„Ich bin ein typisches Nachkriegskind“, sagt Bettina Bouresh. 1950 geboren, aufgewachsen mit der deutschen Schuld und den Traumata ihrer mütterlichen Familie, die bis 1945 in Allenstein lebte. Sie selbst fühlte sich lange heimatlos. Bis sie eines Tages ihren Platz fand: in Masuren. Ein Zuhause – und im Schloss Steinort eine Lebensaufgabe. Heute ist sie Vize-Vorsitzende der Lehndorff-Gesellschaft.
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Ihre positive Beziehung zu maroden Schlössern entstand schon in der Kindheit.1  Vor Bettinas Geburt zog ihre Mutter Christine Klesse, von Beruf Schauspielerin, in die Ritterburg Wetzhausen. Dort residierte nach dem Krieg das Fränkische Landestheater -– ein guter Platz für die ledige Mutter und auch für das kleine Mädchen.
 
Ringsum wilde Natur, Bettinas erstes Wort war „Baum“. Wenn sie allein war, die Erwachsenen im Rittersaal ein neues Stück probten, schaute sie stundenlang durch die gotischen Fenster oder krabbelte durch die langen Korridore. So viel Freiheit in den autoritären 1950er Jahren war selten.
Weil die alte Burg zusehends verfiel, nahm Christine Klesse das Angebot ihrer älteren Schwester Lieselotte an, zu ihr ins Ruhrgebiet zu ziehen. Gelsenkirchen-Buer im Herzen des „Kohlenpotts“ – sehr fremd, die Häuser dunkel vom schwarzen Staub. Es waren die Jahre des Wirtschaftswunders, Mutter Christine arbeitete als Lehrerin, und aus der wilden Bettina wurde eine erfolgreiche Schülerin. Hin und wieder wurde sie wegen ihres Hochdeutsch gehänselt, die seinerzeit üblichen Diskriminierungen blieben ihr erspart, „Flüchtling“ war sie nur Zuhause.
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Oft hörte sie die Erwachsenen von Masuren reden, einem Städtchen
Olsztyn
deu. Allenstein, lat. Holstin, lat. Allenstenium

Das heutige Stadt Allenstein/Olsztyn (Bevölkerungszahl 2022: 168.212) wurde 1353 als „Allensteyn“ an der Allna gegründet. Allenstein ist die größte Stadt Ermlands und der Sitz der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Stadt ist Mitglied der Europäische Route der Backsteingotik, insbesondere aufgrund seines Altstadtrings und der Burg Allenstein.

Das Bild zeigt eine Stadtansicht von Olsztyn /Allenstein auf einer Postkarte von vor 1945.

, wo „der Himmel immer blau war, die Felder rot und gelb“. Eine leuchtende, heile Welt, die in unzähligen Geschichten beschworen wurde. Auf den Tisch kamen „Königsberger Klopse“, zu Weihnachten Karpfen blau und „dicke Pfefferkuchen“, der Tannenbaum wurde nach alter Tradition mit Bienenwachskerzen geschmückt.
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Vor allem Tante Lieselotte, genannt „Mammi“, die für Bettina wie „eine zweite Mutter“ war, habe viel von Allenstein erzählt. So zeigte sie dem Mädchen die alten Fotoalben: Bettinas Großvater Arnold Klesse, seines Zeichens Musikdirektor der Stadt, und die große Familie wurden in Bildern und Geschichten lebendig. Wohlhabende, angesehene Bürger, „die ihren Platz auf der Welt hatten“ und ihn dann „durch den Krieg verloren“, wie und warum, blieb im Dunkeln.
Die Welt als Heimat
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In diese alte Heimat durfte man nicht reisen. Allenstein, das jetzt Olsztyn hieß, war eine verbotene Zone. Erst in den frühen 1970er Jahren öffnete sie sich allmählich, einige Verwandte machten sich sofort auf den Weg. Bettinas Mutter wollte nicht, und sie selbst, damals schon Studentin, hatte sich längst von ihrer ostpreußischen Herkunft, allem Bürgerlichen und der westdeutschen Provinz abgewendet.
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Zum Kummer ihrer Mutter war sie 1968 ins rote West-Berlin gezogen – ein harter, schmerzhafter Bruch. Gerade achtzehn lernte Bettina dort ihren Vater kennen, einen bekannten Journalisten. Ein Glück für sie, und eine großartige Zeit. Die Studentenbewegung zog sie an, sie ließ sich treiben. An der „Freien Universität“ wählte sie, ihren Neigungen folgend, Kunstgeschichte, Germanistik und klassische Archäologie. Ihr größtes Erlebnis waren Ausgrabungen in Spanien, da war sie ganz bei sich.
 
