Überblick über die Sammlungsbestände am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Objektsammlung
Das Museum besitzt im Wesentlichen eine volkskundliche Sammlung mit etwa 10.000 Objekten. Der größte Mengenanteil in der Objektsammlung entfällt auf den Hausrat russlanddeutscher Kolonisten und ihrer Nachfahren wie Bekleidung, Beleuchtung, Geschirr, Gefäße, Haushaltswäsche, Spielzeug und einige wenige Möbel. Größere Objekte sind jedoch leider oft ein Desiderat, vieles ist von den Abmessungen auf die Koffergröße der (Spät-)Aussiedler begrenzt.
Vielfältig vertreten sind allerdings Haushalts- und Handarbeitsgeräte wie Nähmaschinen, Spinnräder, Waschbretter, Bügeleisen, Besen oder Uhren. Ein weiterer Bereich sind die klassischen bäuerlichen und handwerklichen Arbeitsgeräte und ihre Arbeitsprodukte. Das sind zum Beispiel Hammer, Zangen, Hobel, Beile, Scheren oder spezifisches Werkzeug und Produkte wie Schuhe, Nägel, Beschläge oder Dachziegel.
Die Sammlung umfasst allerdings auch außerhäusliche Bereiche wie Schule, weitere berufliche Ausbildung, Militär oder Kirche. In diesen Bereichen finden sich zum Beispiel Schulutensilien oder militärische Ehrenzeichen. Sehr nennenswert ist der Bestand an Objekten mit religiösem Bezug wie Bibeln, Gesangbüchern, Devotionalien oder Kircheninventar. Diese Objekte lassen sich teils im 18. Jahrhundert verorten und erfahren während der Zeit der Kirchenverfolgung in der Sowjetunion zwischen 1918 und 1988 noch einmal eine zusätzliche Bedeutung. Für diesen Bestand ist die Einzeldokumentation von Objekten noch einmal ganz besonders entscheidend. Denn Kircheninventar aus Untergrundkirchen und generell aus der Zeit der religiösen Verfolgung lässt sich nur schwer von einfachem Hausrat abgrenzen. Kerzenhalter, Schankgefäße oder Schalen lassen sich häufig erst durch eine dokumentierte Objektgeschichte als liturgische Geräte erkennen. In einigen Fällen gibt jedoch nur die Provenienz eines Objekts Hinweise auf eine entsprechende Nutzung.
Außerdem spielen mit einem Bestand von etwa 700 Objekten Bildwerke eine Rolle. Darunter sind Gemälde, Zeichnungen, Drucke, aber auch Plastiken und Reliefs gefasst. In diesem Bereich liegt der inhaltliche Schwerpunkt vor allem auf der Verbildlichung und Verarbeitung des deutschen Repressionsschicksals in der sowjetischen Diktatur. Generell ist die materielle Dokumentation der Erfahrung von Diktatur ein Alleinstellungsmerkmal der Sammlung. Das können Alltagsgegenstände wie beispielsweise Geschirr, Arbeitsgeräte oder Bekleidung sein, die während der Zeit des großen Terrors, der Deportation oder im Arbeitslager benutzt worden sind.
Die Arbeit mit Objekten oder Archivmaterial muss grundsätzlich vor dem Besuch im Museum abgesprochen werden. Das Bereitstellen von Objekten und Archivmaterial kann unter Umständen mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Sichtung erfolgt im Lesesaal der Bibliothek. Nach Absprache ist auch das Arbeiten über die regulären Öffnungszeiten des Museums hinaus möglich. Auf der Webseite des Museums findet sich unter dem Menüpunkt Sammlungen ein digitaler Katalog, der nach einer vereinfachten Sachsystematik erste Einblicke in die Objektsammlung erlaubt.
