Das "Schlesien-Kolloquium" ist eine jährlich stattfindende Tagung für junge Wissenschaftler:innen, die zu Themen mit Schlesien-Bezug forschen. Das Kolloquium wird vom Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz und vom Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum HAUS SCHLESIEN und der Stiftung Kulturwerk Schlesien veranstaltet.
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Ob mittelalterliche, frühneuzeitliche oder neuzeitliche Geschichte, ob deutsch-polnische Beziehungsgeschichte, Verflechtungsgeschichte oder Migrationsgeschichte, aber auch Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaften, Lokal- und Alltagsforschung, Ethnologie, Industriegeschichte, Geografie, Touristik oder Philosophie – alle diese und viele weitere Disziplinen und Forschungsrichtungen berühren Themen, die häufig räumlich auf die mitteleuropäische Region 
Schlesien
ces. Slezsko, eng. Silesia, pol. Śląsk

Schlesien (polnisch Śląsk, tschechisch Slezsko) ist eine historische Landschaft, die heute überwiegend im äußersten Südwesten Polens, in Teilen jedoch auch auf dem Gebiet Deutschlands und Tschechiens liegt. Mit Abstand wichtigster Fluss ist die Oder. Nach Süden wird Schlesien vor allem durch die Gebirgsketten der Sudeten und Beskiden eingegrenzt. In Schlesien leben heutzutage knapp 8 Millionen Menschen. Zu den größten Städten der Region zählen Wrocław (hist. dt. Breslau), Opole (Oppeln) und Katowice (Kattowitz). Vor 1945 gehörte die Region zweihundert Jahre lang großteils zu Preußen, vor den Schlesischen Kriegen (ab 1740) fast ebenso lange Zeit zum Habsburgerreich. Schlesien wird in Ober- und Niederschlesien eingeteilt.

 bezogen sind. Die Kultur und Geschichte dieser europäischen Region erlaubt vielfältige Perspektiven und Fragestellungen. Diese Tagung möchte in ihrer Kontinuität zu einem Überblick der laufenden Forschungen mit einem Schlesien-Bezug unterschiedlicher Disziplinen beitragen und eine grenzüberschreitende Vernetzung zwischen jungen Wissenschaftler:innen unterstützen.
Das Schlesien-Kolloquium fand erstmals 2016 in Herrnhut (Sachsen) statt. Auch die zweite Auflage 2017 wurde hier vom Kulturreferat für Schlesien organisiert. Seit 2018 wird das Kolloquium als gemeinsame Veranstaltung der Kulturreferate für Schlesien und Oberschlesien abwechselnd in Görlitz und Königswinter in den Herbstmonaten Oktober/November organisiert. Kooperationspartner sind das Haus Schlesien und die Stiftung Kulturwerk Schlesien.
Die Tagung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorand:innen sowie Post-Docs aller wissenschaftlichen Fachrichtungen. Das Programm sieht thematische Sektionen mit Projektvorstellungen von ca. 20 Minuten auf Deutsch (oder Englisch) vor mit anschließender Diskussion. Die Sektionen werden durch renommierte Wissenschaftler:innen geleitet. Die Tagungssprache ist Deutsch; Englisch wird akzeptiert.
Bewerbungen werden laufend angenommen, die Deadline ist der 15. September jedes Jahres. Interessierte bewerben sich mit einer kurzen Vorstellung ihres Forschungsthemas und Lebenslaufs (max. eine Seite) an kulturreferat@schlesisches-museum.de. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt. Die Kosten für Reise, Übernachtung und Verpflegung werden dank der Förderung des Projektes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien übernommen.