Wien ist die Bundeshauptstadt und politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Österreichs. Allein im Stadtgebiet leben rund 1,9 Millionen Einwohner:innen und damit ein Fünftel der Landesbevölkerung, im Großraum insgesamt sogar ein Drittel aller Österreicher:innen. Historisch bedeutend ist Wien insbesondere als Hauptstadt und mit Abstand wichtigste Residenzstadt der ehemaligen Habsburgermonarchie.
Jugoslawien war ein südosteuropäischer Staat, der mit Unterbrechungen und in leicht wechselnden Grenzen von 1918 bis 1992 bzw. 2003 existierte. Hauptstadt und größte Stadt des Landes war Belgrad. Historisch unterscheidet man insbesondere zwischen der Zeit des Königreichs Jugoslawien von 1918 bis 1941 (auch 'Erstes Jugoslawien' genannt) und dem kommunistischen Jugoslawien ab 1945 (das sog. 'Zweite Jugoslawien') unter dem diktatorisch regierenden Staatschef Josip Broz Tito (1892-1980). Der Zerfall Jugoslawiens ab 1991 und die Unabhängigkeitsbestrebungen mehrerer Landesteile mündeten schließlich in die Jugoslawienkriege (auch Balkankriege oder postjugoslawische Kriege genannt). Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens sind heute Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, der Kosovo und Bosnien und Herzegowina.
Die Sowjetunion (SU oder UdSSR) war ein von 1922 bis 1991 bestehender Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien. Sie ist aus dem sog. Sowjetrussland hervorgegangen, dem Nachfolgestaat des Russländischen Kaiserreichs. Den Kern der Union und zugleich ihren größten Teil bildete die Russische Sowjetrepublik, hinzu kamen weitere Teilrepubliken. Ihre Zahl variiert über die Zeit hinweg und steht im Zusammenhang mit der Besatzung anderer Länder (Estland, Lettland, Litauen), nur kurzzeitig bestehenden Sowjetrepubliken (Karelo-Finnland) oder mit der Teilung bzw. Zusammenlegung von Sowjetrepubliken. Zusätzlich gab es zahlreiche autonome Republiken oder sonstige Gebietseinheiten mit einem Autonomiestatus, der sich im Wesentlichen auf eine sprachliche Autonomie der Minderheiten beschränkte.
Die UdSSR bestand vor ihrer formellen Auflösung aus 15 Sowjetrepubliken mit einer Bevölkerung von ungefähr 290 Millionen Menschen. Mit ca. 22,4 Millionen km² bildete sie den damals größten Flächenstaat der Welt. Die Sowjetunion war eine sozialistische Räterepublik mit einem Einparteiensystem und einer fehlenden Gewaltenteilung.
Die „Rumänische Volksrepublik“ (1947–1965) bzw. „Sozialistische Republik Rumänien“ (1965–1989) war ein sozialistischer Einparteienstaat in Südosteuropa, der als Teil des Ostblocks und des Warschauer Paktes unter starkem Einfluss der Sowjetunion stand.
Wichtigste Figur der rumänischen Politik über einen Großteil des Bestehens des Landes war Nicolae Ceaușescu (1918–1989), der das Land von 1965 bis 1989 diktatorisch regierte und mit Beginn der 1970er Jahre einen Personenkult um sich und seine Familie aufbaute. Eine entscheidende Rolle für den Machterhalt Ceaușescus spielte die massive und rücksichtslose Verfolgung politischer Gegner durch die Geheimpolizei Securitate. Die Verschärfung der Kollektivierung der Landwirtschaft führte dazu, dass zahlreiche Orte dem Agrarland weichen mussten.
Rumänien war das einzige Land im Ostblock, das nach dem Sechs-Tage-Krieg diplomatische Beziehungen mit Israel aufrechterhielt, und das einzige Land des Warschauer Pakts, das nicht an der Besetzung der Tschechoslowakei 1968 teilnahm. Angesichts der stark gestiegenen Auslandsverschuldung Rumäniens zu Beginn der 1980er Jahre, setzte Ceaușescu einen strikten Plan zum vollständigen Schuldenabbau durch, sodass bis 1989 alle Auslandsschulden zurückbezahlt wurden. Allerdings führte es zum Verfall des bescheidenen Wohlstands in Rumänien, das in den 1980er Jahren zu den ärmsten Länder Europas zählte.
Die Sozialistische Republik Rumänien endete mit der Rumänischen Revolution im Dezember 1989 und nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergang des Landes. Im Zuge der Revolution wurden auch Ceaușescu und seine Frau Elena am 25. Dezember 1989 hingerichtet.
Die Sozialistische Volksrepublik Albanien war ein südosteuropäischer Staat, der von 1944 bis 1991 Bestand hatte. Albanien, das erst 1912 seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erklärt hatte, durchlief mehrere Staatsformen, bis es 1939 von Italien besetzt wurde. Das italienische Protektorat endete im September 1943 als Albanien von Deutschen Reich besetzt wurde. Nach dem Rückzug der deutschen Wehrmacht ende 1944 gründete die Kommunistische Partei Albaniens, die zuvor eine führende Rolle im Widerstand gespielt hatte, die Demokratische Regierung Albaniens. 1946 rief sie die Volksrepublik aus. Formal war sie ein sozialistisches Einparteiensystem, in der Praxis war Albanien eine stalinistische Diktatur, die tatsächliche oder vermeintliche Regimegegner in großer Zahl tötete und auch die Familien potentieller Oppositioneller verfolgte.
Bis in die 1960er Jahre war Albanien des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe und Mitglied des Warschauer Paktes, versuchte nach einer kurzen Annäherung an die Volksrepublik China aber seit den 1970er Jahren wirtschaftlich autark zu agieren. Diese Politik wurde erst Ende der 1980er Jahre angesichts des drastischen wirtschaftlichen Niedergangs aufgegeben, in deren Folge auch die antikommunistische Bewegung Auftrieb erhielt und ein sukzessiver Demokratisierungsprozess eingeleitet wurde.
Die Volksrepublik Polen war ein von 1944 bis 1989 existierender sozialistischer Staat in den Grenzen des heutigen Polens. Sozialistische Einheitspartei des Ein-Parteien-Staates war die kommunistische Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (Polska Zjednoczona Partia Robotnicza, PZPR).
Die Volksrepublik Ungarn war ein sozialistischer Staat in Ostmitteleuropa, der von 1949 bis 1989 bestand. 1944 begann die Okkupation Ungarns durch die Deutsche Wehrmacht, und anschließend durch die Rote Armee, die 1945 das ganze Land besetzte. Nach Kriegsende scheiterten die Versuche, eine Demokratie aufzubauen, und das politische System wurde unter kommunistischer Führung sukzessive zu einem Einparteiensystem umgebaut.
Die Volksrepublik Ungarn war Mitglied des Warschauer Paktes und stand unter starkem politischem Einfluss der Sowjetunion, die 1956 mit Hilfe der Staaten des Warschauer Paktes (außer Rumänien) den Ungarischen Volksaufstand gewaltsam niederschlug. Zur Besänftigung der Bevölkerung nach der Welle von Repressalien gegen die Teilnehmer:innen des Volksaufstands, wurden bereits in den 1960er Jahren wirtschaftliche und politische Reformen eingeleitet, die über die sonst üblichen Einschränkungen im Ostblock hinausgingen. Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Krise der ausgehenden 1980er Jahre wurden allmählich weitere wirtschaftliche Reformen und eine weitgehende politische Liberalisierung sowie Öffnung nach Westen eingeführt, die auch das Ende sozialistischen Volksrepublik einläutete. 1989 wurde schließlich die heutige Republik Ungarn ausgerufen.
