Carmen Petra Basacopol (Musik), Mihai Eminescu (Text) / Mia Jakob (Sopran), Denise Maurer (Klavier)
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Die in
București
eng. Bucharest, deu. Bukarest

Bukarest ist die Hauptstadt Rumäniens und hat heute über 1,8 Mio. Einwohner. 1659 löste Bukarest Târgoviște als Hauptstadt des Fürstentums Walachei ab. Nach der Vereinigung der Donaufürstentümer (Moldau und Walachei) unter Ion Cuza 1861 wurde Bukarest 1862 zur Hauptstadt Rumäniens. Schon kurze Zeit später war Bukarest die mit Abstand größte Stadt des südosteuropäischen Raums zwischen Budapest und Istanbul. Unter König Carol I. (1866-1914)kam es in Bukarest zu städtebaulichen Veränderungen nach westlichem Vorbild mit Palästen, Boulevards, Parkanlagen, Jugendstilvillen und elektrischer Beleuchtung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Bukarest außerdem zu einem Industrie- und Finanzzentrum. Im ersten Weltkrieg wurde Bukarest 1916 von den Mittelmächten besetzt, mit denen man 1918 einen Friedensvertrag schloss. Zwischen 1936 und 1940 wurde in Bukarest ein Boulevard nach Pariser Vorbild angelegt, was der Stadt auch die Beinamen „Micul Paris“ („Kleines Paris“) oder „Paris des Ostens“ einbrachte. Im Zweiten Weltkrieg stellte sich Rumänien nach kurzer Neutralität auf die Seite der Deutschen, nachdem General Ion Antonescu und die faschistische „Eiserne Garde“ Rumänien zu einem „nationallegionären Staat“ gemacht hatten. Als Antonescu 1944 von König Mihai verhaftet wurde, hatte dies Luftangriffe der Deutschen auf Bukarest zur Folge, die große Schäden anrichteten. Im Jahr 1977 richtete ein Erdbeben Zerstörung an. Ab 1984 ließ der kommunistische Diktator Nicolae Ceaușescu Teile der historischen Altstadt abreißen, um ein großes sozialistisches Zentrum zu errichten, was jedoch nach seiner Hinrichtung 1989 und dem Sturz des kommunistischen Regimes nicht zu Ende geführt wurde. Bukarest ist heute die siebtgrößte Stadt der EU, in der Rumänien seit 2007 Mitglied ist.

, Darmstadt und Paris ausgebildete und international anerkannte rumänische Komponistin Carmen Petra Basacopol (*1926) veröffentlichte 1967 mit Peste vârfuri die Vertonung eines Gedichts von Mihai Eminescu (1850–1889). Das Lied wird hier in der deutschen Fassung Über Gipfel vorgetragen.
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Eminescu gilt als die überragende Gestalt der rumänischen Literatur. Er verbrachte seine frühe Kindheit im nordmoldauischen Botoșani und lebte ab 1857 in der damals zu Österreich-Ungarn gehörenden bukowinischen Hauptstadt Czernowitz, wo er deutschsprachige Schulen besuchte. 1866 begann mit der Veröffentlichung des Gedichts De-aș avea (Wenn ich hätte) seine Schriftstellerlaufbahn, zudem arbeitete er fortan für verschiedene Wandertheatergruppen und war ab 1870 auch als Journalist tätig. Von 1869 bis 1872 studierte Eminescu in Wien Philosophie, danach bis 1874 in Berlin Geschichte, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Bis 1877 leitete er in Iași die Zentralbibliothek und eine Zeitung, eher er nach Bukarest übersiedelte und bis 1883 für die Zeitung Timpul (Die Zeit) arbeitete. Eminescu starb, von Krankheit gezeichnet, bereits im Alter von 39 Jahren.
Seine große Popularität und seine Wahrnehmung als Nationaldichter Rumäniens sind darauf zurückzuführen, dass sein Werk für die Entwicklung der modernen rumänischen Hochsprache Maßstäbe setzte und auch heute nichts von seiner poetischen Kraft eingebüßt hat. Sein Schaffen ist einerseits stark von der deutschen Romantik durchdrungen und enthält sozialkritische Elemente. Es verrät aber auch deutliche Einflüsse eines von Schopenhauer beeinflussten Pessimismus, bis hin zum Nihilismus. Zentrale Themen seiner Lyrik sind daher Einsamkeit, Daseinsskepsis und Selbstentsagung. Diese Tendenz kommt auch in Basacopols einer spätromantischen Melodik verpflichteten Vertonung von Über Gipfeln zum Tragen, in der das einsame lyrische Ich in Hoffnungslosigkeit und Todessehnsucht verfällt.
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Mia Jakob wurde in Zagreb (Kroatien) geboren, wo sie 2014 ihr Masterstudium in Musikpädagogik an der Hochschule für Musik abschloss. 2017 nahm sie ein Masterstudium in Gesang am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg auf und schloss dieses 2021 ab. Neben ihrer pädagogischen Arbeit und künstlerischer Tätigkeit als Opernsängerin liegt ihr Schwerpunkt in der Verbindung von Film mit der Oper und dem Lied. <www.miajakob.com>{#2430}
 
Denise Maurer schließt aktuell ihren Master „Klavier“ am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg ab. Mit der Sängerin Mia Jakob gestaltete sie mehrfach das musikalische Rahmenprogramm bei Veranstaltungen des Bukowina-Instituts in Augsburg. Maurer absolvierte an der Musikhochschule München einen Bachelor mit der Fachrichtung künstlerisch-pädagogisches Klavier sowie einen Master in Musikjournalismus. Neben ihren pädagogischen und künstlerischen Tätigkeiten ist sie als freie Autorin für die Neue Musikzeitung sowie BR-Klassik tätig.