Bereits 1928 unternahm die sowjetische Regierung einen Versuch, sowjetische Juden in Birobidschan anzusiedeln, einer neu geschaffenen Siedlung etwa 150 Kilometer von der sowjetisch-chinesischen Grenze entfernt, die 1934 den Status eines autonomen Jüdischen Gebiets erhielt. Doch sowohl schwierige Umweltbedingungen als auch ideologische Hürden verhinderten die vollständige Umsetzung dieses Plans: Die Einwanderung in Birobidschan fand nie in großem Umfang statt, und die jüdische Bevölkerung überstieg nie die Zahl von 17,5 Tausend Menschen. Der Traum von einer jüdischen Republik innerhalb der
Die Sowjetunion (SU oder UdSSR) war ein von 1922 bis 1991 bestehender Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien. Sie ist aus dem sog. Sowjetrussland hervorgegangen, dem Nachfolgestaat des Russländischen Kaiserreichs. Den Kern der Union und zugleich ihren größten Teil bildete die Russische Sowjetrepublik, hinzu kamen weitere Teilrepubliken. Ihre Zahl variiert über die Zeit hinweg und steht im Zusammenhang mit der Besatzung anderer Länder (Estland, Lettland, Litauen), nur kurzzeitig bestehenden Sowjetrepubliken (Karelo-Finnland) oder mit der Teilung bzw. Zusammenlegung von Sowjetrepubliken. Zusätzlich gab es zahlreiche autonome Republiken oder sonstige Gebietseinheiten mit einem Autonomiestatus, der sich im Wesentlichen auf eine sprachliche Autonomie der Minderheiten beschränkte.
Die UdSSR bestand vor ihrer formellen Auflösung aus 15 Sowjetrepubliken mit einer Bevölkerung von ungefähr 290 Millionen Menschen. Mit ca. 22,4 Millionen km² bildete sie den damals größten Flächenstaat der Welt. Die Sowjetunion war eine sozialistische Räterepublik mit einem Einparteiensystem und einer fehlenden Gewaltenteilung.
Stalins Säuberungen und der Zweite Weltkrieg kosteten mehr als 30 Millionen Sowjetbürger das Leben. Mehr als zwei Millionen sowjetische Juden kamen im Holocaust um. Nach dem Krieg mussten Hunderttausende Menschen fliehen, einige ganze Völker wie Tschetschenen und Krimtataren wurden zwangsumgesiedelt.
Die Ukraine ist ein von ungefähr 42 Millionen Menschen bewohntes Land im östlichen Europa. Kiew ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Ukraine. Das Land ist seit 1991 unabhängig. Der Dnieper ist der längste Fluss der Ukraine.
Belarus ist ein von ungefähr 9,5 Millionen Menschen bewohnter Staat im östlichen Europa. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt des Landes ist Minsk. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist der Staat unabhängig. Belarus grenzt an die Ukraine, Polen, Litauen, Lettland und Russland.
Moskau (Bevölkerungszahl 2023: 12.412.154) ist die Hauptstadt der Russländischen Föderation und die bevölkerungsreichste vollständig in Europa gelegene Stadt. Sie liegt im Westen des Landes. Moskau ist gleichzeitig die Hauptstadt des Föderationsbezirks Zentralrussland. Die Verwaltungseinheit "Stadt von föderaler Bedeutung Moskau" umfasst mit einer Bevölkerungszahl von 13.149.803 Personen einige weitere Orte. Die Stadt bildet das mit Abstand wichtigste politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.
Moskau entstand etwa im 11./12. Jahrhundert. Die Entstehung der Wehranlage (Kreml) wird auf den Beginn der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert. Im 13. Jahrhundert wurde Moskau zur Hauptstadt eines Teilfürstentums des Großfürstentum Wladimir. Im 14. Jahrhundert setzten sich die Fürsten von Moskau als die Herrscher der gesamten Rus durch. Diese war jedoch 1247-1480 tributpflichtig gegenüber der Goldenen Horde, welche 1238 Moskau verwüstete. 1571 wurde die fast vollständig hölzerne Stadt von tatarischen Truppen niedergebrannt. Moskau war jedoch zu diesem Zeitpunkt das unumstrittene Machtzentrum Russlands. 1687 wurde in der Stadt die erste Hochschule, 1775 die erste Universität eröffnet. Peter der Große verlegte 1712 die Hauptstadt nach Sankt Petersburg. Neben dem Machtverlust geschwächt durch Unruhen und Säuchen blieb ihre Entwicklung hinter jener der neuen Hauptstadt zurück. Einen tiefen Einschnitt in die Entwicklung von Moskau brachte der Einmarsch der napoleonischen Truppen 1812, zu deren Abwehr die Stadtbevölkerung ihre Häuser in Brand steckte. Der rasch begonnene Wiederaufbau brachte Moskau ein modernes Stadtbild.
In den 1890er Jahren überschritt die Bevölkerungszahl Moskaus 1.000.000, und kurz nach der Oktoberrevolution 1917 und der Verlegung der Hauptstadt Russlands bzw. der Sowjetunion nach Moskau 1918, überholte die Bevölkerungszahl der Stadt jene von Sankt Petersburg. Moskau erlebte einen enormen Ausbau der öffentlichen Infrastruktur, auch zahlreiche Vorzeigebauten wurden bis zum Zweiten Weltkrieg errichtet. Der zum Teil erhebliche Zubau der Wohnflächen konnte jedoch nie dem Bevölkerungswachstum schritthalten, das auch nicht durch diverse, teilweise bis heute geltende Zuzugseinschränkungen gebremst werden konnte. Allerdings wuchs die Stadt auch durch Eingemeindungen, insbesondere in den Jahren 1960 und 2012.
