Die neue Kabinettausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums begibt sich auf eine assoziative Spurensuche, festgemacht an einigen Exempeln der Literatur
Ostpreußen ist der Name der ehemaligen, bis 1945 bestehenden östlichsten preußischen Provinz, deren Ausdehnung (ungeachtet historisch leicht wechselnder Grenzverläufe) ungefähr der historischen Landschaft Preußen entspricht. Die Bezeichnung kam erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch, als neben dem 1701 zum Königreich erhobenen Herzogtum Preußen mit seiner Hauptstadt Königsberg weitere, zuvor polnische Gebiete im Westen (beispielsweise das sog. Preußen Königlichen Anteils mit dem Ermland und Pommerellen) zu Brandenburg-Preußen kamen und die neue Provinz Westpreußen bildeten.
Heutzutage gehört das Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz überwiegend zu Russland (Oblast Kaliningrad) und Polen (Woiwodschaft Ermland-Masuren). Das ehemalige sog. Memelland (auch Memelgebiet, lit. Klaipėdos kraštas) kam erstmals 1920 und erneut ab 1945 zu Litauen.
Beispiele dafür sind Schriftsteller in Ostpreußen wie Ernst Wichert (1831-1902) oder Felix Dahn („Ein Kampf um Rom“), welche den preußischen Ordensstaat als Vorbild der kriegerischen deutschen Einigung hinstellten und die Jahrtausende alte Selbstaufopferung der ‚tapferen Germanen‘ zu preisen verstanden. Bei seiner Berufung an die Albertus-Universität
Kaliningrad ist eine Stadt im heutigen Russland. Sie liegt im Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Litauen und Polen. Kaliningrad, ehemals Königsberg, gehörte über mehrere Jahrhunderte zu Preußen und war dessen nordöstlichste Großstadt.
Die Ausstellung zeigt den Kontext der Reichsgründung, wichtige Quellen aus der romantischen Literatur, Dahn und Wichert als Literaten in Königsberg und im Reich, die monumentalisierende Erfindung einer vermeintlich großen nationalen Vergangenheit sowie deren Rezeption und Folgen.
Das Begleitprogramm richtet sich nach dem unter Pandemiebedingungen Möglichen. Geplant sind Vorträge zur Stellung Ostpreußens im Deutschen Reich und Führungen durch die Ausstellung. Bitte beachten Sie die Ankündigungen auf der Website des Museums.