Ein Editionsprojekt sammelt alle Gedichte Wolf von Aichelburgs aus der Verbannung, unter genauer Angabe der Überlieferung, gegebenenfalls begleitet von Selbstaussagen des Autors oder anderen kontextualisierenden Informationen.
Text
Der aus einer österreichischen Adelsfamilie stammende, dann rumänischer Staatsbürger gewordene deutschsprachige Dichter und Komponist Wolf von Aichelburg wurde in den Jahren der kommunistischen Diktatur in 
Rumänien
ron. România, eng. Romania

Rumänien ist ein von knapp 20 Millionen Menschen bewohntes Land in Südosteuropa. Die Hauptstadt des Landes ist Bukarest. Der Staat liegt direkt am Schwarzen Meer, den Karpaten und grenzt an Bulgarien, Serbien, Ungarn, die Ukraine und Moldau. Rumänien entstand 1859 aus dem Zusammenschluss der Moldau und der Walachei. In Rumänien liegt das für die dortige deutsche Minderheit zentrale Gebiet Siebenbürgen.

 nach 1945 durch seine abendländisch-europäische Bildung und humanistische Haltung zur Persona non grata. 1959, wurde er im bekannten “
Brașov
deu. Kronstadt, deu. Krunen, lat. Corona, deu. Cronstadt, deu. Stephanopolis, ron. Orașul Stalin, hun. Brassó

Brașov liegt in der historischen Region Siebenbürgen im Zentrum Rumäniens und ist eine Großstadt mit knapp 250.000 Einwohnern. Brașov war eines der Siedlungszentren der Siebenbürger Sachsen.

Schriftstellerprozess” zu 25 Jahren Haft und Strafarbeit verurteilt, wozu Gedichte und Briefe aus dem Zeitraum des Zwangsaufenthaltes in Măicănești als Beweise herangezogen wurden, die die “Securitate“ “Securitate“ Die Securitate war 1948-1990 die Geheimpolizei und Nachrichtendienst im kommunistischen Rumänien. Sie ist bis heute für ihr hartes Vorgehen, Abhör-Aktionen und Folter bekannt. bei Kollegen beschlagnahmt hatte. Sie wurden von Laura Laza im Archiv der Securitate, das heute von einer nationalen Behörde zur Aufarbeitung der Securitate-Akten (“Consiliul Național pentru Studierea Arhivelor Securității”, CNSAS) verwaltet wird, ausfindig gemacht. Auch in anderen öffentlichen Archiven (u.a. im Institut für Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS), im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (DLA)) sowie in privaten Sammlungen finden sich Gedichte und Briefe Aichelburgs aus der Zeit der Verbannung in Măicănești. Sie werden als Materialbasis zusammengetragen, um die Gedicht- sowie die Briefproduktion in Quantität und Qualität einschätzen zu können. Auch Briefe, die sich inhaltlich auf diese Zeitspanne oder daraus resultierende Lebensumstände beziehen, werden einbezogen. Das macht eine ambitionierte Recherche notwendig, die für einen rumäniendeutschen Autor in diesem Umfang erstmals geleistet wird.