Vielfältig vertreten sind allerdings Haushalts- und Handarbeitsgeräte wie Nähmaschinen, Spinnräder, Waschbretter, Bügeleisen, Besen oder Uhren. Ein weiterer Bereich sind die klassischen bäuerlichen und handwerklichen Arbeitsgeräte und ihre Arbeitsprodukte. Das sind zum Beispiel Hammer, Zangen, Hobel, Beile, Scheren oder spezifisches Werkzeug und Produkte wie Schuhe, Nägel, Beschläge oder Dachziegel.
Die Sammlung umfasst allerdings auch außerhäusliche Bereiche wie Schule, weitere berufliche Ausbildung, Militär oder Kirche. In diesen Bereichen finden sich zum Beispiel Schulutensilien oder militärische Ehrenzeichen. Sehr nennenswert ist der Bestand an Objekten mit religiösem Bezug wie Bibeln, Gesangbüchern, Devotionalien oder Kircheninventar. Diese Objekte lassen sich teils im 18. Jahrhundert verorten und erfahren während der Zeit der Kirchenverfolgung in der Sowjetunion zwischen 1918 und 1988 noch einmal eine zusätzliche Bedeutung. Für diesen Bestand ist die Einzeldokumentation von Objekten noch einmal ganz besonders entscheidend. Denn Kircheninventar aus Untergrundkirchen und generell aus der Zeit der religiösen Verfolgung lässt sich nur schwer von einfachem Hausrat abgrenzen. Kerzenhalter, Schankgefäße oder Schalen lassen sich häufig erst durch eine dokumentierte Objektgeschichte als liturgische Geräte erkennen. In einigen Fällen gibt jedoch nur die Provenienz eines Objekts Hinweise auf eine entsprechende Nutzung.
Außerdem spielen mit einem Bestand von etwa 700 Objekten Bildwerke eine Rolle. Darunter sind Gemälde, Zeichnungen, Drucke, aber auch Plastiken und Reliefs gefasst. In diesem Bereich liegt der inhaltliche Schwerpunkt vor allem auf der Verbildlichung und Verarbeitung des deutschen Repressionsschicksals in der sowjetischen Diktatur. Generell ist die materielle Dokumentation der Erfahrung von Diktatur ein Alleinstellungsmerkmal der Sammlung. Das können Alltagsgegenstände wie beispielsweise Geschirr, Arbeitsgeräte oder Bekleidung sein, die während der Zeit des großen Terrors, der Deportation oder im Arbeitslager benutzt worden sind.
Die Arbeit mit Objekten oder Archivmaterial muss grundsätzlich vor dem Besuch im Museum abgesprochen werden. Das Bereitstellen von Objekten und Archivmaterial kann unter Umständen mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Sichtung erfolgt im Lesesaal der Bibliothek. Nach Absprache ist auch das Arbeiten über die regulären Öffnungszeiten des Museums hinaus möglich. Auf der Webseite des Museums findet sich unter dem Menüpunkt Sammlungen ein digitaler Katalog, der nach einer vereinfachten Sachsystematik erste Einblicke in die Objektsammlung erlaubt.
Archivalien
Es sind etwa 120 Regalmeter Archivalien vorhanden, davon der größte Teil in Deutsch, ein kleinerer Teil in Russisch, seltener in Englisch, Ukrainisch, Rumänisch, Georgisch, Polnisch oder Spanisch.
Der größte Teil der Archivalien ist im 20. Jahrhundert entstanden. Einige Dokumente reichen in das 18. oder 19. Jahrhundert zurück. Etwa ein Drittel sind Kopien aus privaten oder öffentlichen Archiven der Bundesrepublik, der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten oder Nord- und Südamerika.
