„Unsere Deutschen“ nennen Tschechen oft die Sudetendeutschen. Beide Volksgruppen lebten in den böhmischen Ländern bis zu Nazi-Terror und Vertreibung jahrhundertelang zusammen. Welche persönlichen Erfahrungen verbinden tschechische Intellektuelle mit ihren einstigen Landsleuten?
Text
Der Titel der 2016 begonnenen Vortragsreihe ist einem gleichnamigen Vortrag des Karlsbader Archivars Milan Augustin aus dem Jahr 2004 entnommen. Im Tschechischen sind mit dem Begriff „Unsere Deutschen“ (Naši Němci) die Deutschen aus den böhmischen Ländern beziehungsweise die Sudetendeutschen gemeint. Tschechische Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Intellektuelle thematisieren ihren persönlichen Blick, ihre Inspirationen und Erfahrungen, welche sie vor allem mit den böhmischen Deutschen, aber auch mit den Deutschen generell verbinden. Zu ihnen gehören z. B. die Autor:innen Kateřina Tučková, Jaroslav Rudiš, Milan Uhde oder Radka Denemarková, aber auch Künstler:innen wie Magdalena Jetelová oder die Journalistin Lída Rakušanová.  Im Jahr 2019 erschien ein Band mit zehn Beiträgen unter dem Titel „Mein Weg zu unseren Deutschen. Zehn tschechische Perspektiven“ im lichtung Verlag. 2022 folgte die tschechische Übersetzung „Má cesta k našim Němcům“.
Ab 2023 werden keine Präsenzveranstaltungen mehr in der Reihe angeboten. Neue Beiträge werden auf dem YouTube-Kanal des Adalbert Stifter Vereins veröffentlicht, einige sind bereits dort einsehbar. Für 2024 ist die Herausgabe eines zweiten Sammelbandes geplant.