Die konzeptionellen Grenzen zwischen „kolonialen“ Imperien und dem russischen, österreichisch-ungarischen und osmanischen Reich waren im späten neunzehnten Jahrhundert nicht klar gezogen. Die Osmanen hatten ihre kolonisatorischen Unternehmungen im Jemen und im heutigen Libyen, die Russen in Zentralasien; Österreich-Ungarn übernahm die osmanische Provinz Bosnien und behandelte es als eine Art Kolonie. Diese Imperien hatten ihre historische Art, mit lokalen Eliten umzugehen, und passten sich in ihren Gebieten auf flexible Weise an, was die kolonialen Beziehungen erschwerte.
Cooper, Frederick: Epilogue. Beyond Empire?, in: Fibiger Bang et al (eds.): The Oxford World History of Empire. Volume 2: The Imperial Experience. Oxford, 2021. S. 1256.
Österreich-Ungarn (ung. Osztrák-Magyar Monarchia), auch als k. u. k. Monarchie bekannt, war ein historischer Staat in Mittel- und Südosteuropa, der von 1867 bis 1918 bestand.
Als Habsburgerreich (auch Habsburgermonarchie oder Donaumonarchie) werden die Territorien und Länder bezeichnet, die von den Herrschern und Herrscherinnen aus dem Haus Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen vom Mittelalter bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Personalunion regiert wurden – jedoch lange keinen zusammengehörigen Staat im engeren Sinne bildeten. Erst 1804 wurde das Kaisertum Österreich als ein solcher gegründet, aus dem 1867 Österreich-Ungarn bzw. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie hervorging.
Zum Habsburgerreich gehörten eine Vielzahl von kleineren und größeren Ländern und Territorien, die überwiegend zu mehreren größeren Gruppen zusammengefasst wurden. Dazu gehörten neben dem Erzherzogtum Österreich und seinen Nebenländern (darunter etwa die Herzogtümer Kärnten, Krain, Salzburg und weitere) vor allem die sog. „Länder der Böhmischen Krone“ sowie die „Länder der ungarischen Krone“. Hinzu kommen zahlreiche weitere Territorien und Landesteile, nicht zuletzt und angesichts der Expansionspolitik des 19. Jahrhunderts auch auf dem Balkan (u. a. Bosnien und Herzegowina). Angesichts der zahlreichen Grenzverschiebungen, territorialer Neuordnungen sowie auch nur zeitweiliger territorialer Gewinne und Verluste war das Habsburgerreich praktisch durchgängig Grenz- und Gebietsänderungen unterworfen.
Seit dem späten 18. Jahrhundert bildeten die meisten Teilstaaten des Habsburgerreiches die sog. Kronländer, die später eigene Landesordnungen erhielten. Mit der Umwandlung des Kaisertums in einen österreichisch-ungarischen Doppelstaat (Doppelmonarchie) schieden das Königreich Ungarn und die weiteren Länder der ungarischen Krone auch aus dem Kreis der Kronländer aus. Im Anschluss wurden sie im behördlichen Sprachgebrauch auch als Transleithanien bezeichnet, alle weiteren (ohne Bosnien und die Herzegowina) als Cisleithanien.
Bosnien und Herzegowina ist ein Bundesstaat im südöstlichen Europa. Das Land wird von rund 3 Millionen Menschen bewohnt (2022: 3,23 Mio.) und setzt sich aus den politischen Teilgebieten Republika Srpska, der Föderation Bosnien und Herzegowina und dem Distrikt Brčko zusammen. Bosnien und Herzegowinas Hauptstadt ist Sarajevo. Das Land wird der Balkanhalbinsel zugeordnet und grenzt ans Adriatische Meer. Die Bosnien stellen neben den Serben und Kroaten die größte Bevölkerungsgruppe.
Geografisch setzt sich das Land zusammen aus den historischen Regionen Bosnien und der Herzegowina, deren wechselhafte politische Geschichte in engem Zusammenhang mit den jeweiligen historischen Nachbarstaaten und der Lage auf dem Balkan steht. Bereits seit dem 15. Jahrhundert gehörten die südlichere Herzegowina und große Teile Bosniens zum Osmanischen Reich, das hier an das nördlich gelegene, christlich geprägte Habsburgerreich grenzte. Ende des 19. Jahrhunderts kamen beide Regionen zunächst unter österreichisch-ungarische Finanzverwaltung, 1908 folgte schließlich die Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn, was zu einer politischen Krise führte. 1914 waren regionale Freiheitsbewegungen wie „Mlada Bosna“ („Junges Bosnien“) am Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand (1863–1914) beteiligt, das in letzter Konsequenz zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und schließlich zum Zusammenbruch Österreich-Ungarns führte.
Ab 1918 gehörten Bosnien und die Herzegowina zum neu errichteten „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“ (1918–1929), das ab 1929 als „Königreich Jugoslawien“ firmierte, jedoch bereits 1941 infolge deutscher Eroberung im Zweiten Weltkrieg unterging. Ab 1945 war die sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina Teil des wiedererrichteten, nun kommunistischen Jugoslawiens. Vor dem Hintergrund des zunehmend kriegerischen Zerfalls des Landes im Rahmen der Jugoslawienkriege (1991–2001) konnte Bosnien-Herzegowina seine 1992 erklärte Unabhängigkeit erst infolge des opferreichen dreijährigen Bosnienkriegs (1992–1995) durchsetzen.
Das Königreich Ungarn (Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen seit dem Jahr 1000 und fiel bereits in der Frühen Neuzeit an die Habsburgermonarchie, in der es später das wichtigste der sog. Länder der ungarischen Krone wurde (auch Länder der Heiligen Ungarischen Stephanskrone bzw., nach 1867, auch als ungarische Reichshälfte bezeichnet). Im Gegensatz zu anderen Territorien der Habsburger - wie den Ländern der böhmischen Krone oder dem Erzherzogtum Österreich selbst - gehörte das Königreich Ungarn nie zum Heiligen Römischen Reich.
Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und mit ca. 1,7 Millionen Einwohner:innen die größte Stadt des Landes. Sie liegt in Mittelungarn an der Donau. Budapest ist 1873 durch die Zusammenlegung der Städte Buda und Pest entstanden.