Westsplaining oder Verständnis
1 Perspektivverschiebungen: Von Tätern und Opfern
Zeh u. Urban 2023, 83.
„07:21 Uhr, Stefan per WhatsApp: Oh Gott. Hast du es schon gehört? Es ist wirklich passiert. Putin überfällt die Ukraine. Ich kann es nicht glauben. Niemand hier im Haus hat das für möglich gehalten. Für den Fall der Einmischung droht er den westlichen Staaten mit Konsequenzen, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Was zum Teufel soll das sein? Ein verdammter Endzeitfilm?
09:02 Uhr, Stefan per WhatsApp: Bin jetzt in der Redaktion. Alle sind schon da, als hätten sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten. Fassungslose Schockstarre. Jeder hängt über seinem Handy, es wird kaum gesprochen. Nachher außerordentliche Konferenz.“
Zeh u. Urban 2023, 83
„13:38 Uhr, Theresa per WhatsApp: Sorry, aber das ist mir alles zu viel. Mir ist ganz schlecht.“
Zeh u. Urban 2023, 87-88
„Mein Melker Denis wollte gestern von mir wissen, in welchem Radius eine Atombombe alles zerstört, wenn sie auf Berlin fällt. Er hat mich gefragt, ob ich das im Internet für ihn nachgucken kann. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, während mir das Herz gegen die Brust hämmerte und sich mein Magen anfühlte, als hätte ich einen Ziegelstein verschluckt.“
2 Multiperspektivität und westlicher Blick oder Fotomontagen als Argument
3 „Czuły narrator“ und teilnehmende Beobachtung



