und kulturellem Erbe im östlichen Europa. Auf Deutsch und Englisch stellt es fundiertes Wissen und aktuelle Forschungsergebnisse attraktiv und leicht verständlich bereit, präsentiert so die Tätigkeit seiner Partner und bietet mit seinen Rechercheinstrumenten auch der wissenschaftlichen Community einen Mehrwert. Das Themenmagazin des Portals richtet sich dabei insbesondere an die breitere Öffentlichkeit: Präsentiert werden Beiträge, die wissenschaftliche Themen und Forschungsergebnisse auch für thematische Einsteiger zugänglich machen und attraktiv aufbereitet sind. Dabei werden komplexe wissenschaftliche Apparate und Fachsprache vermieden, notwendige Fachbegriffe über Infoboxen erklärt, Orte und Länder über Einschubfenster mit Karten vorgestellt. Arbeitsgebiet und -gegenstand des Portals sind die Länder, Landschaften und Regionen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer.
Das östliche Europa: Räume, Grenzen, Projektionen
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Seit dem spatial turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften sind Diskurse und Debatten um Räume und Grenzen, aber auch um ihre Projektionen und Konstruktionen wiederholt zum Gegenstand wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Darstellungen geworden. Sie sind nicht nur für die politische Geschichte des östlichen Europa, sondern auch für das menschliche Zusammenleben grundlegend und zeichnen sich häufig durch spannende Ambivalenzen aus.
Der Themenschwerpunkt soll die Bedeutung und Funktion raum- und grenzbezogener Debatten und Diskurse im östlichen Europa aufreißen, prominente Fallbeispiele vorstellen und auch die soziokulturellen und -demografischen Dimensionen der jeweiligen politischen Entscheidungsprozesse erläutern. Dabei sollen auch die Rolle der Kartografie (Macht der Karten), von populären Raumdarstellungen sowie Aneignungs-, Umdeutungs- und Transitionsprozesse problematisiert werden. Insbesondere auch der Begriff und das Raumkonstrukt Osteuropa selbst sollen in ihren historischen Konjunkturen, Repräsentationen und Figurationen reflektiert und erörtert werden – ebenso wie weitere Raumbegriffe (z.B. Baltikum oder Balkan).
Aufgabe des Schwerpunktes wird es unter anderem sein, auch jüngere, theoriebasierte Forschungsergebnisse in niedrigschwelliger und dennoch präziser und problembewusster Weise zu vermitteln. Zurückgegriffen werden kann insbesondere auch auf Karten und kartografische Animationen oder Visualisierungen, kommentierte historische Dokumente, Streitschriften und Propagandamaterial oder einschlägige kulturelle und künstlerische Manifestationen. Der Schwerpunkt kann zudem bereits Brücken zu weiteren Portalthemen – wie den bereits vorhandenen Migrationsgeschichte(n) – schlagen.
Die Thematisierung kultureller Kommunikations- und Transferprozesse ermöglicht ebenso den Einbezug von Sammlungsobjekten und die Präsentation spannender musealer Objekte, in die raumbezogene Debatten eingeschrieben sind. Zugleich werden einführende Beiträge, Einzelstudien und Hintergrundbeiträge benötigt, die das Thema sowohl zeitlich als auch räumlich in die Tiefe führen. Ebenso sind vertiefende Experteninterviews denkbar.
Städteserie: Urbane Vielfalt im östlichen Europa
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Im Rahmen des Themenschwerpunkts ist eine Serie zur urbanen Vielfalt im östlichen Europa geplant: In Porträts (max. 12.000 Zeichen) sollen vor allem die unbekannteren Facetten von Metropolen, großen und kleinen Städten nachgezeichnet werden, wobei immer auch das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, die Stadt als Kulminationspunkt und Transformationsraum in Vergangenheit und Gegenwart thematisiert werden sollen. Die Porträts können dabei Austausch- und Abgrenzungsprozesse, Diskurse um politische, soziale, kulturelle, städtebauliche Transformationen oder auch die Stadt als Projektionsfläche kognitiver Kartierungen in den Mittelpunkt stellen.
Deadline und Termine
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Bitte schicken Sie bis zum 1. April 2022 ein Abstract von max. 300 Wörtern mit einer kurzen Beschreibung des geplanten Beitrags an copernico@herder-institut.de. Sie erhalten Rückmeldung bis zum 1. Mai 2022, ob der Beitrag zum Themenschwerpunkt zugelassen ist. Einsendeschluss der fertigen Beiträge ist der 1. Oktober 2022.