Doch der Zeitgeist war stärker, Altertumswissenschaften galten als „Studium für höhere Töchter“, zu nichts Nütze. Soziologie also und Pädagogik, damit ließ sich die Welt verändern.
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Die neue Ostpolitik begeisterte sie, Willy Brandts Kniefall in
Warszawa
deu. Warschau, eng. Warsaw

Warschau ist die Hauptstadt Polens und zugleich die größte Stadt des Landes (Bevölkerungszahl 2022: 1.861.975). Sie liegt in der Woiwodschaft Masowien an Polens längstem Fluss, der Weichsel. Warschau wurde erstmals Ende des 16. Jahrhunderts Hauptstadt der polnisch-litauischen Adelsrepublik und löste damit Krakau ab, das zuvor polnische Hauptstadt gewesen war. Im Rahmen der Teilungen Polen-Litauens wurde Warschau mehrfach besetzt und schließlich für elf Jahre Teil der preußischen Provinz Südpreußen. Von 1807 bis 1815 war die Stadt Hauptstadt des Herzogtums Warschau, einem kurzlebigen napoleonischen Satellitenstaat; im Anschluss des Königreichs Polen unter russischer Oberherrschaft (dem sog. Kongresspolen). Erst mit Gründung der Zweiten Polnischen Republik nach Ende des Ersten Weltkriegs war Warschau wieder Hauptstadt eines unabhängigen polnischen Staates.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Warschau erst nach intensiven Kämpfen und einer mehrwöchigen Belagerung von der Wehrmacht erobert und besetzt. Schon dabei fand eine fünfstellige Zahl an Einwohnern den Tod und wurden Teile der nicht zuletzt für seine zahlreichen barocken Paläste und Parkanlagen bekannten Stadt bereits schwer beschädigt. Im Rahmen der anschließenden Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung der polnischen und jüdischen Bevölkerung wurde mit dem Warschauer Ghetto das mit Abstand größte jüdische Ghetto unter deutscher Besatzung errichtet, das als Sammellager für mehrere hunderttausend Menschen aus Stadt, Umland und selbst dem besetzten Ausland diente und zugleich Ausgangspunkt für die Deportation in Arbeits- und Vernichtungslager war.

Infolge des Aufstandes im Warschauer Ghetto ab dem 18. April 1943 und dessen Niederschlagung Anfang Mai 1943 wurde das Ghettogebiet systematisch zerstört und seine letzten Bewohner verschleppt und ermordet. Im Sommer 1944 folgte der zwei Monate dauernde Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung, in dessen Folge fast zweihunderttausend Polen ums Leben kamen und nach dessen Niederschlagung auch das restliche Stadtgebiet Warschaus von deutschen Einheiten weitgehend und planmäßig zerstört wurde.

In der Nachkriegszeit wurden zahlreiche historische Gebäude und Teile der Innenstadt, darunter das Warschauer Königsschloss und die Altstadt, wiederaufgebaut - ein Prozess, der bis heute andauert.

war wie eine Erlösung. Anerkennen, dass Masuren unwiderruflich zu
Polen
eng. Poland, pol. Polska

Polen ist ein Staat in Mittelosteuropa, ein Mitglied der Europäischen Union. Unter dem heutigen Namen ist das Land seit dem 10. Jahrhundert bekannt.

gehört! Vielleicht hatten die Vertriebenen und ihre Verbände nicht einmal das Recht zu trauern? Nach all dem, was die Deutschen den Völkern Europas angetan hatten, angesichts der Ermordung von sechs Millionen Juden?
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Die NS-Zeit wurde für Bettina zum Thema Nummer 1 – lebenslang. Eine schwere Bürde und Aufgabe: Was kann unsere Generation zur Versöhnung beitragen? Diese Frage trieb die Studentin um, und wie viele damals fühlte sie sich in Deutschland nicht Zuhause. „Wenn ich keine Heimat habe“, dachte sie, „muss ich mir eine schaffen“.
 
Reisen half. Ihre Sehnsucht stillte sie in Spanien, bei Ausgrabungen. Nach der iranischen Revolution 1979 ging sie als Journalistin nach Teheran. Und musste nach anderthalb Jahren erkennen, dass sie „als alleinstehende Frau hier nicht leben kann“. Auch die Ehe mit einem Iraner war nur von kurzer Dauer. Es blieb: der Name Bouresh – und eine Tochter. Mit Majas Geburt 1984 begann Bettina vermutlich, Wurzeln zu schlagen.
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1984, das Jahr, bevor Gorbatschow an die Macht kam und seine Perestroika Hoffnungen in ganz Europa weckte. Zeitläufte und Lebenslauf beflügelten einander: 1988 lernte Bettina im Kindergarten ihrer Tochter Bożena Gryczka aus
Ostróda
deu. Osterode i. Ostpr., deu. Osterode in Ostpeußen

Die Stadt Ostróda wurde im 14. Jahrhundert als Siedlung nahe einer Deutschordensburg gegründet. 2020 lebten hier knapp 33.000 Menschen.

