Lutz Landwehr von Pragenau (Musik) / Lutz Landwehr von Pragenau (Klavier)
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Mit der 2019 veröffentlichten Sonatine für Klavier unternimmt Lutz Landwehr von Pragenau eine moderne Auseinandersetzung mit Formen und Klangmitteln der klassischen Musik. Sonatinen sind in der Regel sowohl für Interpret:innen als auch das Publikum leicht zugängliche Werke in zwei oder drei Sätzen und auch im Klavierunterricht sehr beliebt. 
Werke dieser Gattung komponierten etwa Ludwig van Beethoven (1770–1827), Muzio Clementi (1752–1832) und Friedrich Kuhlau (1786–1832). Ausgehend von der klassischen Tradition will Landwehr von Pragenau in seiner Sonatine zu einer heute zeitgemäßen Tonsprache gelangen. Die schnellen Ecksätze des dreisätzigen Stücks, beide in der Tonart C-Dur geschrieben, sind heiteren und leichten Charakters und überraschen durch humorvolle, die klassische Sonatenform aufbrechende Wendungen. Sie umrahmen einen langsamen Satz in es-moll, dessen trister Melodiefluss von zarten Dissonanzen unterbrochen wird, um schließlich in einem hell und versöhnlich klingenden Es-Dur-Akkord zu enden.
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Lutz Landwehr von Pragenau wurde 1963 als Sohn von aus der Bukowina stammenden Eltern in Regensburg geboren und studierte Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München sowie Dirigieren am Salzburger Mozarteum. Er war Gründungsmitglied des Regensburger Orchesters am Singrün und dessen ständiger Dirigent von 1999 bis 2017. Er unterrichtet Klavier am Institut für Musikpädagogik der Universität Regensburg und lebt in München. Landwehr von Pragenau strebt die Überwindung des Topos „Neue Musik“ an und spielt mit Hörerwartungen, womit er kompositorisch einen von Vorbildern wie Wilhelm Killmayer (1927–2017)  und Günter Bialas (1907–1995) eingeschlagenen Weg weiterführt.
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Lutz Landwehr v. Pragenau (*1963) studierte Komposition an der Hochschule für Musik in München bei Wilhelm Killmayer. Zuletzt erhielt er 2020 den vom Via Nova Chor verliehenen Bayerischen Kompositionspreis. In seinen Werken setzt er auf eine radikale Aussöhnung mit traditionellen Mustern der tonalen Musik. Denn nur in der herkömmlichen, gewohnten Sprache erscheint es ihm möglich, die Eigenheit und Eigenart seiner Musik in Form von Abweichung und Diskontinuität darzustellen.