Er hatte eine Bauzeit von mehr als 600 Jahren, ist knapp 157 Meter hoch und zieht heutzutage mehr als 6 Millionen Besucher jährlich an: Der Kölner Dom. Die Vollendung des monumentalen Stadtwahrzeichens im 19. Jahrhundert ist zu guter Letzt auch Ernst Friedrich Zwirner, einem orts- und konfessionsfremden Dombaumeister, zu verdanken. Eine Onlineausstellung von HAUS SCHLESIEN widmet sich ihm und seinem Werk.
Text
Zwirner, geboren im schlesischen Jakobswalde, erhielt im Jahre 1833 die Berufung nach Köln, wo er nach dem Tod Friedrich Adolf Ahlerts die Leitung der Domrestaurierung übernehmen sollte. Er stand dieser Ernennung zunächst skeptisch gegenüber, fürchtete er doch als Protestant im katholischen Köln größere Schwierigkeiten. Doch die anspruchsvolle Aufgabe mag ihn gereizt haben – noch im August nahm er die Tätigkeit in Köln auf und sah in der Restaurierung und Vollendung des Kölner Domes von nun an seine Lebensaufgabe. Sein nicht gerade großzügiges Gehalt, aber wohl auch sein guter Ruf ließen Zwirner neben seiner Tätigkeit als Dombaumeister in Köln aber auch immer wieder andere Aufträge annehmen. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Bauwerke im Rheinland, welche Zwirners Handschrift tragen. 
 
Die Vollendung des Domes erlebte Zwirner nicht mehr, 1861 verstarb er in Köln und wurde unter großer Anteilnahme der Kölner Bevölkerung auf dem Melaten-Friedhof beigesetzt. Nach mehr als 600 Jahren Bauzeit wurde 1880 schließlich der Kölner Dom, das beliebteste Bauwerk Deutschlands und eine der monumentalsten Kirchen in Mitteleuropa, fertig gestellt. Dass er nach jahrhundertelanger Bauunterbrechung im 19. Jahrhundert vollendet wurde, ist ganz wesentlich Ernst Friedrich Zwirner zu verdanken. Die Ausstellung begibt sich auf Spurensuche seiner architektonischen Hinterlassenschaften.
External Image
External Image
External Image