Das Königreich Preußen bestand von 1701 bis 1918 und wurde von der Dynastie der Hohenzollern regiert. Das Land war von der Gründung bis 1848 eine absolute Monarchie und von 1848 bis zur Auflösung eine konstitutionelle Monarchie. Hauptstadt des Königreiches Preußen war Berlin. Das Land wurde von ungefähr 40 Millionen Menschen bewohnt. Nach der Novemberrevolution 1918 und der Abdankung Wilhelms II. löste sich das Königreich auf und bildete den Freistaat Preußen.


Nach dem Ersten Weltkrieg entstand zunächst nach über hundert Jahren wieder ein unabhängiger polnischer Staat. Die Zweite Polnische Republik und die Weimarer Republik standen in einer Konkurrenz um die Legitimation ihrer nationalen Territorien. Auch dieser Konflikt wurde unter anderem durch Ortsnamen geführt. Spätestens nach der Machtergreifung 1933 hatte es auf deutscher Seite Umbenennungen im vierstelligen Bereich gegeben, insbesondere in den deutsch verbliebenen Teilen Schlesiens sowie in Ostpreußen. Auch auf polnischer Seite wurden zahlreiche Ortsnamen verändert oder wiederhergestellt. Als Gegenstück einer Germanisierung etablierte sich eine Polonisierung, die ihrerseits nationalpolnischen Raumanspruch belegen sollte. So findet man auf zeitgenössischen polnischen Karten für die bereits genannten Beispiele die Schreibweisen Łąkocin und Inowrocław. In der Zweiten Republik Polen kam es 1934 sogar zur Gründung einer Ortsnamenkommission, einer bis dahin neuen Form von Behörde, die die Entscheidung über die Benennung, Umbenennung und Verwendung von amtlichen Ortsnamen zentral regelte.
Der Reichsgau Wartheland, auch bekannt als Warthegau, war ein nationalsozialistischer Verwaltungsbezirk im besetzten Polen, der von 1939 bis 1945 bestand. Der Reichsgau war in größeren Teilen deckungsgleich mit der historischen Landschaft Großpolen und hatte 4,5 Millionen Einwohner:innen. Hauptstadt war das heutige Poznań, dt. Posen.
Die fast sechsjährige Besatzungszeit war geprägt durch die brutale Verfolgung und Ermordung der polnischen und jüdischen Bevölkerung einerseits und der gezielten Neuansiedlung deutschsprachiger Bevölkerungsteile andererseits.
Bild: „Karte der Verwaltungseinteilung der deutschen Ostgebiete und des Generalgouvernements der besetzten polnischen Gebiete nach dem Stand vom März 1940“, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Kartensammlung, Inv.-Nr. K 32 II L 43. bearbeitet von Copernico (2022). CC0 1.0.





