Die Themenhefte des Dubnow-Instituts ermöglichen es, Aspekte jüdischer Alltagskultur im Unterricht zu behandeln. Sie eignen sich für den Unterricht ab der 7. Klasse und die politische Erwachsenenbildung und bieten sich für Einzelstunden und Projekttage an. Die Hefte entsprechen den Leitlinien der Kultusministerkonferenz und der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission und vermitteln Grundkenntnisse über religiöse Praktiken des Judentums. Explizit in den Blick nehmen sie den Wandel der jüdischen Gemeinschaften in Deutschland seit der Wiedervereinigung und der Zuwanderung von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie reagieren damit auf das von Unwissen und Fehlwahrnehmungen geprägte Bild jüdischen Lebens in Deutschland, das auf Themen wie Antisemitismus, Diskriminierung und Verfolgung konzentriert ist.
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Die Themenhefte für den Unterricht werden vom Dubnow-Institut in Zusammenarbeit mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands im Rahmen des Projekts »Das Objekt zum Subjekt machen. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln« herausgegeben. Dieses Vorhaben verbindet kulturgeschichtliche Grundlagen- mit anwendungsorientierter Schulbuchforschung und bereitet die Ergebnisse praxisbezogen für Lehrkräfte auf. Es beabsichtigt keine Erforschung der Geschichte des Antisemitismus im klassischen Sinne. Vielmehr setzt das Projekt auf Bildung und Wissensvermittlung im Bereich jüdischer Geschichte, Kultur und Religion. Es geht davon aus, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland zu einer Engführung jüdischer Geschichte auf einen vermeintlich ausschließlichen Erfahrungszusammenhang von Verfolgung, Antisemitismus und Holocaust geführt hat, hinter dem die Pluralität jüdischen Lebens in Europa zurücktritt. Damit einher geht ein fragmentiertes oder vermindertes Wissen über die religiöse und lebensweltliche Praxis von Jüdinnen und Juden – ein Defizit, das durch mangelnde unmittelbare Erfahrung verstärkt wird. Diesen isolierenden Betrachtungsweisen und stereotypen Wahrnehmungen will das Projekt fundiertes und leicht zugängliches Wissen über jüdische Geschichte und Kultur entgegensetzen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschungsverbünden auf dem Gebiet der Antisemitismusforschung »Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus« für einen Zeitraum von vier Jahren gefördert. 
Die wissenschaftliche Beratung der Themenhefte erfolgt durch Prof. Dr. Alfons Kenkmann, die didaktische Koordination durch Dr. Helge Schröder.