Das Bild zeigt eine Postkarte mit einer Stadtansicht von Ostróda /Osterode vor 1945.

kennen. Aus der Freundschaft zweier Mütter wurde ein deutsch-polnisches Abenteuer. Bożena, eigentlich auf Ferienreise in Deutschland, war geblieben, als die Militärs 1981 in Polen das Kriegsrecht ausriefen, und hatte in Köln, wo Bettina inzwischen lebte, Fuß gefasst. Von der studierten Krakauer Polonistin lernte die Deutsche alles über Polen.
Familienreise nach Masuren
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Im Rausch des Völkerfrühlings trat Masuren, die Heimat der Mutter, wieder ins Bewusstsein. Bettina hatte sich ihr wieder angenähert, drängte sie – nach dem Fall der Mauer – zu einer gemeinsamen Reise nach Olsztyn. Im Sommer 1991 war es soweit: Mutter, Tochter und die kleine Maja, drei Generationen machten sich auf.
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Bettina war überwältigt von den Wiesen und Wolkenhimmeln. Einfach nur dasitzen, träumen! Doch Mutter Christine hatte eine lange Liste von Orten, die sie sehen wollte, Elternhaus, Schule, Treudank-Theater, Friedhof… Viel fand sie verändert, sie verirrte sich oft, und es gab Gesprächsstoff ohne Ende.
 
Bettina kannte bis dahin nur Bruchstücke, jetzt kam die ganze Tragödie zutage. Als die Rote Armee Allenstein eroberte, waren ihre Großeltern dageblieben und verhungert. Von deren acht Kindern: ein Sohn vermisst, drei Söhne als Kinder bereits im 1. Weltkrieg gestorben, eine Tochter im Frühling 1945 deportiert, unterwegs nach
Sibirien
rus. Sibir, rus. Сиби́рь, eng. Siberia

Sibirien erstreckt sich über eine Fläche von 12,8 Mio. Quadratkilometern zwischen dem Ural, dem Pazifik, dem Nordpolaarmeer, China und der Mongolei.1581/82 begann die russische Eroberung Sibiriens. Zur Zeit der Aufklärung vor allem Rohstoffquelle und Raum für den Handel mit Asien, gewann Sibirien ab dem 19. Jahrhundert Bedeutung als Ort für Strafkolonien und Verbannte. Mit der Erschließung durch die transsibirische Eisenbahn und der Dampfsschifffahrt am Ende des 19. Jahrhunderts kamen Industrialisierung und damit neue Siedler nach Sibirien. Weitere Industrialisierung unter Stalin wurde vor allem mit der Arbeitskraft von Gulag-Häftlingen und Kriegsgefangenen umgesetzt.

Die Karte zeigt Nordasien, zentral gelegen Sibirien. CIA World Factbook, bearbeitet von Veliath (2006) und Ulamm (2008). CC0 1.0.

gestorben. So viele Tote! „Und sie sind Teil meiner Geschichte“, wurde Bettina Bouresh mit ihren 41 Jahren bewusst.
 
Tröstlich waren die Gespräche mit Polen und dagebliebenen Deutschen, verwandte Geschichten von Entwurzlung und Neubeginn. Ausflüge in die ländliche Umgebung waren – auch für das Kind – eine Freude. Eine Tour führte nach Sztynort, zum Lehndorffschen Schloss.
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War es der Charme des verfallenden Baus? Oder die uralten Eichen? „Irgendetwas passierte mit mir.“ Das Schloss war zugesperrt, zufällig war ein Deutscher da, ein interessierter privater Investor, der die Gäste hereinließ. Leere herrschaftliche Räume und Treppenhäuser, Spuren des sozialistischen Agrarbetriebes, hier und da Reste von Fresken, alte Kachelöfen. „Ein magischer Ort.“
Ein magischer Ort
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In der Nacht träumte sie davon. Zehn Tage lang, bis zur Abreise, diskutierte sie mit ihrer Mutter, wie man das Schloss retten könnte. Dabei bemühte sich die 72jährige vertriebene Allensteinerin, die Situation mit polnischen Augen zu sehen. Und Bettina spürte auf einmal Boden unter den Füssen. „Ich bin Zuhause. Hier in Masuren.“ Es gab sogar ein Projekt!
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Projekt? Eher ein Luftschloss! Das reale Schloss stand kurz vor der Versteigerung an Investoren, es sollte Teil eines modernen Wassersportzentrums werden, Luxussuiten, Sternerestaurant etc. Bettina hingegen träumte von einem Ort der Kultur und Begegnung, und der Erinnerung an den letzten Schlossherrn Heinrich Graf von Lehndorff, einen Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Darüber wusste sie damals noch herzlich wenig. Klar war nur, dass Bozena mit von der Partie sein würde. Über ihre Kontakte zur regionalen Denkmalpflege konnte diese die Unterlagen der Versteigerung beschaffen.
 