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Die Tschechoslowakei war ein zwischen 1918 und 1992 in wechselnden Grenzen und unter wechselnden Namen und politischen Systemen bestehender Staat, dessen ehemalige Landesteile in den heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und der Ukraine (Karpatenukraine, bereits 1939 ungarisch besetzt, ab 1945 an die Sowjetunion) aufgegangen sind. Nach 1945 stand die Tschechoslowakei unter politischem Einfluss der Sowjetunion, war als Satellitenstaat Teil des sog. Ostblocks und ab 1955 Mitglied des Warschauer Paktes. Zwischen 1960 und 1990 trug das kommunistische Land offiziell den Namen Tschechoslowakische Sozialistische Republik (abgekürzt ČSSR). Die demokratische politische Wende wurde 1989 mit der Samtenen Revolution eingeleitet und mündete 1992 in der Gründung der unabhängigen Tschechischen bzw. Slowakischen Republiken.
Die Volksrepublik Bulgarien war ein sozialistischer Staat im Südosten Europas, der von 1946 bis 1990 bestand. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs versuchte Bulgarien politische Neutralität zu wahren, wurde es 1941 von deutschen Truppen besetzt, und vom nationalsozialistischen Deutschland zum Kriegseintritt an der Seite der Achsenmächte gedrängt. 1944 besetzte die Sowjetunion Bulgarien. Am 9.10.1944 kam es zu einem mit der Sowjetunion abgestimmten Putsch der kommunistischen Kräfte mit Kimon Georgiev an der Spitze.
1946 wurde schließlich die Volksrepublik ausgerufen. Die ersten Jahre waren von den politischen Säuberungsaktionen und Nationalisierung der Wirtschaft. Die voranschreitende Industrialisierung brachte zunächst Erfolge, zumal Bulgarien bei der UdSSR, die gleichzeitig sein bei Weitem größten Absatzmarkt war, Rohstoffe vergünstigt beziehen und billige Kredite bzw. Finanzhilfen erhalten konnte. Diese enge Abhängigkeit von der UdSSR führte in den 1980er Jahren zu einer tiefgreifenden Krise. Ein Versuch von dieser abzulenken waren die im Rahmen der sogenannten Nationalen Wiedergeburt eingeführten Repressalien gegen die muslimische und die türkische Minderheiten, welche zur Abwanderung von ca. 300.000 Personen in die Türkei, kurz bevor sich die Volksrepublik auflöste. 1990 fanden erstmals freie Wahlen statt, in deren Folge eine demokratische Verfassung entwickelt wurde.
Die im Südosten der Tschechischen Republik gelegene Stadt Brünn (tsch. Brno) ist mit ca. 380.000 Einwohnern nach Prag die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie löste 1641 Olmütz (tsch. Olomouc) als Hauptstadt Mährens ab. Heute ist Brünn/Brno Verwaltungssitz der Südmährischen Region (Jihomoravský kraj) und ein wichtiges Industrie-, Handels- und Kulturzentrum. Die Universitätsstadt ist Sitz des Verfassungsgerichts und des Obersten Verwaltungsgerichts Tschechiens.
Die Situation der Homosexuellen in [...] allen osteuropäischen Ländern ist ganz anders als die in Westeuropa oder Amerika. Es ist unmöglich, eine Schwulenrechtsbewegung oder -organisation zu gründen, da es sowohl soziale als auch rechtliche Hindernisse gibt. Einerseits würde jede derartige Aktivität ein Eingreifen der Polizei nach sich ziehen. Andererseits scheinen die Schwulen dort im Allgemeinen nicht an solchen Aktivitäten interessiert zu sein. In mehreren dieser Länder gibt es eine große Subkultur, und die meisten unserer Freunde dort ziehen es vor, die Dinge auf dieser Ebene zu belassen, zumindest vorläufig. Eine schwule Befreiungsbewegung, wie es die HOSI [Homosexuelle Initiative Wien] ist, ist für viele von ihnen eine fremde Idee. Umso wichtiger ist es, dass wir uns verstärkt für unsere schwulen Mitstreiter in Osteuropa einsetzen.14
Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und mit ca. 1,7 Millionen Einwohner:innen die größte Stadt des Landes. Sie liegt in Mittelungarn an der Donau. Budapest ist 1873 durch die Zusammenlegung der Städte Buda und Pest entstanden.