Österreich-Ungarn (ung. Osztrák-Magyar Monarchia), auch als k. u. k. Monarchie bekannt, war ein historischer Staat in Mittel- und Südosteuropa, der von 1867 bis 1918 bestand.
Bosnien und Herzegowina ist ein Bundesstaat im südöstlichen Europa. Das Land wird von rund 3 Millionen Menschen bewohnt (2022: 3,23 Mio.) und setzt sich aus den politischen Teilgebieten Republika Srpska, der Föderation Bosnien und Herzegowina und dem Distrikt Brčko zusammen. Bosnien und Herzegowinas Hauptstadt ist Sarajevo. Das Land wird der Balkanhalbinsel zugeordnet und grenzt ans Adriatische Meer. Die Bosnien stellen neben den Serben und Kroaten die größte Bevölkerungsgruppe.
Geografisch setzt sich das Land zusammen aus den historischen Regionen Bosnien und der Herzegowina, deren wechselhafte politische Geschichte in engem Zusammenhang mit den jeweiligen historischen Nachbarstaaten und der Lage auf dem Balkan steht. Bereits seit dem 15. Jahrhundert gehörten die südlichere Herzegowina und große Teile Bosniens zum Osmanischen Reich, das hier an das nördlich gelegene, christlich geprägte Habsburgerreich grenzte. Ende des 19. Jahrhunderts kamen beide Regionen zunächst unter österreichisch-ungarische Finanzverwaltung, 1908 folgte schließlich die Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn, was zu einer politischen Krise führte. 1914 waren regionale Freiheitsbewegungen wie „Mlada Bosna“ („Junges Bosnien“) am Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand (1863–1914) beteiligt, das in letzter Konsequenz zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und schließlich zum Zusammenbruch Österreich-Ungarns führte.
Ab 1918 gehörten Bosnien und die Herzegowina zum neu errichteten „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“ (1918–1929), das ab 1929 als „Königreich Jugoslawien“ firmierte, jedoch bereits 1941 infolge deutscher Eroberung im Zweiten Weltkrieg unterging. Ab 1945 war die sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina Teil des wiedererrichteten, nun kommunistischen Jugoslawiens. Vor dem Hintergrund des zunehmend kriegerischen Zerfalls des Landes im Rahmen der Jugoslawienkriege (1991–2001) konnte Bosnien-Herzegowina seine 1992 erklärte Unabhängigkeit erst infolge des opferreichen dreijährigen Bosnienkriegs (1992–1995) durchsetzen.
Die Bukowina ist eine historische Landschaft im heutigen Rumänien und der heutigen Ukraine. Der nördliche Teil liegt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi, der südliche hingegen gehört zum rumänischen Kreis Suceava. Die Region gehörte einst zum Fürstentum Moldau und zur Habsburgermonarchie.
Das Fürstentum Moldau war ein historischer Staat in Südosteuropa, dessen Gründung auf das 14. Jahrhundert zurückgeht und der bis 1859 Bestand hatte. Sein Staatsgebiet verteilt sich heute auf Moldawien (ohne Transnistrien) sowie die westlich Moldawiens gelegenen Teile Nordrumäniens und der Südukraine. Das Fürstentum lag damit über Jahrhunderte im Schnittfeld der Einfluss- und Interessensphären benachbarter Großmächte, anfänglich Ungarns und Polens und in den späteren Jahrhunderten vor allem der Habsburgermonarchie im Nordwesten, dem Russländischen Reich im Nordosten, und dem Osmanischen Reich im Süden, das ab 1512 die Oberhoheit über das Fürstentum ausübte.
1859 wurde das Fürstentum Moldau mit dem Fürstentum Walachei vereinigt, zunächst über die Personalunion Fürst Alexandru Ioan Cuzas (1820–1873) und unter dem Titel der „Vereinigten Fürstentümer der Walachei und Moldau“. 1861 gingen beide im neuen „Fürstentum Rumänien“ auf, aus dem zwanzig Jahre später das Königreich Rumänien hervorgehen wird.
Czernowitz (auch Tschernowitz, ukr. Чернівці) ist eine Großstadt in der südwestlichen Ukraine. Die Stadt liegt an der Grenze zu Rumänien und gilt als die Hauptstadt der historischen Landschaft Bukowina. Czernowitz war ein bedeutender Ort der jüdischen Kultur. Im Jahr 2017 hatte Czernowitz etwa 62.000 Einwohner:innen.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist es möglich, dass diese Informationen nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
Das Königreich Rumänien war ein historischer Staat im südöstlichen Europa, der von 1881 bis 1947 bestand. Direkter Vorgänger war das Fürstentum Rumänien, das 1861/62 aus den Teilfürstentümern Moldau und Walachei gebildet worden war, allerdings zunächst noch unter Oberhoheit des Osmanischen Reiches gestanden hatte. Erst infolge des Russisch-Türkischen Krieges von 1877/78 wurde die politische Unabhängigkeit des Fürstentums erreicht, das sich 1881 selbst zum Königreich proklamierte. Erster König war Karl I. (1839–1914), der wie alle seine Nachfolger aus dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen stammte.
