Die Schaleks – eine mitteleuropäische Familie / Schalekovi – středoevropská rodina
Die Wanderausstellung »Die Schaleks – eine mitteleuropäische Familie« erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien aus der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek. Sie besteht aus elf doppelseitig in deutscher und tschechischer Sprache bedruckten Roll-ups sowie einem neunminütigen Begleitfilm. Zusätzlich wurde mit der Gedenkstätte Theresienstadt eine englischsprachige Version der Ausstellung erstellt.
Die fünf Protagonisten sind:
Robert Schalek (1877–1963): Schriftsteller, Vorsitzender Richter im ersten Prozess gegen den Hellseher Hanussen
Alice Schalek (1874–1956): k. u. k. Kriegsberichterstatterin im Ersten Weltkrieg und Weltreisende
Malva Schalek (1882–1945): Malerin u. a. von Bildern aus dem Ghetto Theresienstadt
Lisa Fittko (1909–2005): Widerstandskämpferin im nationalsozialistischen Berlin, Fluchthelferin in Südfrankreich für NS-Verfolgte, u. a. Walter Benjamin (1892–1940)
Fritz Schalek (1913–2006): Widerstandskämpfer, Emigrant und Aktivist der deutschen Minderheit in der

Die Tschechoslowakei war ein zwischen 1918 und 1992 in wechselnden Grenzen und unter wechselnden Namen und politischen Systemen bestehender Staat, dessen ehemalige Landesteile in den heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und der Ukraine (Karpatenukraine, bereits 1939 ungarisch besetzt, ab 1945 an die Sowjetunion) aufgegangen sind. Nach 1945 stand die Tschechoslowakei unter politischem Einfluss der Sowjetunion, war als Satellitenstaat Teil des sog. Ostblocks und ab 1955 Mitglied des Warschauer Paktes. Zwischen 1960 und 1990 trug das kommunistische Land offiziell den Namen Tschechoslowakische Sozialistische Republik (abgekürzt ČSSR). Die demokratische politische Wende wurde 1989 mit der Samtenen Revolution eingeleitet und mündete 1992 in der Gründung der unabhängigen Tschechischen bzw. Slowakischen Republiken.
Prag (Bevölkerungszahl 2023: 1.384.732) ist die Hauptstadt und die größte Stadt der Tschechischen Republik. Sie liegt im Zentrum des Stadtgebiets am Fluss Moldau. Die erste Prager Burg entstand wohl im 9. Jahrhundert. Im 10./11. Jahrhundert lebten in zwei Burgsiedlungen neben einheimischer Bevölkerung auch Juden. Zu Beginn der 1230er Jahre erhielt Prag Stadtrechte, die zweite der beiden 1257 folgte die Kleinseite (Malá Strana) 1320 Hradschin (Hradčany) als die Burgstadt und 1348 die Prager Neustadt (Nové Město). Vom Anfang an war Prag Residenzstadt der böhmischen Herrscher, spätestens ab dem 12. Jahrhundert in Grenzen des Heiligen Römischen Reichs. Als Kaiserritz im 14. Jahrhundert entwickelte sich Prag zu einem der wichtigsten Zentren des gesamten Reichs, 1348 entstand hier die erste Universität Mitteleuropas. 1784 wurden die vier Städte vereinigt. Nach und nach, insbesondere 1920, nach der 1918 erfolgten Gründung der Tschechoslowakei, wurden weitere Orte eingemeindet. 1938-1945 wurde Prag Hauptstadt des vom Deutschen Reich abhängigen Protektorats Böhmen und Mähren, nach der Zerschlagung des Reichs 1945 durch die Alliierten war Prag bis 1992 wieder Hauptstadt der – nun sozialistischen – Tschechoslowakei. Nach dem Zerfall der Tschechoslowakei blieb Prag als Hauptstadt der Tschechischen Republik eine der wichtigsten und Städten Mitteleuropas.
Die Ausstellung hat das Ziel, die deutsch-tschechisch-österreichische Geschichte des 20. Jahrhunderts einer breiten Öffentlichkeit durch das Prisma der Einzelschicksale auf persönlich ansprechende Weise nahezubringen. Film und Ausstellung, die auch Comic-Panels enthält, sollen junge Besucher/innen dazu animieren, über die Verbindungen ihrer eigenen Familien zur mitteleuropäischen Geschichte nachzudenken. Sie eignen sich so als Anknüpfungspunkt für – ggf. länderübergreifende – Workshops mit Schulen und anderen Bildungsinstitutionen. Für diesen Zweck wurde umfangreiches didaktisches Begleitmaterial erarbeitet.
Autor der Ausstellung und des Films ist der Publizist Ralf Pasch, der Ausstellung, Film und didaktisches Material in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa erarbeitet hat. Den Film erstellte die preisgekrönte Berliner Produktionsfirma "Die Kulturingenieure", er kann unter diesem Link auf Deutsch und hier auf Tschechisch abgerufen werden.
Das didaktische Begleitmaterial wurde in Kooperation mit der geschichtsdidaktischen Initiative "Die Zeitreisenden" erstellt.



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Weitere Informationen zur Ausstellung
- Kosten fallen für die Ausstellungsnehmer nur für die Abholung an. Die Ausstellung ist in einem PKW mit nach vorn klappbaren Sitzen oder in einem Kombi transportierbar. Ansonsten wird der Transport mit einem Kurierdienst empfohlen. In begründeten Ausnahmefällen kann das Kulturforum die Kosten übernehmen.
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Die Ausstellung besteht aus 10 doppelseitigen (eine Seite deutsch, eine Seite tschechisch bedruckten) Roll-ups mit 100 cm Breite und 200 cm Höhe sowie 1 doppelseitigen Roll-up mit 120 cm Breite und 200 cm Höhe. Die Ausstellung ist in Futteralen verpackt, die jeweils ca. 15 cm Umfang haben und ca. 10 cm breiter als die angegebenen Roll-up-Breiten sind. Mit Unterstützung durch die Euroregion Elbe/Labe wurde eine weitere, rein deutschsprachige Fassung auf Bannern zum
Aufhängen an Galerieleisten mit gleichen Maßen produziert, die ebenfalls ausleihbar ist. Produziert wurde auch ein Begleitfilm in deutscher und tschechischer Sprache, abrufbar auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Kulturforums östliches Europa sowie von der Einführungs-Tafel der Ausstellung über QR-Code aufrufbar.
- analog