Mehrere Tausend Tonnen Leb- und Pfefferkuchen werden jährlich ins Ausland verkauft. Grund genug sich einmal näher mit dem süßen Gebäck und seiner Geschichte auseinander zu setzen. Die ausleihbare Wanderausstellung von HAUS SCHLESIEN erzählt die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Pfefferkuchens, widmet sich den Geheimnissen seiner Rezeptur und den unterschiedlichen regionalen Spezialitäten.
Text
Schon im alten Ägypten kannte man ein dem Pfefferkuchen ähnliches Honiggebäck, wenn ihm auch die Würze damals noch fehlte. Die Zubereitung des mit Pfeffer und anderen Gewürzen gefertigten Gebäcks, wie wir es heute kennen, ist zunächst aus den Klöstern überliefert. Ende des 13. Jahrhunderts gibt es dann erste urkundliche Nachweise über das Handwerk des Pfefferküchlers. War Pfefferkuchen zunächst noch ein Luxusgut, das sich nur Wenige leisten konnten, zählte das würzige Gebäck im 16. Jahrhundert schließlich in Mitteleuropa zum allgemeinen Volksgut. Die damals von den Pfefferküchlern hergestellten Gebildlebkuchen wurden mit Hilfe von Holzmodeln geformt. Viele dieser Backmodel entstanden nach überlieferten, traditionellen Vorbildern, wobei einige Motive besonders häufig und zu bestimmten Anlässen verwendet wurden. Ihre größte Blüte erfuhr die Fertigung von Bildmodeln in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, bevor sich im 19. Jahrhundert mehr und mehr Ausstechformen aus Blech durchsetzten. Zu dieser Zeit wurde auch bei der Pfefferkuchenherstellung begonnen, die einzelnen Arbeitsschritte nach und nach zu mechanisieren und aus den alten Pfefferküchlereien entwickelten sich vielfach große Honigkuchenfabriken.
Auch 
Schlesien
ces. Slezsko, eng. Silesia, pol. Śląsk

Schlesien (polnisch Śląsk, tschechisch Slezsko) ist eine historische Landschaft, die heute überwiegend im äußersten Südwesten Polens, in Teilen jedoch auch auf dem Gebiet Deutschlands und Tschechiens liegt. Mit Abstand wichtigster Fluss ist die Oder. Nach Süden wird Schlesien vor allem durch die Gebirgsketten der Sudeten und Beskiden eingegrenzt. In Schlesien leben heutzutage knapp 8 Millionen Menschen. Zu den größten Städten der Region zählen Wrocław (hist. dt. Breslau), Opole (Oppeln) und Katowice (Kattowitz). Vor 1945 gehörte die Region zweihundert Jahre lang großteils zu Preußen, vor den Schlesischen Kriegen (ab 1740) fast ebenso lange Zeit zum Habsburgerreich. Schlesien wird in Ober- und Niederschlesien eingeteilt.

 blickt auf eine über 700jährige Tradition des Pfefferküchlerhandwerks zurück. Die erste schriftliche Erwähnung eines solchen Lebkuchenbäckers findet man in . Aus zahlreichen anderen schlesischen Städten, die entlang der alten Handelsrouten angesiedelt waren, ist die Pfefferküchlerei überliefert. Spezialitäten wie „Liegnitzer Bombe“ und „Neisser Konfekt“ sind bis heute in aller Munde.
Aber: Wie kommt der Pfeffer in den Kuchen? Was unterscheidet den Pfefferküchler vom Bäcker? Wo genießt man welche Spezialität? