…Unsterblich ist mein Name dereinst! / Ich erfinde noch dem schlüpfenden Stahl / Seinen Tanz! Leichteren Schwungs fliegt er hin, / Kreiset umher, schöner zu sehn. / …1
Tallinn (bis 1918 Reval) ist die Hauptstadt Estlands. Sie liegt im Kreis Harju, direkt an der Ostsee und wird von ca. 434.000 Menschen bewohnt.
Tartu (Einwohnerzahl 2023: 97,435) ist die zweitgrößte Stadt Estlands. Sie liegt im Südosten des Landes und damit im Norden der historischen Landschaft Livland. Aus geografischer Sicht befindet sich Tartu nahezu mittig zwischen den zwei größten Seen des Landes, dem Võrtsjärv (Wirzsee) und dem Peipussee, den sich Estland mit der Russischen Föderation teilt.
Tartu ist seit Jahrhunderten ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein traditionsreiches Bildungszentrum, das berühmt ist für seine 1632 und damit noch unter schwedischer Herrschaft gegründete Universität. Sie ist bis heute die größte Universität Estlands und Mitglied der Coimbra-Gruppe, einem Netzwerk besonders traditionsreicher und international herausragender europäischer Universitäten. Gleichzeitig ist Tartu auch Standort zahlreicher Museen, darunter des Estnischen Nationalmuseums und des Estnischen Literaturmuseums.
Jelgava ist eine von zehn Republik-Städten in Lettland in der Region Semgallen (Zemgale). Die heute etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt liegt 44 km südwestlich von Riga und war bis 1919 Hauptstadt von Kurland. Als solche war sie adelig geprägt und erlebte im 17. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte, als Kurland kurzzeitig sogar Kolonien in Gambia und Tobago besaß. Ein wichtiges Bildungszentrum wurde die Stadt ab 1775 mit der Errichtung der Academia Petrina durch Herzog Peter Biron, dessen Vater zwischen 1738 und 1772 das Schloss Mitau (lett. Jelgavas pils) an der Stelle der 1265 erbauten Ordensburg errichten ließ. Es folgten 1815 die Gründung der Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst und 1818 des Kurländischen Provinzialmuseums. Heute ist Jelgava Standort der Landwirtschaftlichen Universität Lettlands, die ihren Sitz im Schloss Mitau hat.
Das Bild zeigt eine historische Postkarte aus der Zeit um 1900, abgebildet ist das Kurländische Provinzialmuseum (Kurzemes Provinces muzejs) in Jelgava/Mitau (Copernico/CC0 1.0).
Riga ist die Hauptstadt Lettlands (Bevölkerungszahl 2023: 605.273) und zugleich die mit Abstand größte Stadt des Landes. Sie liegt im Südwesten der historischen Landschaft Livland nahe der Mündung des Flusses Düna (lett. Daugava) in den Rigaischen Meerbusen. Riga war eine bedeutende Handels- und Hansestadt mit einer über Jahrhunderte hinweg einer multiethnischen, doch größtenteils deutschsprachigen Bevölkerung, deren politische Oberherrschaft wiederholt wechselte. Waren es bis zum Ende des Mittelalters vor allem geistliche Herrscher (Erzbistum Riga, Deutscher Orden), die Stadt und Umland für sich beanspruchten, kam die Stadt nach kurzer polnisch-litauischer Herrschaft 1621 zu Schweden. Bereits ein Jahrhundert später wurde Riga Teil des Russländischen Reiches und hier zur Hauptstadt des Ostseegouvernements Livland.
1918 wurde Riga Hauptstadt eines unabhängigen lettischen Staates. Nach der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg 1941 wurde die jüdische Bevölkerung Rigas (8% der Gesamtbevölkerung) vor allem im Ghetto eingesperrt, in das auch zahlreiche jüdische Menschen aus dem damaligen Gebiet des Deutschen Reichs deportiert wurden. Noch im selben Jahr organisierte die Wehrmacht Massenerschießungen der jüdischen Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die ethnische Struktur von Riga – die jüdische, deutsche und polnische Bevölkerung verschwand, und an ihre Stelle traten die russische, weißrussische und ukrainische Bevölkerungsgruppen. Die lettische Bevölkerung verlor ihre Mehrheit in der Stadt, und sank bis zum Zerfall der Sowjetunion auf fast ein Drittel. Inzwischen beträgt ihr Anteil 47% der Gesamtbevölkerung.
Am Wasser auf dem Lande aufgewachsen, verstand keiner von uns [Kindern] zu schwimmen oder Schlittschuh zu laufen, es ward eben nicht erlaubt und wohl wahrscheinlich, weil wir keine Aufsicht und Anleitung hatten.2
Die Begegnungen mit jungen Frauen hob auch von Krusenstjern in seiner Rückblende hervor. Wie zuvor von Dellingshausen spricht er die Rolle der Schüler als Gastgeber an. Neu ist allerdings bei dieser Schilderung, dass die Domschüler die jungen Frauen berühren, ja, ihnen beim An- und Ausziehen der Schuhe behilflich waren. Auch, dass hierbei eine klare Handlungsabsicht intendiert war, wird jetzt erstmals angesprochen.