Ein bedeutender Teil des Archivbestandes sind Fotos, von denen bisher etwa 1200 digitalisiert sind. Die Fotos bilden beinahe jeden Bereich des alltäglichen Lebens wie Arbeit, Freizeit, religiöses Leben, Schule, Militär oder den Alltag in den Verbannungsgebieten ab. Lücken im Fotobestand existieren vor allem aus den Zeitabschnitten besonders starker staatlicher Repression. Das sind zum Beispiel die Entkulakisierung, die staatliche Gewalt während des Großen Terrors oder die Deportation ab 1941, aber auch das Leben unter der Wehrmacht im Schwarzmeergebiet zwischen 1941 und 1944. Diese Lücken können durch eine Vielzahl von autografischen Berichten, Bildwerken wie Gemälde oder Skulpturen oder auch privaten Dokumenten wie Tagebüchern oder Briefen nur teilweise geschlossen werden.
Durch zahlreiche Aktionen und Projekte wurden Zeitzeugeninterviews mit Erfahrungsberichten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Tonband, VHS oder digital aufgenommen. Außerdem beherbergt das Archiv einen kleineren Teil Musik sowie Aufnahmen in historischen Sprachen oder Dialekten.
Im Archiv finden sich zudem berufsbezogene, standesamtliche, militärische, behördliche oder konfessionelle Urkunden und auch Karten der deutschen Kolonien im russischen Kaiserreich und in der Sowjetunion. Vertiefend dazu existieren Grundrisse von Häusern und Grundstücken sowie Dorfpläne.
Ein weiterer Bestand sind Schriftwechsel zwischen Personen und Behörden in der Bundesrepublik und der Sowjetunion beziehungsweise Russland hauptsächlich aus dem 20. Jahrhundert. Außerdem sind auch einige wenige Kirchenbücher hauptsächlich in Kopie oder sehr selten im Original vorhanden. Dazu gehören etwa 150 Bibeln, Gesangbücher und andere religiöse Literatur ab dem 18. Jahrhundert bis in die Zeit der Religionsverfolgung (1918–1988).
Dank gezielter Anfragen finden sich viele private Nachlässe bekannter Russlanddeutscher im Museumsarchiv. Darunter sind unter anderem die Schriftsteller Eleonora Hummel und Dominik Hollmann, die Künstler Andreas Prediger und Jakob Wedel sowie der Journalist Josef Schleicher oder der Gründer des Missionswerkes Tabea Nikolaus Klassen. Seltener im Archiv vertreten sind Vereinsarchive wie beispielsweise von landsmannschaftlichen Ortsgruppen oder Vereinen mit politischen oder sozialen Zielen wie zum Beispiel die Bundesarbeitsgemeinschaft Re Patria.
Des Weiteren beherbergt das Archiv ein Zeitungs- und Zeitschriftenbestand mit etwa 1.000 unterschiedlichen Titeln. Darunter landsmannschaftliche Zeitschriften, die in Deutschland entstanden sind, aber auch deutschsprachige Zeitungen aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten wie etwa Neues Leben, Rote Fahne, Zeitung für Dich, Deutsche Allgemeine, Moskauer Deutsche Zeitung, (Novye) Semljaki, Novyj Mir oder Novaja Gazeta. Ein Teil sind konfessionell geprägte Zeitschriften. Unter diesen sind besonders stark mennonitische Gemeinden vertreten. Die Zeitungsbestände sind über die Jahre nicht immer vollständig.
Der Archivgesamtbestand befindet sich in unterschiedlichen Phasen der digitalen Inventarisierung. Über 90% der Bestände sind zumindest bezüglich Titel sowie den Zugang in das Museum betreffende Personen oder Körperschaften digital erfasst. Doch erst etwa 20% der Archivbestände sind unter anderem mit einer ausführlichen Beschreibung, Datierung und Schlagwörtern versehen.
Wie auch die Objektsammlung besteht das Archiv hauptsächlich aus Schenkungen von Privatpersonen. Aus der Anfangszeit des Museums existieren einige Bestände, die nach einem geografisch orientierten System neu sortiert worden sind, wodurch jedoch dass das Wissen über die Provenienz verloren gegangen ist. Die überwiegende Mehrheit der Bestände ist jedoch nach Provenienz geordnet. Seit Beginn der digitalen Erfassung wird neben dem Provenienzprinzip zudem eine Sachsystematik angewendet, die in etwa an den Objektbestand des Museums angelehnt ist und Bestandsübergreifende Recherchen erleichtert.
