Der Białystoker Ghettofriedhof als Schauplatz geschichtspolitischer Auseinandersetzungen
Białystok (Population 2023: 291,688) ist eine Stadt im Nordosten Polens und Sitz des katholischen Erzbistums gleichen Namens. Der Ort wurde etwa 1440 gegründet. Bis 1569 wechselte seine Zugehörigkeit zwischen dem Großherzogtum Litauen und dem Königreich Polen. Spätestens 1692 erhielt er das Stadtrecht. Ab 1795 gehörte Białystok zu Preußen, mit dem Frieden von Tilsit ab 1807 zu Russländischen Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die Stadt zur polnischen Republik bis sie nach abwechselnde Okkupation durch deutsche und russische Truppen ab September 1939 schließlich am 29. November in die Sowjetunion eingegliedert wurde. 1941 wurde die Stadt an das Deutsche Reich angegliedert wurde. Juden stellten bis dahin oft die Bevölkerungsmehrheit in Białystok. 1944 nahm die Rote Armee die Stadt ein. Die offizielle Rückgabe an Polen erfolgte erst 1946. Heute ist sie die Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien und ein Zentrum der Elektro-, Metall- und Bierindustrie mit etlichen Hochschulen.
Ein Friedhof innerhalb der Ghetto-Mauern
Unkraut und wildes Gras sowie Müll und Dung bedeckten den Friedhof von Zabia. Ziegen hatten auf diesem heiligen Boden geweidet und die meisten Grabsteine zerstört.
Datner, Szymon: The Sacred Zabia Cemetery, in: Scmulewitz, Izaak; Rybal, Izaak (Hg.): The Bialystoker Memorial Book, New York 1982, S. 127–128.
Der Wiederaufbau nach dem Krieg
Podlachien befindet sich im Osten Polens und wird von den Flüssen Bug und Memel begrenzt. Das Gebiet wurde 1569 durch Eroberung erst in das polnische Königreich und später in die polnisch-litauische Union eingegliedert.