Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und liegt in der Woiwodschaft Kleinpolen im Süden des Landes. In der Stadt an der Weichsel wohnen ungefähr 775.000 Menschen. Die Stadt ist bekannt für den Hauptmarkt mit den Tuchhallen und der Wawel-Burg in der Altstadt Krakaus, welche seit 1978 zum UNESO-Welterbe gehört. In Krakau liegt die älteste Universität Polens, die Jagiellonen-Universität.
Wrocław (dt. Breslau) ist eine der größten Städte in Polen (Bevölkerungszahl 2022: 674.079). Sie liegt in der Woiwodschaft Niederschlesien im Südwesten des Landes.
Zunächst unter böhmischer, piastischer und zeitweise ungarischer Herrschaft übernahmen 1526 die Habsburger die schlesischen Erblande und damit auch Breslau. Einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte der Stadt stellte die Besetzung Breslaus durch die preußischen Truppen 1741 und die anschließende Einverleibung eines Großteil Schlesiens in das Königreich Preußen dar.
Die rapide Bevölkerungszunahme und Industrialisierung führte zur sprunghaften Urbanisierung der Vorstädte und ihrer Eingemeindung, was mit der Schleifung der Stadtmauer Anfang des 19. Jahrhunderts einherging. Bereits 1840 wuchs Breslau mit 100.000 Einwohnern zur Großstadt heran. Am Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich das häufig noch mittelalterlich geprägte Stadtbild hin zur Großstadt wilhelminischer Prägung. Höhepunkt der Stadtentwicklung noch vor dem Ersten Weltkrieg war die Anlage des Ausstellungsparks als neuer Mittelpunkt der gewerblichen Zukunft Breslaus mit der Jahrhunderthalle von 1913, die seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
In den 1920er und 30er Jahren erfolgte die Eingemeindung von 36 Ortschaften und der Bau von Wohnsiedlungen am Stadtrand. Um der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu begegnen, wurden auch Wohngenossenschaften mit Siedlungsbau beauftragt.
Noch 1944 zur Festung erklärt, wurde Breslau während der folgenden Kampfhandlungen in der ersten Hälfte 1945 nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau der nun Polnisch gewordenen Stadt dauerte bis in die 1960er Jahre.
Von der etwa 20.000 Personen zählender jüdischen Bevölkerung fanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg nur 160 Personen in der Stadt wieder. 1945–1947 wurde die nach dem Kriegsende verbliebene bzw. zurückgekehrte - deutsche - Bevölkerung der Stadt zur Auswanderung größtenteils gezwungen, an ihre Stelle wurden Menschen aus dem Gebiet des polnischen Vorkriegsstaats angesiedelt, darunter aus den an die Sowjetunion verlorenen Gebiete.
Nach dem politischen Umbruch von 1989 erhob sich die Stadt zu neuer, beeindruckender Blüte. Der Transformationsprozess und seine raumwirksamen Folgen sorgten für einen rasanten Aufschwung Breslaus, unterstützt durch den Beitritt Polens zur Europäischen Union im Jahr 2004. Heute ist Breslau eine der am besten prosperierenden Städte Polens.
Płock ist eine Stadt in Zentralpolen mit etwa 100.000 Einwohnern. Ihre Geschichte reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als sie als Festung angelegt wurde. Die an der Weichsel gelegene Stadt diente mehr als einmal als polnische Königsresidenz und regionale Hauptstadt. Zu den wichtigsten Denkmälern der Stadt gehören das Schloss Płock aus dem vierzehnten Jahrhundert und die Kathedrale von Płock aus dem zwölften Jahrhundert.
