„House of Memory“ versteht sich als ein Projekt der digitalen und interaktiven Erinnerungskultur. Gemeinsam mit Studierenden,
Multiplikator/innen und der breiteren Öffentlichkeit werden in Workshops, Podcasts und Museum Talks die Themenfelder
Antisemitismus und Totalitarismus behandelt und ausgehend von historischen Prozessen in der Bukowina auch auf die
Gegenwart bezogen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs hat das Projekt eine sehr hohe Aktualität gewonnen. Ein
Ziel des Projekts ist auch die Realisierung einer Webdoku und Lern-App, die in der Vermittlungsarbeit an Schulen, Universitäten
und Museum eingesetzt werden können.
Text
Im übertragenen Sinn stellt das jüdische „House of Memory“ einen Ort dar, der an die gesamte und vielfältige Geschichte des Judentums in der Bukowina erinnert. Einerseits ist es ein Symbol einer selbstbewussten nationalen Gemeinschaft, die in diesem Gebäude, das 1908 zu Habsburgerzeiten in Czernowitz eröffnet wurde, ihr politisches, soziales und kulturelles Leben organisieren und pflegen konnte. Andererseits ist das „Haus“ auch ein Zeichen für das Ende dieser Ära, nachdem die Mehrheit der 130.000 bukowinischen Juden 1941 ghettoisiert und in die Lager in Transnistrien deportiert wurde – als radikale Folge antisemitischer und totalitärer Prozesse. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in der sowjetischen Ära zweckentfremdet. Erst seit der Unabhängigkeit der Ukraine durften in den frühen 1990er Jahren jüdische Organisationen hier wieder aktiv werden. Das jüdische Museum ist seit 2008 in einigen Räumen untergebracht. Hier finden die Workshops und Museum Talks des Projekts statt, das Gebäude wird auch als grafisch-visuelle Animation in die Webdoku und Lern-App integriert. 
Ziele: 
-  Einbettung partizipativer Formate in das Projekt: Workshops, Podcasts, Museum Talks richten sich an junge Zielgruppen in Schulen und Universitäten sowie an ein breites Publikum. 
-  Entwicklung einer Webdoku und Lern-App über die Geschichte des Antisemitismus und des Totalitarismus in der Bukowina. 
-  Sensibilisierung für antisemitische Klischees und exkludierende Strömungen sowie Formen von Ressentiments und deren Folgen sowie Stärkung von Resilienz gegenüber diskriminierenden Parolen und Desinformationen insbesondere im virtuellen Raum. 
-  Veränderung der Museumskultur in der Ukraine hin zu einem Educational Space und Beitrag zum digitalen Wandel (außer-)curricularer Angebote. 
-  Zusammenarbeit mit internationalen Bildungseinrichtungen

Siehe auch