Projektziel ist die digitale Bereitstellung der monatlichen Zeitschrift Klingsor und ihrer Vorgänger Das Ziel und Das Neue Ziel. Im Rahmen des Projektes werden die 19 Zeitschriftenjahrgänge mit insgesamt 8.200 Seiten von einem externen Dienstleister im Volltext durchsuchbar digitalisiert und mit weiteren Metadaten angereichert. Anschließend werden die Digitalisate und Metadaten an die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) geliefert und online frei zugänglich sein.
Das Periodikum Klingsor
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Siebenbürgische Zeitschrift, das 1924 bis 1939 in Kronstadt/Brașov in Rumänien erschien, ist die wichtigste in Südosteuropa veröffentlichte deutschsprachige Kulturzeitschrift der Zwischenkriegszeit. Thomas Mann hat ihr Erscheinen „als ins Leben wirkende kulturelle Institution“ begrüßt. Wie bereits ihre Vorgänger Das Ziel. Blätter für Kultur und Satire (1919) und Das Neue Ziel. Halbmonatsschrift für Kultur, Kunst und Kritik (1919/1920) galt auch dieses Periodikum als literarische und kulturelle Plattform der Kriegsgeneration. Der Schriftsteller und spätere Vertriebenenfunktionär Heinrich Zillich, dessen persönlicher Nachlass sich im IKGS befindet und der im Rahmen eines BKM-Projektes erschlossen wird, fungierte als Herausgeber des Klingsor. Weitere prominente Autoren der Zeitschrift waren die rumänischen Kulturphilosophen Lucian Blaga und Nichifor Crainic, führende Mitglieder des ungarischen Helikon-Kreises wie Lajos Àprily oder Károly Kós, die weltbekannten Lyriker Rose Ausländer und Peter Huchel und eine Reihe siebenbürgisch-sächsischer Autoren. Neben der Literatur widmete sich die Zeitschrift auch der Musik und den bildenden Künsten und war eine Plattform für wissenschaftliche und politische Debatten, die in der frühen Phase im Zeichen des Pluralismus standen. Der sog. Klingsor-Kreis engagiert sich jedoch zunehmen ideologisch-politisch, insbesondere für die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts. Das Ziel/Das neue Ziel, Klingsor und die Festschrift zum Zehnjahresfest der siebenbürgischen Zeitschrift Klingsor 1924/1934 bieten ein einzigartiges Panorama des deutschsprachigen kulturellen Lebens im Rumänien der Zwischenkriegszeit, das in engem Austausch mit rumänischen und ungarischen Kreisen und dem deutschsprachigen Ausland stand. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms „Neustart Kultur“ ermöglicht.
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