Heute am 4. Januar dieses Jahres [1950] überprüft die CIC [Counter Intelligence Corps, Spionageabwehr der USA] die Insassen unseres Lagers. Gescreent werden diejenigen, die Affidavite erhalten haben und in die USA ausreisen möchten. Es wird ziemlich gründlich gescreent, sehr detailliert wird erfragt, was man gemacht habe, in welchen politischen Organisationen in Lettland man sich engagiert hat und was man in Deutschland gemacht habe.1
Jelgava ist eine von zehn Republik-Städten in Lettland in der Region Semgallen (Zemgale). Die heute etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt liegt 44 km südwestlich von Riga und war bis 1919 Hauptstadt von Kurland. Als solche war sie adelig geprägt und erlebte im 17. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte, als Kurland kurzzeitig sogar Kolonien in Gambia und Tobago besaß. Ein wichtiges Bildungszentrum wurde die Stadt ab 1775 mit der Errichtung der Academia Petrina durch Herzog Peter Biron, dessen Vater zwischen 1738 und 1772 das Schloss Mitau (lett. Jelgavas pils) an der Stelle der 1265 erbauten Ordensburg errichten ließ. Es folgten 1815 die Gründung der Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst und 1818 des Kurländischen Provinzialmuseums. Heute ist Jelgava Standort der Landwirtschaftlichen Universität Lettlands, die ihren Sitz im Schloss Mitau hat.
Das Bild zeigt eine historische Postkarte aus der Zeit um 1900, abgebildet ist das Kurländische Provinzialmuseum (Kurzemes Provinces muzejs) in Jelgava/Mitau (Copernico/CC0 1.0).
Kartenmaterial des Herder-Instituts
Kartenmontage: Laura Gockert
Redaktion: Christian Lotz