Zu einer Zeit, wo für die äußere Kolonisation, d.h. für unsere überseeischen Kolonien, enorme Mittel […] flüssig gemacht werden, darf es auch an den nötigen Mitteln zur Förderung der für den Osten der preußischen Monarchie und ganz Deutschlands so überaus bedeutsamen inneren Kolonisation nicht fehlen.1
Man ist alsbald versucht, an eine auf physischen und psychischen Rassenqualitäten beruhende Verschiedenheit der Anpassungsfähigkeit der beiden Nationalitäten [Deutsche and Polen] an die verschiedenen ökonomischen und sozialen Existenzbedingungen zu glauben.6
Es sind vornehmlich deutsche Tagelöhner, die aus den Gegenden mit hoher Kultur abziehen, es sind vornehmlich polnische Bauern, die in den Gegenden mit tiefem Kulturstand sich vermehren. Beide Vorgänge aber – der Abzug hier, die Vermehrung dort – führen in letzter Linie auf einen und denselben Grund zurück: die niedrigeren Ansprüche an die Lebenshaltung – in materieller teils, teils in ideeller Beziehung –, welche der slawischen Rasse von der Natur auf den Weg gegeben oder im Verlaufe ihrer Vergangenheit angezüchtet sind, verhalfen ihr zum Siege.11
Und weshalb sind es die polnischen Bauern, die an Terrain gewinnen? […] Der polnische Kleinbauer gewinnt an Boden, weil er gewissermaßen das Gras vom Boden frißt, nicht trotz, sondern wegen seiner tiefstehenden physischen und geistigen Lebensgewohnheiten.13