Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und mit ca. 1,7 Millionen Einwohner:innen die größte Stadt des Landes. Sie liegt in Mittelungarn an der Donau. Budapest ist 1873 durch die Zusammenlegung der Städte Buda und Pest entstanden.
Das Königreich Ungarn wurde 1920 wiedererrichtet, kurz nach dem Zerfall von Österreich-Ungarn im Zusammenhang mit dem verlorenen Ersten Weltkrieg und im Anschluss an zwei nur kurzlebige Nachfolgestaaten, der Ersten ungarischen Republik 1918 sowie einer kommunistischen Räterepublik im Anschluss. Da die Staaten der siegreich aus dem Krieg ausgegangenen Entente die erneute Einsetzung eines habsburgischen Monarchen ablehnten, wurde an seiner Stelle Miklós Horthy (1868–1957) vom Parlament als provisorischer Reichsverweser berufen. Dieser verhinderte die Rückkehr eines königlichen habsburgischen Staatsoberhauptes endgültig, und Ende 1921 setzte das Parlament die Habsburger als ungarisches Königshaus ab, ohne eine Nachfolge festzulegen, sodass der Thron bis zum Ende des Königreichs vakant blieb.
Der konservativ-nationalistische Führungsstil Horthys und seiner Premierminister mit starken antikommunistischen Zügen sowie die Hoffnung auf die Wiederherstellung des großungarischen Reichs, das durch die Trianon-Verträge nach dem Ersten Weltkrieg in mehrere Staaten aufgeteilt worden war, brachten Ungarn in die Nähe der faschistischen Regime in Deutschland und Italien. Diese Hoffnung ging im Zusammenhang mit dem Münchner Abkommen und der folgenden Zerschlagung der Tschechoslowakei teilweise auf. Ungarn besetzte infolge des völkerrechtlich widrigen Ersten Wiener Schiedsspruchs südliche Gebiete der Slowakei sowie Transkarpatien mit einer mehrheitlich ungarischen Bevölkerung. Im Gegenzug für die Unterstützung der ungarischen Gebietsansprüche akzeptierte das Königreich Ungarn eigene Rassengesetze, die an die des Deutschen Reiches angelehnt waren. Ein beträchtlicher Teil der jüdischen Bevölkerung Ungarns wurde in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs erlaubte das Königreich Ungarn den deutschen allerdings nicht, von seinem Gebiet aus Polen anzugreifen, sondern gewährte Angehörigen der polnischen Bevölkerung sogar die Einreise. 1941 schloss es sich dann allerdings der deutschen Invasion in Jugoslawien an. Noch vor dem Eintritt des Königreichs in den Zweiten Weltkrieg profitierte Ungarn weiterhin von der Nähe zu den Achsenmächten, u. a. im Rahmen der Einverleibung rumänischer Gebiete. Zwischen 1920 und 1941 hat sich die Fläche des Königreichs Ungarn von 92.833 km² auf 17.149 km² sowie seine Bevölkerungszahl von 7,98 Mio. auf 14,67 Mio. beinahe verdoppelt.
1941 schloss sich das Königreich zunächst dem deutschen Krieg gegen die Sowjetunion an. Auf die Einsetzung einer gemäßigten Regierung und Plänen zum Kriegsaustritt reagierte das Deutsche Reich mit der Besetzung Ungarns. Am 16. Oktober 1944 wurden Horthy und seine Regierung durch eine deutschlandfreundliche Regierung des als Führer eingesetzten Ferenc Szálasi (1897–1946) ersetzt. Der Hohe Nationalrat der am 21. Dezember 1944 in Debrecen aufgesetzten Interimsregierung mit Béla Miklós (1890–1948) an der Spitze setzte sich jedoch bereits im März 1945 mit Unterstützung der Sowjetunion durch und konnte die Macht übernehmen. Am 2. Februar 1945 wurde das Königreich Ungarn durch die Zweite Ungarische Republik ersetzt. Die während der Zeit des Königreichs einverleibten Gebiete der Tschechoslowakei und Rumäniens wurden noch 1944 von oder mithilfe der Sowjetunion besetzt und formell von Ungarn im Mai 1945 wieder abgetrennt.
Mágocs (Bevölkerungszahl 2023: 2.122) ist eine Kleinstadt im ungarischen Komitat Baranya im Süden des Landes. In dem ethnisch gemischten Dorf machen die deutsche Bevölkerung bis heute 8 % und Roma 6 % der Einwohner:innen aus (2021).
