Rumänien ist ein von knapp 20 Millionen Menschen bewohntes Land in Südosteuropa. Die Hauptstadt des Landes ist Bukarest. Der Staat liegt direkt am Schwarzen Meer, den Karpaten und grenzt an Bulgarien, Serbien, Ungarn, die Ukraine und Moldau. Rumänien entstand 1859 aus dem Zusammenschluss der Moldau und der Walachei. In Rumänien liegt das für die dortige deutsche Minderheit zentrale Gebiet Siebenbürgen.
Ich hatte keine Identitätskrise, ich war Deutscher, meine Familie hat immer nur schwäbisch gesprochen […] [,] ich bin geboren in N., […] bin mein ganzes Leben in Z. aufgewachsen und in N. zur Schule gegangen und [...] war deutscher als die Deutschen [...]2
Also, ich würde mich schon… als ‚deutsch‘ identifizieren, weil ich hier geboren bin. Und weil ich hier ((Ausatmen)) im Kindergarten war, und in der Schule, und alles, und deutsche Freunde hab‘, […] aber… trotzdem ich natürlich noch einen Bezug hab‘ zu Rumänien, durch meine Eltern und durch meine Familie, die noch… dort… wohnt. Es ist ‘ne Mischung, bei der ich sagen würde, vielleicht mehr deutsch als… rumänisch. Achtzig Prozent, zwanzig Prozent vielleicht.3 ((Lachen))
Lisa zeigt hier nicht nur wortwörtlich, dass Zugehörigkeit nicht hundertprozentig eindeutig sein muss. Außerdem arbeitet sie mit Kriterien wie Abstammung, die Zugehörigkeit mitbestimmen. Diese Kriterien haben andere geschaffen und wir beziehen uns auf diese, um uns einzuordnen. Das bedeutet: Lisa hat diese Kategorie der Zugehörigkeit nicht erfunden, aber sie bezieht sich darauf und verhandelt, was sie für sie bedeutet.
Ich hatte den Eindruck, damals in der Grundschule… war das noch nicht so. Und auch […] später […] war ich auch immer ein bisschen vorsichtig, weil ich dann den Leuten… nicht von Anfang an […] auf die Nase binden wollte, wo meine Familie herkommt. Ich hab' den Eindruck, dass damals das Verständnis noch nicht so… da war, oder vielleicht auch nicht die Akzeptanz.8