Die beiden Freundinnen schrieben einen Brief an den Bürgermeister der Gemeinde
Węgorzewo
deu. Angerburg

Angerburg ist eine Stadt im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (Warmińsko-Mazurskie). Sie wird von ca. 11.000 Menschen bewohnt und liegt unweit der Grenze Polens zu Russland.

mit der Bitte, ihnen das Schloss zur kulturellen Nutzung für einen symbolischen Preis zu überlassen. „Wir werden um die ganze Welt laufen, um es zu retten,“ versprachen sie. Anbei eine Mark, mit Tesafilm auf dem Briefbogen fixiert.
 
Ein Jahr lang hörten sie nichts, dann kam überraschend eine Einladung des Bürgermeisters. „Er war völlig perplex, dass plötzlich zwei Frauen in karierten Hemden vor ihm standen.“ Seiner Meinung nach wäre ein Großgrundbesitzer, wie zu Lehndorffs Zeiten, die beste Lösung. Mit der Vision der beiden Kölnerinnen konnte er wenig anfangen, Geld einbringen würde sie keins.
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Goldgräberjahre – Investoren und Spekulanten kamen und gingen, das Rennen machte schließlich die Gesellschaft TIGA Yacht. Ihr ging es vor allem um das Gelände am Mauersee, den Ausbau des Segelhafens. Am Lehndorffschen Herrenhaus hatte sie kein ernsthaftes Interesse.
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1992 gründeten Bettina und Bozena, zusammen mit anderen Enthusiasten, den „Förderkreis Steinort“, Gottliebe von Lehndorf als Ehrenpräsidentin. Mit der Zeit holten die Initiativen regionale und staatliche Institutionen ins Boot. Netzwerken, wissenschaftliche Erkundung, Fundraising – Bettina Bouresh mittendrin, ob es darum ging, die Nachkommen der Lehndorffs zu begeistern, mit Wirtschaftsbossen zu verhandeln, das Dorf
Sztynort
deu. Steinort, deu. Groß Steinort

Das Dorf Sztynort liegt im Norden der Masurischen Seenplatte auf der Halbinsel Jez zwischen Jezioro Mamry (Mauersee), Jezioro Dargin (Dargeinensee) und Jezioro Dobskie (Dobensee). Bis 1928 hieß das Dorf Groß Steinort, danach Steinort.

einzubeziehen.
 
Zwischenzeitlich versiegte der Elan. Bei einem der letzten Masurenbesuche mit ihrer Mutter, 2004, sah es so aus, als wäre das Schloss unrettbar verloren. Doch es ging weiter. Im Jahr 2009 konnte die Deutsch-polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz mit der polnischen Schwesterstiftung der TIGA Yacht-Gesellschaft für 1 symbolischen Złoty das Schloss abkaufen. Im selben Jahr gründete sich in Berlin als Förderkreis-Nachfolger die Lehndorff-Gesellschaft Steinort e.V.
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Dreißig Jahre sind vergangen, „die schlimmsten Zeiten liegen hinter uns“. Inzwischen ist die Notsicherung des Herrenhauses abgeschlossen, und ein Nutzungskonzept erstellt. Die italienische King Cross Group hat 2018 Hafen, Park und das Restgelände übernommen. Ein Glücksfall, endlich kommen Ökonomie und Kultur zusammen.
 
Schon jetzt herrscht im Sommer Leben rund um das Schloss, Bettina Bouresh wieder mittendrin. Ein Kulturfestival, Sommeruniversität, Führungen, kleine Ausstellungen, ein Volunteer-Programm führen Einheimische und Touristen zusammen.
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Der Sommer gehört Masuren. Von Berlin zockelt Bettina Bouresh mit dem Auto langsam ostwärts, neben ihr eine große weiße Hündin. Eine Heimkehr. Hier ist die Familiengeschichte gegenwärtig und die ganze historische Tragödie, auch die Toten sind immer dabei. Die Mutter natürlich, die sie unendlich vermisst, Bozena, die bei einem Bergunfall früh ums Leben kam. Schon ihretwegen wird sie weitermachen mit dem Schloss.
 
Morgens springt sie als erstes in den Mauersee. Wasser, Weite, Stille, nirgends auf der Welt ist es schöner.