Interessierte Forscherinnen und Forscher sind dazu aufgefordert, ihren Nutzungswunsch für das Archiv vorab im Museum anzukündigen und ihre Forschungsfragen mitzuteilen. Die Recherche nach relevanten Beständen wird dann vom Museumspersonal durchgeführt und diese nach Rücksprache bereitgestellt.
Der größte Teil der Archivalien ist im 20. Jahrhundert entstanden. Einige Dokumente reichen in das 18. oder 19. Jahrhundert zurück. Etwa ein Drittel sind Kopien aus privaten oder öffentlichen Archiven der Bundesrepublik, der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten oder Nord- und Südamerika.
Ein bedeutender Teil des Archivbestandes sind Fotos, von denen bisher etwa 1200 digitalisiert sind. Die Fotos bilden beinahe jeden Bereich des alltäglichen Lebens wie Arbeit, Freizeit, religiöses Leben, Schule, Militär oder den Alltag in den Verbannungsgebieten ab. Lücken im Fotobestand existieren vor allem aus den Zeitabschnitten besonders starker staatlicher Repression. Das sind zum Beispiel die Entkulakisierung, die staatliche Gewalt während des Großen Terrors oder die Deportation ab 1941, aber auch das Leben unter der Wehrmacht im Schwarzmeergebiet zwischen 1941 und 1944. Diese Lücken können durch eine Vielzahl von autografischen Berichten, Bildwerken wie Gemälde oder Skulpturen oder auch privaten Dokumenten wie Tagebüchern oder Briefen nur teilweise geschlossen werden.
Durch zahlreiche Aktionen und Projekte wurden Zeitzeugeninterviews mit Erfahrungsberichten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Tonband, VHS oder digital aufgenommen. Außerdem beherbergt das Archiv einen kleineren Teil Musik sowie Aufnahmen in historischen Sprachen oder Dialekten.
Im Archiv finden sich zudem berufsbezogene, standesamtliche, militärische, behördliche oder konfessionelle Urkunden und auch Karten der deutschen Kolonien im russischen Kaiserreich und in der Sowjetunion. Vertiefend dazu existieren Grundrisse von Häusern und Grundstücken sowie Dorfpläne.
Ein weiterer Bestand sind Schriftwechsel zwischen Personen und Behörden in der Bundesrepublik und der Sowjetunion beziehungsweise Russland hauptsächlich aus dem 20. Jahrhundert. Außerdem sind auch einige wenige Kirchenbücher hauptsächlich in Kopie oder sehr selten im Original vorhanden. Dazu gehören etwa 150 Bibeln, Gesangbücher und andere religiöse Literatur ab dem 18. Jahrhundert bis in die Zeit der Religionsverfolgung (1918–1988).
Dank gezielter Anfragen finden sich viele private Nachlässe bekannter Russlanddeutscher im Museumsarchiv. Darunter sind unter anderem die Schriftsteller Eleonora Hummel und Dominik Hollmann, die Künstler Andreas Prediger und Jakob Wedel sowie der Journalist Josef Schleicher oder der Gründer des Missionswerkes Tabea Nikolaus Klassen. Seltener im Archiv vertreten sind Vereinsarchive wie beispielsweise von landsmannschaftlichen Ortsgruppen oder Vereinen mit politischen oder sozialen Zielen wie zum Beispiel die Bundesarbeitsgemeinschaft Re Patria.