1980 wurden im Moskau die Olympischen Sommerspiele ausgetragen. In den Folgejahren erfasste jedoch die zunehmende Krise in der Sowjetunion auch die Stadt, die nach den dezentralen Bewegungen in den Republiken und Unruhen in Russland selbst schließlich vom Putschversuch 1991 direkt betroffen war. Nach dem endgültigen Zerfall der Sowjetunion Ende 1991, blieb Moskau die Hauptstadt Russlands, eines zwar deutlich kleineren, flächenmäßig dennoch größten Landes der Welt. Insbesondere das Stadtzentrum wird seitdem immer stärker von modernen, repräsentativen Bauten geprägt. Der Wiederaufbau der in der Sowjetzeit zerstörten oder umgewidmeten Kirchen, die Renovierung der Gebäude aus der vorsowjetischen Zeit im Stadtkern sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur an den Rändern sind weitere Merkmale der Entwicklung der Stadt in der postsowjetischen Ära.
Sankt Petersburg ist eine Metropole im Nordosten Russlands. In der Stadt wohnen 5,3 Millionen Menschen, was sie nach Moskau zur zweitgrößten des Landes macht. Sie liegt an der Mündung der Newa (Neva) in die Ostsee im Föderationskreis Nordwestrussland. Sankt Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet und war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands. Von 1914–1924 trug die Stadt den Namen Petrograd, von 1924–1991 den Namen Leningrad.
Wir haben damals [1967] gemerkt, dass wir in einem fremden Land lebten, selbst wenn unsere russischen demokratisch orientierten Freunde ähnlich aufgebracht waren. Dasselbe passierte im nächsten Jahr, als sowjetische Panzer den Prager Frühling niedergeschlagen hatten. [...] Und wir sagten zu unseren Freunden: ‚Das ist euer Vaterland, Leute, ihr müsst für Demokratie kämpfen; für uns Juden gibt es hier nichts zu tun.‘ Es schien, als könnten wir die sowjetische Luft nicht mehr atmen.1
Georgien ist eine Republik im Südkaukasus. Das Land wird von 3,7 Millionen Menschen bewohnt und liegt an der Grenze zwischen dem östlichen Europa und dem westlichen Asien. Hauptstadt Georgiens ist Tiflis (Tbilissi). Das Land liegt am östlichen Ende des Schwarzen Meeres und grenzt neben Russland auch an die Türkei, Aserbaidschan und Armenien. Georgien ist seit dem Fall der Sowjetunion ein unabhängiger Staat.
Minsk ist heute die Hauptstadt der Republik Belarus. Seine Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1067.
Im Laufe der Jahrhunderte gehörte Minsk zum Fürstentum Polock, den Großfürstentümern Kiew und Litauen, zum vereinigten Polen-Litauen, dem Russländischen Reich, der Weißrussischen Volksrepublik (kurzzeitig Litauisch-Weißrussische SSR), zu der zu Sowjetunion gehörigen Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik und schließlich zu Belarus. Die multikulturelle Stadt, in der neben Juden, Polen, Russen und Belarusen zu jeder Zeit auch weitere Minderheiten lebten, litt immer wieder unter durchziehenden Armeen und Kriegsfolgen, etwa im Russisch-Polnischen Krieg (1654–1667), im Großen Nordischen Krieg (1700–1721), unter Napoleon und im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Unter deutscher Besatzung wurde in Minsk 1941 das größte Ghetto in der besetzten Volksrepublik eingerichtet. In der Nähe der Stadt befand sich das Vernichtungslager Maly Trostinez. Zugleich waren die umliegenden Wälder ein Zentrum des Widerstands. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt im sozialistischen Stil wiederaufgebaut und dabei auch Wohnraum für eine aufgrund von Industrialisierung und Urbanisierung rasant ansteigende Bevölkerung geschaffen.
Wien ist die Bundeshauptstadt und politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Österreichs. Allein im Stadtgebiet leben rund 1,9 Millionen Einwohner:innen und damit ein Fünftel der Landesbevölkerung, im Großraum insgesamt sogar ein Drittel aller Österreicher:innen. Historisch bedeutend ist Wien insbesondere als Hauptstadt und mit Abstand wichtigste Residenzstadt der ehemaligen Habsburgermonarchie.
Die Russische Föderation ist der größte Flächenstaat der Welt und wird von rund 145 Millionen Menschen bewohnt. Hauptstadt und größte Stadt ist Moskau mit ungefähr 11,5 Millionen Einwohner:innen, gefolgt von Sankt Petersburg mit mehr als 5,3 Millionen Einwohner:innen. Der deutlich überwiegende Teil der Bevölkerung lebt im europäischen Teil Russlands, der dichter besiedelt ist, als der asiatische.
Die Russische Föderation ist seit 1992 Nachfolgestaat der russischen Sowjetrepublik (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik, RSFSR), dem mit Abstand größten Teilstaat der ehemaligen Sowjetunion. Sie ist zugleich Rechtsnachfolger der Sowjetunion im Sinne des Völkerrechts.