Man kam auf die Schlittschuhbahn, um für das Wohlbefinden der jungen Damen zu sorgen, ihnen die Schlittschuhe an- und abzuschnallen, mit ihnen Paar zu laufen und natürlich auch um zu flirten.10
„Da es damals des Anstandes wegen unerläßlich war, mußte mindestens immer eine Mutter zugegen sein und meistens frieren. An die Mütter machte man sich natürlich auch heran und unterhielt sich mit ihnen, damit sie es nicht langweilig hätten. Glaubte man da das Seinige genügend getan zu haben, so winkte man unauffällig einen Kameraden herbei, der dann den Dienst bei der Mutter weiter tat."11
Kurland ist eine historische Landschaft des heutigen Lettlands. Sie erstreckt sich zwischen der Ostsee und dem Rigaischen Meerbusen sowie dem Fluss Düna im Nordosten und Litauen im Süden. Ihr Name leitet sich von den baltischen Kuren ab, die hier an der Seite der ugrofinnischen Liven lebten. Zu den größten Städten Kurlands gehören Liepāja, Jelgava und Ventspils.
Das heutige Verständnis der Region ist unter anderem durch das russländische Ostsee-Gouvernement Kurland geprägt, das ab 1795 und formal bis 1918 bestand. Dazu gehörten eigentlich noch die kleineren Regionen Semgallen und Oberlettland, die den zentralen bzw. östlichen Teil des Gouvernements bildeten. Sie sind heute vielfach mitgemeint, wenn im historischen Zusammenhang von Kurland gesprochen wird. Im Hochmittelalter kreuzten sich hier die Einflüsse der ugrofinnischen und baltischen Völker einerseits und der Wikinger andererseits. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit stand die Region auch unter der Herrschaft Schwedens, Dänemarks und vor allem des Deutschen Ordens. Durch den Druck Russlands und Schwedens zog sich der Orden letztendlich aus dem Gebiet zurück. Kleinere Teile Kurlands wurde anschließend in Polen-Litauen eingegliedert. Der größte Teil blieb bis 1795 als Herzogtum Kurland und Semgallen ein Lehen Polen-Litauens. Auch wenn der russische Einfluss allmählich zunahm, wurde Kurland erst mit der Dritten Teilung Polen-Litauens 1795 Teil des Russländischen Reich - deutlich später als die weiteren beiden Ostseegouvernements Estland und Livland, die bereits im Zuge des Großen Nordischen Krieges (1700–1721) unter russische Herrschaft gekommen waren.
Den grün-blau-weißen Deckel auf dem Kopf, hohe ‚Schneegaloschen‘ an den Füßen. Die Allerfeinsten den ‚Kaisermantel‘ mit weitem Kragen um die Schultern geworfen – so wandelte der stilvolle Student gemessenen Schrittes die Bahn auf und ab und stieß die Auserwählte im leichten Stuhlschlitten vor sich her.16
Über die Mitauer Eisbahn verfügten demnach zwei Autoritäten: Das deutschsprachige Jungengymnasium und die deutschbaltische studentische Verbindung. In beiden Fällen handelte es sich um die männlichen Mitglieder der deutschen Bevölkerungsgruppe. Und sowohl die jüngeren als auch die etwas älteren Eisläufer nutzen die Fläche für Zusammenkünfte mit Mädchen oder jungen Frauen. Anders jedoch als die zuvor zitierten Darstellungen scheinen die Studenten und ihre Eispartnerinnen nicht auf Kufen gestanden zu haben. Die Männer trugen eine Art Überziehschuh, um sich auf dem Eis halten zu können; die Frauen dagegen hatten den passiven Part inne und wurden sitzend geschoben. Laut Wachtsmuth existierte gleichwohl auch die Gruppe der Schlittschuhläufer, aber
Estland ist eine historische Landschaft in Nordosteuropa, die den nördlichen Teil des heutigen estnischen Staates umfasst. Die Region ist weitgehend deckungsgleich mit dem gleichnamigen Ostseegouvernement des Russländischen Kaiserreichs, das bis 1918 bestand - und neben Livland und Kurland eines von insgesamt drei Ostseegouvernements bildete. Im Hoch- und Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit hatten Teile der Region auch unter der Herrschaft finnischer Fürsten, der Rus, Schwedens, Dänemarks und des Deutschen Ordens gestanden. Erst im Zuge des Großen Nordischen Krieges (1700-1721) kam Estland unter russische Hoheit. Insbesondere seine Stadtbevölkerung war deutschsprachig, wobei die meisten Menschen auf dem Land lebten. Hier bildeten sich neben der estnischen Mehrheit auch russische und schwedische Minderheiten.
Ösel ist die größte Insel Estlands und grenzt den Rigaischen Meerbusen nach Nordwesten von der weiteren Ostsee ab. Zugleich ist sie die viertgrößte Ostseeinsel überhaupt.
Sankt Petersburg ist eine Metropole im Nordosten Russlands. In der Stadt wohnen 5,3 Millionen Menschen, was sie nach Moskau zur zweitgrößten des Landes macht. Sie liegt an der Mündung der Newa (Neva) in die Ostsee im Föderationskreis Nordwestrussland. Sankt Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet und war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands. Von 1914–1924 trug die Stadt den Namen Petrograd, von 1924–1991 den Namen Leningrad.