Die polnische Kreisstadt Kalisz wurde erstmals um 150 n. Chr. in Urkunden erwähnt und wird daher als älteste Stadt Polens bezeichnet. Sie liegt im Tal der Prosna in der Woiwodschaft Großpolen. Im 16. und 17. Jahrhundert galt Kalisz als eine der bedeutendsten Städte des Königreiches. 1793 wurde Kalisz im Zuge der zweiten Teilung Polen-Litauens Teil Preußens. Zwischen 1807 und 1815 gehörte Kalisch zum napoleonischen Herzogtum Warschau, dessen Gebiete 1815 an das Russische Reich fielen. Kalisch wurde Teil des sog. Kongresspolens und erlebte in den folgenden Jahren eine wirtschaftliche Blüte. Im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt fast gänzlich durch deutsche Truppen zerstört. In den 1920er und 1930er Jahren wurden große Teile der Stadt wiederaufgebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Teil des sog. Warthelandes und war der rigorosen Germanisierungspolitik des nationalsozialistischen Deutschen Reiches ausgesetzt. Zum einen wurde die jüdische Bevölkerung, die bis dahin nicht Opfer von Erschießungen oder Deportationen in Konzentrations- oder Vernichtungslager geworden war, ghettoisiert, später - nach Auflösung des Ghettos 1942 - ins Ghetto Litzmannstadt verbracht. Zum anderem wurden große Teile der polnischen Bevölkerung deportiert, um Platz für die in "Heim ins Reich"-Aktionen aus dem Baltikum, Siebenbürgen oder der Bukowina hier anzusiedelnde deutsche Bevölkerung zu machen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Kalisz zur Volksrepublik Polen, seit 1990 zur 3. polnischen Republik.
Böhmen ist eine historische Landschaft im heutigen Tschechien. Die Landschaft bildet zusammen mit Mähren und dem tschechischen Teil Schlesiens das heutige Staatsgebiet Tschechiens. In der Region leben heutzutage knapp 6.5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Böhmens ist Prag.
Kreis Wieliczka liegt im Woiwodschaft Kleinpolen im südlichen Polen, südlich der Stadtgrenze von Krakau.
Das Heilige Römische Reich war ein politisches Gebilde in Mittel- und Westeuropa, das in der Regel vom Heiligen Römischen Kaiser geführt wurde. Es entstand im frühen Mittelalter und bestand über 800 Jahre lang bis zu seiner Auflösung im Jahr 1806 während der Napoleonischen Kriege.
Bereits 1386 wurden das Königreich Polen und das Großfürstentum Litauen durch eine Personalunion verbunden. Polen-Litauen bestand als multiethnisches Staatsgebilde und Großmacht im östlichen Europa von 1569 bis 1795. In dem auch Rzeczpospolita genannten Staat wurde der König von den Adeligen gewählt.
Wiener Neustadt ist die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs und liegt etwa 50 km südlich von Wien im sog. Industrieviertel.
Podolien ist eine historische Region in der südwestlichen Ukraine und im Nordosten der Republik Moldau. Im 13. und 14. Jahrhundert war Podolien zwischen diversen ruthenischen Fürstentümern und der Goldenen Horde umkämpft. Im 14. Jahrhundert wurde Podolien Teil von Litauen, wobei der Westen bald zum polnischen Lehnsgebiet wurde. Auch nach der Personalunion von Polen und Litauen 1366 und der Errichtung des gemeinsamen Staates der beiden Länder 1569, war Podolien tatarischen bzw. osmanischen Angriffen ausgesetzt.
Ab 1434 bildete Podolien eine eigene Woiwodschaft. Während des Chmelnyzkyj-Aufstands wurde Podolien weitgehend entvölkert und die staatliche Macht stark geschwächt. Schließlich, während des Osmanisch-Polnischen Kriegs 1672–1676, eroberte das Osmanische Reich Podolien, das allerdings nach 27 Jahren wieder an Polen-Litauen fiel. Seitdem versuchte vor allem Russland das Gebiet der Doppelmonarchie streitig zu machen, und verleibte schließlich 1793 den Großteil Podoliens in der Dritten Teilung Polens ein, während sein westlicher Teil bereits während der Ersten Teilung 1772 teilweise von Österreich besetzt wurde.
1919 fand sich der westliche Teil Podoliens in Polen, während der Rest in der Sowjetunion verblieb. 1941-1944 okkupierte Rumänien ganz Podolien, das später wieder von der Sowjetunion zurückerobert und zwischen die Ukraine und Moldau aufgeteilt wurde.