Alle Kinder der Angehörigen der Volksgruppe sollen die Möglichkeit haben, unter den gleichen Bedingungen, wie sie für die ungarischen Schulen gelten, eine Erziehung auf volksdeutschen Schulen zu erhalten, und zwar auf Höheren, Mittleren und Grundschulen sowie auf Fachschulen.12
Die NS-Erziehungsstätten waren als Internate nicht den jeweiligen Schulen angegliedert, sondern selbständige Einrichtungen.26 Die Schulen, die NS-Erziehungsstätten und, nach ihrer offiziellen Gründung 1941 die DJ, deren Ziel die nationalsozialistische Erziehung der Jugend war, waren eng miteinander verbunden.27 In Budapest gab es eine NS-Erziehungsanstalt für die „Elite der Elite“28, ein NS-Erziehungsheim für Jungen und ein NS-Erziehungsheim für Mädchen. Ihre „Zöglinge“ besuchten zu einem erheblichen Teil das Jakob-Bleyer-Gymnasium oder andere VDU-Schulen der Hauptstadt. Am Gymnasium wurden Mädchen nur als Privatschülerinnen zugelassen.29 Nur die Kinder von VDU-Mitgliedern durften VDU-Schulen besuchen, alle Schüler:innen mussten zugleich auch der DJ angehören, die als „Garant einer nationalsozialistischen Jugenderziehung“30 galt und „für die völkische, weltanschauliche und körperliche Ertüchtigung der Jugend“ verantwortlich war.31 Insbesondere war für die DJ die „Pflicht zum deutschen Bluterbe“32 eine der Haupttugenden. In einem Aufruf des „Volksgruppenführers“ an die „deutsche“ Jugend hieß es: „Wer deutschen Blutes und volksdeutscher Gesinnung ist, hat sofort unter die Fahnen der D. J. zu eilen.“33
Der Zweck der NS-Erziehungsanstalten ist: Neben der Erziehung in der Schule den Jungen eine gründliche nationalsozialistische Ausrichtung und Erziehung zu vermitteln.34
Die DJ will den neuen deutschen Menschen gestalten. Sie will, daß aus der grauen Masse all der Jugendlichen, die zu uns standen, eine mächtige Organisation werde, berufen und befähigt dazu, Formen und Wege zu suchen und zu finden, die zu diesem neuen deutschen Menschen, dem Nationalsozialisten, hinführen.55
Budaörs (Bevölkerungszahl 2023: 29.398) im ungarischen Komitat Pest schließt westlich an die Landeshauptstadt Budapest. Der Ort existiert mindestens seit dem 13. Jahrhundert. Bis zu ihrer Vertreibung 1946 dominierte die deutschsprachige Bevölkerung in der Stadt, heute bekennen sich lediglich 3 % ihrer Einwohnerschaft zu deutscher Herkunft. Die ursprüngliche schwäbische Siedlungsform blieb in den städtebaulichen Merkmalen von Budaörs erhalten.
Auch auf den Straßen der Landeshauptstadt hallt der Marschtritt der Deutschen Jugend. Sie erfüllt das deutsche Leben mit neuem Inhalt.67
Bánd (Bevölkerungszahl 2023: 686) ist ein Dorf im ungarischen Komitat Veszprém in Westen des Landes. Die deutsche Minderheit stellt 27 % der Bevölkerung (2021) dar.
Veszprém (Bevölkerungszahl 2023: 56.029) ist eine der ältesten Städte Ungarns. Sie liegt im Westen des Landes. Die Grundlage der Stadt bildete eine Festung aus der vorungarischen Zeit. 1009 wurde Veszprém zum ersten Bistum des Landes erhoben (seit 1993 Erzbistum). Den Bischöfen von Veszprém oblag die Krönung der ungarischen Königinnen. Die Stadt gehörte zu den ersten Universitätsstandorten in Ungarn. Auf der Grundlage des Getreidemarkts entwickelte sie sich zu einem bedeutenden Handelszentrum. Im Verlauf der Geschichte wurde Veszprém mehrfach in Kriegen, wie durch die osmanischen Truppen im 16. Jahrhundert oder am Ende des Zweiten Weltkriegs, und durch das Erdbeben 1810 schwer zerstört. Dank einem gelungenen Wiederaufbau der historischen Substanz in den 1940er und 50er Jahren gehört die Stadt zu den beliebtesten touristischen Zielen in Ungarn. 2023 teilte sich Veszprém mit zwei weiteren Städten den Titel Kulturhauptstadt Europas.
Für jene Schüler, die bereits die 7. Klasse absolviert hatten und für die Waffen-SS zwangsrekrutiert werden sollten, genehmigte das ungarische Kultusministerium die Abhaltung eines sechswöchigen Maturakurses.77 Am Ende dieses Kurses erhielten die Schüler das Zeugnis der 8. Klasse und wurden zur Matura zugelassen, nach deren Ablegung sie zur Waffen-SS eingezogen wurden. So hat die Schule die Zwangsrekrutierung ihrer Schüler nicht nur befürwortet, sondern mit der Abhaltung vorzeitiger Maturaprüfungen explizit unterstützt und ermöglicht.
Liberec (Bevölkerungszahl 2023: 107.982) ist eine der größten Städten Tschechiens. Sie liegt im Norden des Landes, unweit der Grenzen zu Polen und Deutschland. Der Stadtkern liegt in einem Tal zwischen dem Isergebirge und dem Jeschkengebirge (tschechisch Ještědský hřbet). Der Ort wurde vor 1352 von deutschen Siedlern in einem damals kaum besiedelten Gebiet gegründet. Während der Hussitenkriege (1419-1434) war Liberec ein hussitischer Stützpunkt gegen die katholische Oberlausitz. 1577 erhielt der Ort Stadtrechte. Ihre damalige Entwicklung verdankte die Stadt der Tuchmacherei. Die Textilbranche bildete auch die Grundlage für die im frühen 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung. Durch die Zuwanderung von Arbeitskräften im Zuge der Industrialisierung wuchs der Anteil der tschechischen Bevölkerung in der Stadt, wobei diese auch nach dem Zerfall des Habsburgerreichs und der Gründung der Tschechoslowakei 1918 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs kaum 20 % erreichte. Nach der deutschen Besatzung infolge des Münchner Abkommens 1938 wurde die Stadt ins Deutsche Reich einverleibt. 1945 wurde die deutsche Bevölkerung aus dem nun wieder tschechoslowakischen Liberec größtenteils vertrieben, und an ihrer Stelle siedelten Menschen aus Mittelböhmen und der Slowakei.