Reisen. entdecken. sammeln – diese drei Worte umschreiben den Hintergrund der Sammlung von Hans-Peter Riese, die Kunst aus dem östlichen und westlichen Europa zusammenbringt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Konkrete Kunst der 1960er bis 1980er in der damaligen Tschechoslowakei. Fotos von Barbara Klemm bilden den zeitgeschichtlichen Rahmen der Präsentation.
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Bis vor 30 Jahren teilte der Eiserne Vorhang Europa in Ost und West: eine politische Abgrenzung, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen hatte. Hans-Peter Riese, damals als westdeutscher Journalist im Osten unterwegs, gehörte zu den Botschaftern zwischen den beiden Welten. Auf seinen Reisen begegnete er zahlreichen Künstle:innen. So entstand auch eine beeindruckende Sammlung, die er zusammen mit seiner Frau, der Journalistin Michaela Riese (1943–2000), aufbaute.

Seit 2008 befindet sich die Michaela Riese Stiftung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie (KOG) und wächst stetig. Aktuell umfasst sie etwa 270 Werke tschechischer und russischer, aber auch deutscher und polnischer Künstler:innen. Mit der Ausstellung „reisen. entdecken. sammeln.“, welche neue Werke aus der Stiftungssammlung zeigt, würdigt das KOG den 20. Todestag von Michaela Riese.

Der Auftakt im großen Ausstellungssaal erinnert an Hans-Peter Rieses Zeit als Korrespondent im östlichen Europa. Seine Reportagen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung flankieren Fotografien seiner Redaktionskollegin Barbara Klemm. In weiteren Sälen werden monografisch Arbeiten von vier tschechischen Künstlern vorgestellt. Im Fokus steht eine Werkauswahl aus der jüngsten, 2019 erfolgten Zustiftung.

Zeitgleich stellt eine zweite Ausstellungsstation in der Universität Regensburg die Kunstbände von Hans-Peter Riese vor. Das Konvolut zur Kunst im östlichen Europa stiftete er kürzlich der Bibliothek der Universität Regensburg. Es ist ab sofort für Forschungszwecke nutzbar. Die Präsentation im s c h a u f e n s t e r, dem Ausstellungsraum im Foyer der Zentralbibliothek Regensburg, wird ergänzt durch weitere Fotografien von Barbara Klemm sowie durch Künstlerkarten und -korrespondenz sowie eine Auswahl Kunstbücher, die zusammen Einblick in Rieses enge Freundschaften mit KünstlerInnen geben.
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