Des Weiteren beherbergt das Archiv ein Zeitungs- und Zeitschriftenbestand mit etwa 1.000 unterschiedlichen Titeln. Darunter landsmannschaftliche Zeitschriften, die in Deutschland entstanden sind, aber auch deutschsprachige Zeitungen aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten wie etwa Neues Leben, Rote Fahne, Zeitung für Dich, Deutsche Allgemeine, Moskauer Deutsche Zeitung, (Novye) Semljaki, Novyj Mir oder Novaja Gazeta. Ein Teil sind konfessionell geprägte Zeitschriften. Unter diesen sind besonders stark mennonitische Gemeinden vertreten. Die Zeitungsbestände sind über die Jahre nicht immer vollständig.
Der Archivgesamtbestand befindet sich in unterschiedlichen Phasen der digitalen Inventarisierung. Über 90% der Bestände sind zumindest bezüglich Titel sowie den Zugang in das Museum betreffende Personen oder Körperschaften digital erfasst. Doch erst etwa 20% der Archivbestände sind unter anderem mit einer ausführlichen Beschreibung, Datierung und Schlagwörtern versehen.
Wie auch die Objektsammlung besteht das Archiv hauptsächlich aus Schenkungen von Privatpersonen. Aus der Anfangszeit des Museums existieren einige Bestände, die nach einem geografisch orientierten System neu sortiert worden sind, wodurch jedoch dass das Wissen über die Provenienz verloren gegangen ist. Die überwiegende Mehrheit der Bestände ist jedoch nach Provenienz geordnet. Seit Beginn der digitalen Erfassung wird neben dem Provenienzprinzip zudem eine Sachsystematik angewendet, die in etwa an den Objektbestand des Museums angelehnt ist und Bestandsübergreifende Recherchen erleichtert.
Interessierte Forscherinnen und Forscher sind dazu aufgefordert, ihren Nutzungswunsch für das Archiv vorab im Museum anzukündigen und ihre Forschungsfragen mitzuteilen. Die Recherche nach relevanten Beständen wird dann vom Museumspersonal durchgeführt und diese nach Rücksprache bereitgestellt.
Bibliothek
Die zweite Bestandsart des Museums ist die Präsenzbibliothek. Dazu zählen etwa 12.000 Titel, die mehrheitlich in Deutsch, zum Teil aber auch in Russisch und Englisch verfasst sind. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen, der aber breiter durch Literatur zur ausschließlich deutschen, russischen und allgemein osteuropäischen Geschichte flankiert wird. Ein kleinerer Teil ist belletristische Literatur aus verschiedenen Epochen russlanddeutscher Geschichte, der Einblicke in das populäre kulturelle Gedächtnis ganz unterschiedlicher sozialer Gruppen gewährt. Außerdem ist auch Prosa und Poesie bekannter Russlanddeutscher vorhanden, jedoch unter dem Vorbehalt, dass inhaltlich Bezüge zu den Themen des Museums bestehen.
Die Bibliothek hält zudem noch einen Bestand von über 1.000 Titeln aus dem Bereich der grauen Literatur. Das sind autobiografische Werke wie Tagebücher, Memoiren, Familiengeschichten oder Dorf- bzw. Regionalchroniken, die vor allem das 20. Jahrhundert behandeln. Außerdem sind beinahe sämtliche Herkunftsgebiete und größeren Wanderungsbewegungen mit mindestens einem Erfahrungsbericht vertreten. Die Erinnerungsliteratur richtet sich zum Teil an sehr unterschiedliches Publikum. Teils wenden sich die Autoren und Autorinnen an die breite Öffentlichkeit, teils ausschließlich an ihre privaten Familienkreise. Insgesamt sind diese Bücher wegen ihrer geringen Auflage und fehlender kommerzieller Vermarktung sehr selten.
Zu der Bibliothek gehören außerdem etwa 400 Video- und Audiomedien verschiedenster Formate. Die Bandbreite reicht von Bewegtbildaufnahmen privater Feste, gesellschaftlicher Ereignisse oder autobiografisch erzählter Familiengeschichten bis hin zu professionellen Produktionen aus den Genren Spielfilm, Dokumentation oder Dokudrama.
Eine Besonderheit der Bibliothek ist ihr Ordnungssystem. Sie ist nicht nach dem Pertinenzprinzip, sondern geografisch geordnet. Bei ihrer Gründung stand vor allem die genealogische Forschung im Mittelpunkt, die durch die Systematisierung nach Herkunftsgebieten deutlich erleichtert wird. Auch heute noch ist Familienforschung der häufigste Beweggrund für einen Besuch in der Bibliothek, weshalb das geografische Ordnungsprinzip fortbesteht. Der Bibliotheksbestand ist jedoch digital erfasst und verschlagwortet. Für jeden Besucher besteht deshalb vor Ort oder per Voranfrage die Möglichkeit, nach gewohnten Kriterien zu recherchieren.
Die Bibliothek ist zu den Öffnungszeiten des Museums mit der Eintrittskarte zugänglich. Kopier- und Scanmöglichkeiten sind vorhanden. Scanaufträge sind nach Absprache möglich. Die Bücher können im Lesesaal eingesehen werden. Ein Internetzugang für das eigene digitale Endgerät ist auf Anfrage erhältlich. Der digitale Bibliothekskatalog ist ausschließlich vor Ort nutzbar. Bei der Recherche von Büchern für konkrete Themen empfiehlt sich vor dem Besuch eine Anfrage per E-Mail oder Telefon.
Die Bibliothek hält zudem noch einen Bestand von über 1.000 Titeln aus dem Bereich der grauen Literatur. Das sind autobiografische Werke wie Tagebücher, Memoiren, Familiengeschichten oder Dorf- bzw. Regionalchroniken, die vor allem das 20. Jahrhundert behandeln. Außerdem sind beinahe sämtliche Herkunftsgebiete und größeren Wanderungsbewegungen mit mindestens einem Erfahrungsbericht vertreten. Die Erinnerungsliteratur richtet sich zum Teil an sehr unterschiedliches Publikum. Teils wenden sich die Autoren und Autorinnen an die breite Öffentlichkeit, teils ausschließlich an ihre privaten Familienkreise. Insgesamt sind diese Bücher wegen ihrer geringen Auflage und fehlender kommerzieller Vermarktung sehr selten.
Zu der Bibliothek gehören außerdem etwa 400 Video- und Audiomedien verschiedenster Formate. Die Bandbreite reicht von Bewegtbildaufnahmen privater Feste, gesellschaftlicher Ereignisse oder autobiografisch erzählter Familiengeschichten bis hin zu professionellen Produktionen aus den Genren Spielfilm, Dokumentation oder Dokudrama.
Eine Besonderheit der Bibliothek ist ihr Ordnungssystem. Sie ist nicht nach dem Pertinenzprinzip, sondern geografisch geordnet. Bei ihrer Gründung stand vor allem die genealogische Forschung im Mittelpunkt, die durch die Systematisierung nach Herkunftsgebieten deutlich erleichtert wird. Auch heute noch ist Familienforschung der häufigste Beweggrund für einen Besuch in der Bibliothek, weshalb das geografische Ordnungsprinzip fortbesteht. Der Bibliotheksbestand ist jedoch digital erfasst und verschlagwortet. Für jeden Besucher besteht deshalb vor Ort oder per Voranfrage die Möglichkeit, nach gewohnten Kriterien zu recherchieren.
Die Bibliothek ist zu den Öffnungszeiten des Museums mit der Eintrittskarte zugänglich. Kopier- und Scanmöglichkeiten sind vorhanden. Scanaufträge sind nach Absprache möglich. Die Bücher können im Lesesaal eingesehen werden. Ein Internetzugang für das eigene digitale Endgerät ist auf Anfrage erhältlich. Der digitale Bibliothekskatalog ist ausschließlich vor Ort nutzbar. Bei der Recherche von Büchern für konkrete Themen empfiehlt sich vor dem Besuch eine Anfrage per E-Mail oder Telefon.
Bestandsanalyse
Die Erforschung der Bestände kann neben der Mehrsprachigkeit besondere Anforderungen an interessierte Forscherinnen und Forscher stellen. Die Beantwortung einer Forschungsfrage erfordert unter Umständen, mit sehr unterschiedlichen Quellengattungen beziehungsweise Formen materieller Kultur umzugehen. So findet sich nach eingehender Recherche häufig ein Konglomerat aus Fotos, Videoaufnahmen, Alltagsgegenständen, Kunstgegenständen, privaten Briefen und autobiografischen im Eigenverlag erschienene Bücher. Zusammengenommen ist so oft umfangreiches Material für eine entsprechende Forschungsfrage vorhanden, die Vielzahl unterschiedlicher Quellengattungen kann dadurch jedoch methodisch herausfordernd sein.
Das Spektrum möglicher Forschungsfragen ist denkbar groß und kann nur exemplarisch benannt werden. Vielversprechend wären zum Beispiel Fragen nach kultureller Transformation durch die verschiedenen Etappen der Migration in der russlanddeutschen Geschichte. Diese Fragestellung ließe sich sowohl auf bestimmte Themenbereiche wie bildende Kunst oder Literatur, auf bestimmte Akteure oder Gruppen, aber auch auf soziale Räume, seien sie privat oder öffentlich, beziehen. Auch die Erforschung des kulturellen Gedächtnisses im Spannungsfeld zwischen wiederholt genutzten Narrativen und einer durchaus auch heterogen erlebten Diktaturerfahrung wäre möglich. Konkrete Desiderata wären zum Beispiel die Rolle von Frauen in den Untergrundkirchen der Sowjetunion oder auch die Analyse von Erzählnarrativen, die in dem großen Bestand an privat gebauten und gebastelten Modellen beispielsweise von (Wohn)häusern, Kirchen, Bauernhöfen, Werkstätten oder Arbeitsgeräten eingeschrieben sind.
Die Museumsbestände wurden und werden bereits vielfältig zur Erforschung der Deportation, Zwangsarbeit und Repression der Russlanddeutschen im 20. Jahrhundert genutzt. Doch auch hier finden sich zahlreiche Zeitzeugeninterviews, autobiografische Bücher oder Tagebuchberichte, die noch nicht ausgewertet sind.
Das Spektrum möglicher Forschungsfragen ist denkbar groß und kann nur exemplarisch benannt werden. Vielversprechend wären zum Beispiel Fragen nach kultureller Transformation durch die verschiedenen Etappen der Migration in der russlanddeutschen Geschichte. Diese Fragestellung ließe sich sowohl auf bestimmte Themenbereiche wie bildende Kunst oder Literatur, auf bestimmte Akteure oder Gruppen, aber auch auf soziale Räume, seien sie privat oder öffentlich, beziehen. Auch die Erforschung des kulturellen Gedächtnisses im Spannungsfeld zwischen wiederholt genutzten Narrativen und einer durchaus auch heterogen erlebten Diktaturerfahrung wäre möglich. Konkrete Desiderata wären zum Beispiel die Rolle von Frauen in den Untergrundkirchen der Sowjetunion oder auch die Analyse von Erzählnarrativen, die in dem großen Bestand an privat gebauten und gebastelten Modellen beispielsweise von (Wohn)häusern, Kirchen, Bauernhöfen, Werkstätten oder Arbeitsgeräten eingeschrieben sind.
Die Museumsbestände wurden und werden bereits vielfältig zur Erforschung der Deportation, Zwangsarbeit und Repression der Russlanddeutschen im 20. Jahrhundert genutzt. Doch auch hier finden sich zahlreiche Zeitzeugeninterviews, autobiografische Bücher oder Tagebuchberichte, die noch nicht ausgewertet sind.

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