Das Ostpreußische Landesmuseum (OL) ist zentraler Sammlungsort für dingliches Kulturgut aus Ostpreußen und dem Baltikum, beherbergt in seiner Bibliothek darüber hinaus aber auch über 15.000 einschlägige Titel zum Sammlungsgebiet.
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Auf Basis seiner Bestände bewahrt, erforscht und vermittelt das Ostpreußische Landesmuseum (OL) das Kulturerbe und die Landesgeschichte sowie die Landschaft Ostpreußens sowie des Baltikums mit Fokus auf die Kulturgeschichte der Deutschbalten. In den verschiedenen Ausstellungsbereichen zeigt es Gegenstände aus den Bereichen der Geschichte, Kulturgeschichte und Naturkunde. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden dabei kunst- und kulturhistorische Objekte aus den genannten Gebieten. So stellt das OL wertvolle Goldschmiede- und Bernsteinarbeiten, aber auch Kunstwerke der Königsberger Kunstakademie und der Künstlerkolonie 
Nidden

Nida ist eine Kleinstadt an der litauischen Ostseeküste. Die Stadt liegt im Westen des Landes direkt an der Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Sie wird von knapp 2,400 Menschen bewohnt und ist die westlichste Stadt Litauens.

 aus. Das Museum verfügt über mehrere Tausend Gemälde und Graphiken. Darüber hinaus setzt sich die Ausstellung auch mit der bewegten Geschichte der Region bis hin zu ihrem Untergang auseinander. Die Sammlung umfasst klassisch kulturhistorische und auch einige archivalische Stücke vom Mittelalter bin in die Gegenwart. Im 20. Jahrhundert werden besonders die zwei Weltkriege, die Verbrechen des Nationalsozialismus und die sich anschließende Flucht und Vertreibung nahezu der gesamten deutschen Bevölkerung sowie ihre Integration im Nachkriegsdeutschland dinglich verbildlicht. In einer eigenen Abteilung wird die Geschichte der Deutschbalten in ihren historischen Siedlungsgebieten 
Livland
eng. Livonia, est. Liivimaa, lav. Livonija

Livland (lett. Livonija, estn. Liivimaa) ist eine historische Landschaft im Baltikum. Sie umfasst heutzutage Teile des südlichen Estlands und des nördlichen Lettlands. Benannt wurde die Landschaft nach den einst dort lebenden Livonen.

Kurland
eng. Courland, lav. Kurzeme

Kurland ist eine historische Landschaft im Westen Lettlands. Kurland liegt an der Ostsee und grenzt an zwei andere lettische Regionen - Livland und Semgalien - und Litauen im Süden. Zu den größten Städten Kurlands gehören Jelgava, Ventspils und Liepaja.

 und 
Estland
eng. Eestimaa, est. Eestimaa

Estland ist eine historische Landschaft in Nordosteuropa und umfasst den nördlichen Teil des heutigen estnischen Staates. Bis 1918 war Estland eines der drei Ostseegouvernements des Russischen Kaiserreiches, neben Livland und Kurland.

 vom Mittelalter bis zur Umsiedlung 1939 abgebildet.

Darüber hinaus beherbergt die Spezialbibliothek ca. 15.000 Titel zu Ost- und 
Westpreußen
eng. West Prussia, pol. Prusy Zachodnie

Westpreußen ist eine historische Region im heutigen Norden Polens. Die Region fiel infolge der ersten Teilung Polen-Litauens 1772 an Preußen und erhielt ihren Namen durch die 1775 durch Friedrich II. gebildete gleichnamige Provinz, zu der auch Teile der historischen Landschaften Großpolen, Pommerellen, Pomesanien und das Kulmerland gehörten. Die preußische Provinz hatte in wechselnden Grenzen bis ins frühe 20. Jahrhundert Bestand. Nach dem Ersten Weltkrieg fielen Teile an die 1918 gegründete Zweite Polnische Republik. Zu den größten Städten Westpreußens zählen Danzig (poln. Gdańsk, heute Woiwodschaft Pommern), Elbing (poln. Elbląg, heute Woiwodschaft Ermland-Masuren) und Thorn (poln. Toruń, heute Woiwodschaft Kujawien-Pommern).

 sowie den deutschbaltischen Siedlungsgebieten und den Themen der Vertriebenenintegration nach 1945. Ein wichtiger Bestandteil sind Biographien, Prosa und Lyrik von Menschen der genannten Regionen. Ein Grundstock für die Sammlung kam aus der Vorgängereinrichtung des OL, dem Ostpreußischen Jagdmuseum (1958–1986), mit Beständen zu Jagd, Forst, Landwirtschaft und Pferdezucht Ostpreußens. Eine Ergänzung der Sammlung stellen die Bestände des 2016 aufgelösten Museum Stadt Königsberg, Duisburg, dar. Die Nutzung der Bibliothek erfolgt über das benachbarte Nordostinstitut (IKGN e.V.).