Vor dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) umfasste das Territorium lediglich die historischen Landschaften der Walachei sowie Teile der Moldau und der Dobrudscha. Als Mitglied der Siegermächte des Ersten Weltkriegs konnte das Staatsgebiet nach Kriegsende jedoch massiv ausgebaut und mehr als verdoppelt werden. Unter anderem fielen jetzt auch Bessarabien, die Bukowina, Siebenbürgen oder Teile des Banats an das Königreich. Daher wird das Rumänien der Zwischenkriegszeit auch als „Großrumänien“ bezeichnet; der Zustand vor 1918 als „Altreich“.
Mit dem Aufstieg nationalistischer und faschistischer Gruppierungen in den 1930er Jahren wurde das Land innenpolitisch zunehmend instabil. Bis Mitte 1940 musste Rumänien trotz seines Versuches, sich im Zweiten Weltkrieg neutral zu verhalten, größere Teile der 1918 gewonnenen Gebiete wieder abgeben. Noch im selben Jahr wurde eine Militärdiktatur etabliert, die nun faktisch die Regierungsgewalt ausübte. Wenig später folgte der Kriegseintritt auf Seiten der Achsenmächte und in enger Zusammenarbeit mit dem nationalsozialistischen Deutschland. 1944 kam es zum Staatsstreich König Michaels I. (1921–2017) gegen die eigene Regierung, in dessen Folge sich das Land den Alliierten anschloss und dem Deutschen Reich den Krieg erklärte. Nur rund drei Jahre später, Ende 1947, zwang die mittlerweile regierende kommunistische Partei Rumäniens Michael zur Abdankung und rief die Rumänische Volksrepublik aus.
Die Sowjetunion (SU oder UdSSR) war ein von 1922 bis 1991 bestehender Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien. Sie ist aus dem sog. Sowjetrussland hervorgegangen, dem Nachfolgestaat des Russländischen Kaiserreichs. Den Kern der Union und zugleich ihren größten Teil bildete die Russische Sowjetrepublik, hinzu kamen weitere Teilrepubliken. Ihre Zahl variiert über die Zeit hinweg und steht im Zusammenhang mit der Besatzung anderer Länder (Estland, Lettland, Litauen), nur kurzzeitig bestehenden Sowjetrepubliken (Karelo-Finnland) oder mit der Teilung bzw. Zusammenlegung von Sowjetrepubliken. Zusätzlich gab es zahlreiche autonome Republiken oder sonstige Gebietseinheiten mit einem Autonomiestatus, der sich im Wesentlichen auf eine sprachliche Autonomie der Minderheiten beschränkte.
Die UdSSR bestand vor ihrer formellen Auflösung aus 15 Sowjetrepubliken mit einer Bevölkerung von ungefähr 290 Millionen Menschen. Mit ca. 22,4 Millionen km² bildete sie den damals größten Flächenstaat der Welt. Die Sowjetunion war eine sozialistische Räterepublik mit einem Einparteiensystem und einer fehlenden Gewaltenteilung.
Erst nachdem er später die Bukowina nach mehreren Auseinandersetzungen mit der rumänischen Bürokratie verlassen soll, hält von Rezzori fest, dass sein Vater in Siebenbürgen aufblühte. „Hier brauchte er nicht die undankbare und ermüdende Rolle des hinterlassenen Kolonialherren zu spielen.“ (S. 187) Das Wesentliche dabei ist, dass „er in der festen Welt der [Siebenbürger] Sachsen ein Spalier gefunden [hatte], an das er sich mit allen psychischen Bedürfnissen verläßlich anranken konnte.” (S. 187) In der Tat schreibt von Rezzori, dass diese „Siebenbürger Sachsen“ „einen sicheren Stand in ihrer unanzweifelbaren identität [hatten]. Sie waren in erster Linie Siebenbürger Sachsen, deutsch zwar ihrer Herkunft und Sprache nach, aber gänzlich eigenständig, bodenständig sie selbst: tief verwurzelt in einem Land, das seit fast einem Jahrtausend ihr eigenes war [...]." (S. 187)