Die „Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+“ ist ein Digitalisierungsprojekt des Digitalen Forums Mittel- und Osteuropa und bietet freien Zugriff auf historische und zeitgeschichtliche Dokumente aus der Bukowina bzw. mit Bezug zur Bukowina. Der Zeitraum reicht vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die Gegenwart.
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Die Sammlung „Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+“ besteht aus mehreren Teilen. Zum einen sind dies historische Zeitungen, welche in der Zwischenkriegszeit in der vormals österreichischen, dann zu Rumänien gehörenden 
Bukowina
ukr. Буковина, ukr. Bukowyna, ron. Bucovina, eng. Bukovina, deu. Buchenland

Die Bukowina ist eine historische Landschaft im heutigen Rumänien und der heutigen Ukraine. Der nördliche Teil liegt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi, der südliche hingegen gehört zum rumänischen Kreis Suceava. Die Region gehörte einst zum Fürstentum Moldau und zur Habsburgermonarchie.

 vor allem unter jüdischer Herausgeberschaft in deutscher und jiddischer Sprache produziert wurden. Liberale Blätter, wie das „Czernowitzer Morgenblatt” oder die „Czernowitzer Allgemeine Zeitung” fanden ihre Leserschaft in breiten Kreisen der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen, vertraten sie doch insgesamt die Interessen der nunmehrigen nationalen Minderheiten im neuen Staat. Die „Tšernowitzer bleter”, die „Arbeter Tsaytung” oder „Di frayhayt”, gedruckt in jiddischer Sprache, spiegeln dagegen politische, kulturelle und ideologische innerjüdische Diskurse vor dem Hintergrund der fortschreitenden Beschneidung von Grundrechten der Jüdinnen und Juden seitens der rumänischen Regierung wider. Und schließlich wurde mit der „Czernowitzer Deutschen Tagespost” auch eine Zeitung berücksichtigt, welche sich nach 1933 im Gleichklang mit und unterstützt aus Berlin an den zahlreichen antisemitischen Hetzkampagnen beteiligte, die schließlich ebenso in der Bukowina in die Auslöschung eines großen Teils der jüdischen Bevölkerung mündeten. „Die Stimme”, bereits 1944 im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina von Elias Weinstein ins Leben gerufen und heute noch in Israel existent, wurde nach dem Holocaust zur gedruckten Informations- und Kommunikationsplattform der Überlebenden.
Neben der Digitalisierung und Onlinestellung eines insgesamt 16 Titel umfassenden  periodischen Quellenkorpus realisierte DiFMOE in Kooperation mit der Czernowitz Discussion Group, dem weltweiten virtuellen Zusammenschluss von etwa 500 jüdischen Bukowiner Holocaustüberlebenden und ihren Nachkommen, die Integration von ausgewählten Teilen des gruppeneigenen Archivs mit wertvollen persönlichen und familiären Zeitdokumenten in die Digitale Bibliothek. Innerhalb der Sammlung Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+ lässt sich der eingepflegte Bestand von etwa 1.100 Objekten sowohl in seiner Gesamtheit, als auch nach den einzelnen Privatsammlungen der Mitglieder abrufen. 
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Eine Quelle besonderer Art stellte der deutsche Administrator der Czernowitz Discussion Group, Edgar Hauster, aus dem persönlichen Familienarchiv zur Verfügung: 122 Briefe aus der Korrespondenz des Großvaters Elias Hauster mit seinem Sohn Julius Hauster (der zweite Sohn Maximilian wurde 1943 in Auschwitz ermordet), die dem Leser einen tiefgehenden Eindruck vom Alltag, aus dem Seelenleben, vor allem aber auch von der großen Not der rumänischen Holocaustüberlebenden unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1946-1949) aufzeigen. Für eine bestmögliche Vermittlung und wissenschaftliche Nutzung der Inhalte des herausragenden Geschichtszeugnisses „Die Korrespondenz des Elias Hauster“ wurden die hochauflösenden Scans der handgeschriebenen Briefe mit den ebenfalls aufwändig von Edgar Hauster erstellten Transkriptionen in einem digital erstellten Buch kombiniert und damit volltextdurchsuchbar gemacht.
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