Die russischen Soldaten sagten, wir können eine Landwirtschaft übernehmen und dort als Landwirte arbeiten. Zu dieser Zeit kamen viele Polen von der anderen Seite des Bugs, und mein Verlobter übernahm auch eine Landwirtschaft.1
Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und hatte 2019 etwa 1,5 Millionen Einwohner:innen. Die Stadt wurde 1630 oder 1653 im „Wilden Feld“ gegründet, wie die Steppenlandschaft in der heutigen Süd- und Ostukraine damals genannt wurde. Mit der Verschiebung der russischen Grenze nach Süden verlor es seine Bedeutung als Festung, wurde daraufhin aber zum Handels- und Handwerkszentrum. 1918 bis 1934 war Charkiw die Hauptstadt der ukrainischen Sowjetrepublik. Seit Februar 2022 erlitt Charkiw starken Beschuss im russisch-ukrainischen Krieg.
Zielona Góra (dt. Grünberg in Schlesien) liegt in der Woiwodschaft Lubuskie (dt. Lebus) in Westpolen. Die Stadt wird von knapp 140.000 Menschen bewohnt und ist eine der zwei Hauptstädte der Woiwodschaft. Zielona Góra ist ca. 140 km nordwestlich von Wrocław (dt. Breslau) gelegen und gehört zum nördlichen Teil Niederschlesiens.
Glogau (polnisch Głogów) ist eine Stadt in Westpolen. Sie liegt in der Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch dolnośląskie) und wird von knapp 67.000 Menschen bewohnt. Glogau liegt ca. 100 km nördlich der Hauptstadt Niederschlesien, Wrocław/Breslau.
„Das gesamte Gut war von kleinen Kästchen umgeben, die angeordnet waren wie ein Schachbrettmuster. Ich und Stefka wollten uns diese Kästchen holen, aber Milan und Aleks sahen, dass wir hingehen, erschraken sehr und fangen an zu rufen, dass es Minen seien. Und sie hatten recht, rundherum lagen viele zerrissene Schweine, Pferde und Kühe.“6
Die Jungs machten uns aus Wolldecken Zaumzeug und aus einer starken Schnur Zügel und schon konnten wir weiterfahren. Aber die Deutschen sagten uns, dass in Głogów [Glogau] noch Krieg herrschte und man hörte wirklich Schüsse und Explosionen. Man sagte, dass Głogów sich nicht ergeben wolle, also konnte man nicht durch Głogów reisen. Wir fuhren nach Kotla und dort umringten uns sofort Russen und sagten, dass es viel zu tun gibt, und jeder arbeiten solle, und dass jeder seine Papiere abgeben solle.7
Die Russen nahmen die Brennerei wieder in Betrieb und die Jungs arbeiteten dort. Abends kam jeder mit einem Liter Spiritus nach Hause. Das war ihr ganzer Lohn. […]
Zu dieser Zeit kamen viele Polen nach Kotla, so dass die Russen gleich alle zum Pflügen und Setzen von Kartoffeln zusammentrieben. Mein Verlobter hat auch gepflügt, und einmal hat demjenigen, der sie bewacht hat, etwas nicht gefallen und er hat furchtbar geschrien und gedroht, ihn mit einer Pistole zu erschießen. [...]
Also mit viel Mühe und unter viel Geschrei schafften sie es irgendwie, die Kartoffeln in einem großen Feld und in einem weiteren zu setzen, und sie sagten, sie würden uns erst zeigen, wie man in einer Kolchose arbeitet. Jeder hatte irgendwie Angst vor diesen Kolchosen.9
Kartenmontage: Laura Gockert
Redaktion: Christian Lotz