Geschichte und Kultur der Länder von Polen bis Russland sind Forschungsschwerpunkte des Nordost-Instituts. Im Mittelpunkt stehen dabei die vielfältigen Verflechtungen dieser Regionen mit der deutschen Geschichte, daher werden beziehungs- und regionalgeschichtliche Fragestellungen ebenso verfolgt wie Aspekte der Minderheitengeschichte, der Kulturgeschichte und der Historiographiegeschichte.
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Das Nordost-Institut / Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. (IKGN e.V.) nahm im Jahr 2002 seine Arbeit auf. Seine Gründung war Teil der Umsetzung der „Konzeption zur Erforschung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa“, die von der Bundesregierung im September 2000 beschlossen wurde. Das Institut wird aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) institutionell gefördert, einzelne Projekte werden durch Drittmittel finanziert. Die Satzung des IKGN e.V. bildet seine rechtliche und organisatorische Basis, die durch die Arbeit der Gremien gewährleistet wird.
Als Forschungseinrichtung arbeitet das Nordost-Institut auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages (An-Institut) vor allem mit der Universität Hamburg, aber auch mit anderen Hochschulen zusammen. Das Institut führt Forschungsprojekte und Tagungen durch, initiiert und betreut wissenschaftliche Publikationen und gibt jährlich das „Nordost-Archiv. Zeitschrift für Regionalgeschichte“ im Eigenverlag sowie die Publikationsreihe "Veröffentlichungen des Nordost-Instituts" im Harrassowitz Verlag Wiesbaden heraus. Die „Nordost-Bibliothek“ stellt als Spezialsammlung wissenschaftliche Literatur zur nordosteuropäischen Geschichte und Gegenwart zur Verfügung.
Die regionalen Schwerpunkte der Forschung bilden die historischen preußischen Provinzen (Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen) sowie Polen, Estland, Lettland und Litauen, schließlich Russland, die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. Von den vier Arbeitsgebieten am Institut haben drei einen regionalen Zuschnitt: Baltische Staaten (David Feest, Detlef Henning, Joachim Tauber), Polen (Agnieszka Pufelska, Katrin Steffen), Russland/Ukraine (Victor Dönninghaus, Dmytro Myeshkov) und vergleichende Sozial- und Mentalitätsgeschichte (Anja Wilhelmi). Die Begriffe Ordnungen, Aneignungen und Erfahrungen geben (dabei) einen Orientierungsrahmen für die Generierung neuer Forschungsfelder und –aufgaben.