2012 unternahm Artjom Uffelmann eine fotografische Expedition ins historische Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen. Dabei hielt er ihre architektonischen Hinterlassenschaften auf belichteten Glasplatten fest. Sie sind in einer Ausstellung des Kulturreferats für Russlanddeutsche zu sehen.
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Zum Zeitpunkt, als das fotografische Verfahren der Ambrotypie, in dem Glasplatten im nassen Kolodiumverfahren behandelt werden, im Umlauf war, erreichte die deutsche Kulturinsel auf beiden Seiten der unteren Wolga ihre höchste Blüte. Architekturzeugnisse dieser Epoche waren die meist neogotischen Backsteinkirchen inmitten breitangelegter Kolonien, die sich durch die russische Blockhausweise der Bauernhöfe und die Backsteineklektik der Kaufmannshäuser auszeichneten. Nach der Deportation 1941 verfielen die meisten Siedlungen. Als stumme Zeugen dieser Zivilisation sind an den vergangenen Wohnstätten nahezu ausschließlich nur noch die Kirchenruinen zu finden.
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Der Fotograf Artjom Uffelmann hat wolgadeutsche Wurzeln, ist in 
Sibirski federalny okrug
eng. Siberian Federal District, eng. Siberian, rus. Сибирский федеральный округ, deu. Föderationskreis Sibirien, deu. Sibirien
 geboren und im 
Kaukasus
eng. Caucasus, . Καύκασος, tur. Kafkas, aze. Qafqaz, hye. Կովկաս, hye. Kowkas, kat. კავკასიონი, kat. K'avk'asioni, rus. Кавказ, rus. Kawkas

Der Kaukasus ist ein eurasisches Hochgebirge, das zwischen der östlichen Schwarzmeerküste und der Westküste des Kaspischen Meeres verläuft. Im Norden und Nordwesten liegt das Gebirge auf den Territorien der russischen Föderationskreise Nordkaukasus und Südrussland, im Süden auf dem Gebiet der Staaten Georgien, Armenien, Aserbaidschan und im äußersten Nordwesten Irans. Höchster Gipfel ist der in Russland liegende Elbrus (5642 m). Unterschieden werden die drei Gebirgsketten des Großen Kaukasus im Norden - dessen Kamm zu großen Teilen zugleich die politische Grenze zwischen Russland und Georgien bzw. Aserbaidschan darstellt - sowie des Kleinen Kaukasus und des Talysch-Gebirges im Südosten des Gebirges.

Der Name des Gebirges steht zugleich häufig stellvertretend für den geographischen Raum bzw. die Region Kaukasus.

 aufgewachsen. Später siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland aus und lebt in Mannheim. In seiner Photographischen Anstalt beschäftigt er sich mit historischen Techniken der Portrait- und Architekturfotografie. Der Mannheimer Fotograf arbeitet ausschließlich mit Mitteln der Ambrotypie, einem fotographischen Verfahren, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet war.
Die Ausstellung „Vergessene Zivilisation - Kirchen der Wolgadeutschen“ ist über das Kulturreferat für Russlanddeutsche buchbar.