"Die malerische Freude an der Natur selbst beginnt erst, sobald das Auge hinter den Gegenständen den melodischen Aufbau der Farben und die feinen Zusammenhänge in der Architektur der Formen zu sehen beginnt," – so schrieb der baltische Maler Johann Walter alias Walter-Kurau (1869 Jelgava/Mitau – 1932 Berlin), der in seiner lettischen Heimat unter dem Namen Johans (Jānis) Valters bekannt ist.
Text
Nach seinem Studium an der Kaiserlichen Akademie der Künste in 
Sankt-Peterburg
rus. Leningrad, deu. Sankt Petersburg, eng. Saint Petersburg, rus. Ленингра́д, rus. Петрогра́д, rus. Petrograd

Sankt Petersburg ist eine Metropole im Nordosten Russlands. In der Stadt wohnen 5,3 Millionen Menschen, was sie nach Moskau zur zweitgrößten des Landes macht. Sie liegt an der Mündung der Newa (Neva) in die Ostsee im Föderationskreis Nordwestrussland. Sankt Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet und war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands. Von 1914–1924 trug die Stadt den Namen Petrograd, von 1924–1991 den Namen Leningrad.

 war Walter 1898 bis 1906 in seiner Heimatstadt 
Jelgava
eng. Jelgava, rus. Μитава, deu. Mitau, rus. Елгава, pol. Jełgawa

Jelgava ist eine von zehn Republik-Städten in Lettland in der Region Semgallen (Zemgale). Die heute etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt liegt 44 km südwestlich von Riga und war bis 1919 Hauptstadt von Kurland. Als solche war sie adelig geprägt und erlebte im 17. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte, als Kurland kurzzeitig sogar Kolonien in Gambia und Tobago besaß. Ein wichtiges Bildungszentrum wurde die Stadt ab 1775 mit der Errichtung der Academia Petrina durch Herzog Peter Biron, dessen Vater zwischen 1738 und 1772 das Schloss Mitau (lett. Jelgavas pils) an der Stelle der 1265 erbauten Ordensburg errichten ließ. Es folgten 1815 die Gründung der Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst und 1818 des Kurländischen Provinzialmuseums. Heute ist Jelgava Standort der Landwirtschaftlichen Universität Lettlands, die ihren Sitz im Schloss Mitau hat.

Das Bild zeigt eine historische Postkarte aus der Zeit um 1900, abgebildet ist das Kurländische Provinzialmuseum (Kurzemes Provinces muzejs) in Jelgava/Mitau (Copernico/CC0 1.0).

 (dt. Mitau) tätig, wo sein Schaffen um 1900 sich in einer Wechselwirkung zwischen Impressionismus, Jugendstil und einer neoromantischen Stimmungskunst entwickelte. Er gilt als einer der Begründer der modernen lettischen Malerei, in der er durch die Verbindung seines malerischen Talents mit einer ausgeprägten musikalischen Begabung eine Sonderstellung einnahm.

Als er 1906 nach Deutschland übersiedelte, nahm er den Künstlernamen Walter-Kurau an. Er entfaltete dort eine breite Lehrtätigkeit und sammelte schöpferische Eindrücke auf vielen Malreisen. Seine Dresdener Schaffenszeit (1906-16) ist von einem spätimpressionistischen Stil geprägt, während er für die Berliner Periode (1916/17–1932) das Streben nach "weitestgehender Abstraktion bei strengstem Studium" der Natur als Leitmotiv seiner malerischen Weiterentwicklung wählte. Die späte Schaffensphase zeigt stark verarbeitete Anklänge an die Malerei Paul Cézannes, deutscher Expressionisten sowie französischer Fauvisten und Kubisten.

Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Botschaft der Republik 
Lettland
eng. Latvian Republic, eng. Latvia, lav. Latvija

Lettland ist ein baltischer Staat im Nordosten Europas und wird von ungefähr 1,9 Millionen Einwohner:innen bewohnt. Hauptstadt des Landes ist Riga. Der Staat grenzt im Westen an die Ostsee und an die Staaten Litauen, Estland, Russland und Weißrussland. Lettland ist seit dem 01.05.2004 Mitglied der EU und erlangte erst im 19. Jahrhundert Unabhängigkeit.

 im Rahmen des Jubiläums “Hundert Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland” präsentiert. Die gezeigten Arbeiten entstammen der Privatsammlung Pēteris Šmidre. Sie geben einen reichen Einblick in den in Deutschland entstandenen Teil des Walterschen Werkes. Kuratiert wurde die Ausstellung durch die Kunsthistorikerin Dr. Kristiāna Ābele von der Lettischen Kunstakademie in .
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