Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Die Dauerausstellung lädt zu einer Reise durch 200 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ein. Die ausgestellten Kunstwerke führen die Besucher:innen zu Schauplätzen bedeutender historischer Ereignisse, in wichtige Kunstzentren sowie an fiktive Orte, die dem inneren Erleben der Künstler:innen entsprungen sind.
Die Dauerausstellung gibt einen Einblick in die umfangreiche Kunstsammlung des Museums. Im Mittelpunkt liegt das künstlerische Schaffen mit biografischen, historischen und thematischen Bezügen zu jenen Regionen im östlichen Europa, die vormals deutsche Siedlungsgebiete waren.

In zehn Ausstellungsräumen sind über 100 Gemälde und Skulpturen versammelt, darunter Werke prägender Künstlerpersönlichkeiten wie Lovis Corinth, Oskar Kokoschka oder Käthe Kollwitz. Der Rundgang ist als Reise durch Raum und Zeit angelegt. Einzelne Stationen sind beispielsweise 
Wrocław
deu. Breslau, lat. Wratislavia, lat. Vratislavia, ces. Vratislav, deu. Breslaw, deu. Bresslau, deu. Wreczelaw, deu. Wrezlaue, lat. Vuartizlau, lat. Wrotizlaensem, lat. Wortizlava, deu. Brassel

Wrocław (dt. Breslau) ist eine der größten Städte in Polen (Bevölkerungszahl 2022: 674.079). Sie liegt in der Woiwodschaft Niederschlesien im Südwesten des Landes.
Zunächst unter böhmischer, piastischer und zeitweise ungarischer Herrschaft übernahmen 1526 die Habsburger die schlesischen Erblande und damit auch Breslau. Einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte der Stadt stellte die Besetzung Breslaus durch die preußischen Truppen 1741 und die anschließende Einverleibung eines Großteil Schlesiens in das Königreich Preußen dar.
Die rapide Bevölkerungszunahme und Industrialisierung führte zur sprunghaften Urbanisierung der Vorstädte und ihrer Eingemeindung, was mit der Schleifung der Stadtmauer Anfang des 19. Jahrhunderts einherging. Bereits 1840 wuchs Breslau mit 100.000 Einwohnern zur Großstadt heran. Am Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich das häufig noch mittelalterlich geprägte Stadtbild hin zur Großstadt wilhelminischer Prägung. Höhepunkt der Stadtentwicklung noch vor dem Ersten Weltkrieg war die Anlage des Ausstellungsparks als neuer Mittelpunkt der gewerblichen Zukunft Breslaus mit der Jahrhunderthalle von 1913, die seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
In den 1920er und 30er Jahren erfolgte die Eingemeindung von 36 Ortschaften und der Bau von Wohnsiedlungen am Stadtrand. Um der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu begegnen, wurden auch Wohngenossenschaften mit Siedlungsbau beauftragt.
Noch 1944 zur Festung erklärt, wurde Breslau während der folgenden Kampfhandlungen in der ersten Hälfte 1945 nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau der nun Polnisch gewordenen Stadt dauerte bis in die 1960er Jahre.
Von der etwa 20.000 Personen zählender jüdischen Bevölkerung fanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg nur 160 Personen in der Stadt wieder. 1945–1947 wurde die nach dem Kriegsende verbliebene bzw. zurückgekehrte - deutsche - Bevölkerung der Stadt zur Auswanderung größtenteils gezwungen, an ihre Stelle wurden Menschen aus dem Gebiet des polnischen Vorkriegsstaats angesiedelt, darunter aus den an die Sowjetunion verlorenen Gebiete.
Nach dem politischen Umbruch von 1989 erhob sich die Stadt zu neuer, beeindruckender Blüte. Der Transformationsprozess und seine raumwirksamen Folgen sorgten für einen rasanten Aufschwung Breslaus, unterstützt durch den Beitritt Polens zur Europäischen Union im Jahr 2004. Heute ist Breslau eine der am besten prosperierenden Städte Polens.

Gdańsk
deu. Danzig

Danzig ist eine Großstadt an der Ostsee in der polnischen Woiwodschaft Pommern (Pomorskie) mit ca. 470.000 Einwohner:innen. Sie liegt am Fluss Motława (dt. Mottlau) an der Danziger Bucht.

Historische Orte
Danzig
 
Kaliningrad
deu. Königsberg, rus. Калинингра́д

Kaliningrad ist eine Stadt im heutigen Russland. Sie liegt im Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Litauen und Polen. Kaliningrad, ehemals Königsberg, gehörte über mehrere Jahrhunderte zu Preußen und war dessen nordöstlichste Großstadt.

 und 
Praha
deu. Prag, eng. Prague, lat. Praga, yid. pr'g, yid. prag, yid. פראג

Prag (Bevölkerungszahl 2023: 1.384.732) ist die Hauptstadt und die größte Stadt der Tschechischen Republik. Sie liegt im Zentrum des Stadtgebiets am Fluss Moldau. Die erste Prager Burg entstand wohl im 9. Jahrhundert. Im 10./11. Jahrhundert lebten in zwei Burgsiedlungen neben einheimischer Bevölkerung auch Juden. Zu Beginn der 1230er Jahre erhielt Prag Stadtrechte, die zweite der beiden 1257 folgte die Kleinseite (Malá Strana) 1320 Hradschin (Hradčany) als die Burgstadt und 1348 die Prager Neustadt (Nové Město). Vom Anfang an war Prag Residenzstadt der böhmischen Herrscher, spätestens ab dem 12. Jahrhundert in Grenzen des Heiligen Römischen Reichs. Als Kaiserritz im 14. Jahrhundert entwickelte sich Prag zu einem der wichtigsten Zentren des gesamten Reichs, 1348 entstand hier die erste Universität Mitteleuropas. 1784 wurden die vier Städte vereinigt. Nach und nach, insbesondere 1920, nach der 1918 erfolgten Gründung der Tschechoslowakei, wurden weitere Orte eingemeindet. 1938-1945 wurde Prag Hauptstadt des vom Deutschen Reich abhängigen Protektorats Böhmen und Mähren, nach der Zerschlagung des Reichs 1945 durch die Alliierten war Prag bis 1992 wieder Hauptstadt der – nun sozialistischen – Tschechoslowakei. Nach dem Zerfall der Tschechoslowakei blieb Prag als Hauptstadt der Tschechischen Republik eine der wichtigsten und Städten Mitteleuropas.

 – Städte, wo sich wichtige Kapitel der europäischen Geschichte abspielten, wo aber zugleich auch Kunstgeschichte geschrieben wurde. Inspiration fanden die Künstler:innen aber insbesondere in der Natur: In der malerischen Landschaft Italiens und an der Ostseeküste. Die fiktiven Orte in Traum- und Alptraumszenen schöpfen hingegen aus inneren Bildern und Visionen.
In den Osten der Weimarer Republik bringt die Besucher:innen ein Exkurs in die sogenannten Goldenen Zwanziger Jahre. Eine Gegenüberstellung von Werken deutscher, tschechischer, russischer und polnischer Künstler:innen zeigt den Austausch zwischen Ost und West, der auch in Zeiten des Eisernen Vorhangs lebendig blieb.
Der Rundgang endet, wo er begann: im Kuppelsaal des Jugendstilbaus. Hier sind Werke einiger Künstler:innen vereint, die mit dem Lovis-Corinth-Preis ausgezeichnet wurden – darunter Katharina Sieverding, Markus Lüpertz oder Daniel Spoerri.

Im Regensburger Stadtpark, der an das KOG angrenzt, finden sich Plastiken und Skulpturen aus der Sammlung des Museums. Die meisten der insgesamt 15 Kunstwerke sind in den Rasenflächen und Beeten verteilt, zwei davon sind Teil der Museumsfassade. Dazu gehört auch die Säuleninstallation von Magdalena Jetelová am Eingang – das Wahrzeichen des Museums.

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