Das Marburger Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft verfügt über umfangreiche und überaus vielfältige Bestände zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas. Sie sind aufgeteilt auf eine Bibliothek mit Musik- und Pressesammlung, auf ein eigenes Bildarchiv, eine Dokumente- sowie eine Kartensammlung. Vor allem die Materialien des Bildarchivs, der Dokumente- und der Musiksammlung haben dabei über weite Strecken unikalen Charakter.
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Das Sammelgebiet erstreckt sich auf das heutige Polen, Estland, Lettland und Litauen, das Kaliningrader Gebiet sowie die Tschechische Republik und die Slowakei. Darüber hinaus finden sich Materialien zu Russland, Weißrussland, der Ukraine und Ungarn. Thematische Schwerpunkte sind Geschichte, Kunstgeschichte, Kultur und das gemeinsame Kulturerbe. Der zeitliche Rahmen spannt sich von mittelalterlichen Urkunden bis zu aktuellen Publikationen, Bild-, Karten- und Archivmaterialien – analog und digital. Die Bestände sind zunehmend online recherchierbar und z.T. online einsehbar.
Bestandsgeschichte
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Das Herder-Institut wurde Ende April 1950 durch den Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat (HFR) gegründet. Seine ursprüngliche Aufgabe war die Unterstützung des HFR bei der Erforschung der „Länder und Völker im östlichen Europa“, es sollte eigene Forschung betreiben, Publikationen herausgeben sowie Materialien und andere Hilfsmittel für die Forschung bereitstellen. Seit Gründung des Instituts legte das Herder-Institut deswegen Sammlungen an: Buch- und Zeitschriftenpublikationen, Presse, Presseausschnitte, Bilder (keine Gemälde), Karten und Archivmaterialien. Die Bestände stammen aus unterschiedlichen Provenienzen wie Privatbesitz, Institutionen und Firmenarchiven. Sie kommen durch Schenkung, Kauf, Tausch oder als Leihgabe ins Haus. Zugänge sind z.T. nach Materialarten auf mehrere Sammlungsbereiche und die Bibliothek verteilt. Die Dokumentesammlung spezialisierte sich im Laufe der Zeit auf das Sammeln von Schriftgut zu den baltischen Ländern.

Die Geschichte der Sammlungsbestände des Herder-Instituts wird derzeit erforscht im Promotionsprojekt "Die Geschichte der Sammlungsbestände des Herder-Instituts. Kulturtechniken und ihre Anwendungen als Praktiken des Suchens und Findens, laufendes Dissertationsprojekt" (Antje Coburger).
Enthaltene Materialien
Archivalien
ca. 1.300 lfm/lm
Bibliographische Einheiten
ca. 520.000
Bildträger
ca. 622.500
Karten
ca. 46.000
Periodika
ca. 23.000
Zeitungen
ca. 1.100 lfm/lm
Zeitungsausschnitte
ca. 5 Millionen
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