Das FoKO-Portal ist eine interaktive Forschungsinfrastruktur, die die bislang noch unzureichend gewürdigten spezifischen Leistungen der Kunstproduktion in Ostmitteleuropa in den Fokus rückt und deren komplexe Zusammenhänge mit der Anwendung von digitalen Methoden und Konzepten online präsentiert.
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Die Dokumentationsdaten und Bildbestände erschließen einen Kanon herausragender Bau- und Kunstwerke Ostmitteleuropas. Im Portal werden sie transnational zusammengeführt und zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, nicht nur die vielfältigen Verflechtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa im Zeitraum 1000-1800, sondern auch die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen aufzuzeigen. Der vergleichende Blick ermöglicht in einer virtuellen Umgebung die anschauliche Darstellung und Neuentdeckung von Aspekten der Stil- und Tradierungsgeschichte, des Kulturtransfers, der Auftraggeberschaft sowie der Netzwerkbildung von Künstlern und Baumeistern.
Das Datenmodell basiert zum einen auf dem CIDOC Conceptual Reference Model, einer Anwendungsontologie speziell für den Kulturerbebereich, und zum anderen auf den sog. Functional Requirements for Bibliographic Records. Letztere sind für die wissenschaftliche Tiefenerschließung von fotografischen Sammlungen geeignet, wobei die Fotografien selbst auch als reguläre Sammlungsobjekte erschlossen werden. Prototypisch sind mehrsprachige Normdaten eingebunden und die wichtigsten Termini auf osteuropäische Sprachen gemappt. Im Ergebnis bietet FoKO als überregionale, transnationale digitale Arbeitsumgebung mit vernetzter Organisationsform eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur für die Kunstgeschichte.
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Die über das Portal erschlossenen Fotografien besitzen eine hohe wissenschaftliche und technische Qualität und dokumentieren die vielfältige Denkmallandschaft in den Ländern Ostmitteleuropas. Sie schaffen eine besondere Aufmerksamkeit für zentrale Monumente des kulturellen Erbes - auch für jene Gebäude, die als kulturelle Zeugnisse neu entdeckt werden können. Alle Aufnahmen liegen in der Maximalauflösung des jeweils eingesetzten Kameramodells vor. Dabei wurden spezifische fototechnische Details beachtet, um das jeweilige Denkmal naturgetreu wiederzugeben. Mit den Möglichkeiten der Motivgestaltung, der Ausschnittwahl, des Formats oder der Tiefenschärfe sowie der digitalen Bildbearbeitung ist in den Fotografien ein präziser und möglichst neutraler Eindruck des fotografierten Objekts vermittelt. Neben aktuellen Aufnahmen sind ebenso historische Fotografien aus verschiedenen Institutionen eingebunden, um die kulturgeschichtlichen Monumente auch in ihrem historischen Wandel zu dokumentieren.
Technische Grundlage sowohl der Erschließung als auch der virtuellen Forschungsumgebung selbst ist die „Wissenschaftliche KommunikationsInfrastruktur (WissKI)“. WissKI ermöglicht den Aufbau von Anwendungen im Bereich der Digital Humanities unter Nutzung aktueller Standards und ist eine modulare Erweiterung des Content Management Systems (CMS) und Web-Development-Frameworks Drupal. Datenerfassung und Datenhaltung in WissKI basieren auf der Erschließung semantischer Zusammenhänge mittels aktueller Semantic-Web-Technologien. Die Einordnung und Speicherung der erhobenen Daten erfolgt auf Grundlage des ISO-Standards 21127 (CIDOC-CRM). Auf dieser Basis werden solitär erscheinende Daten zu einem gemeinsamen semantischen Netzwerk verbunden, um damit die unmittelbare Sichtbarkeit weiterer und tiefergehender Zusammenhänge zu ermöglichen.
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Die Objekte sind sowohl über eine Volltextsuche als auch über Facettenfilter auffindbar. Letztere ermöglichen das Durchsuchen der Datensätze nach Ländern, Materialbegriffen, Epochen/Stilen, Gattungen und über eine Sachklassifikation. Die Metadaten stehen auch zum Download bereit, als Schnittstelle dient der JSON-LD SPARQL-Endpoint.
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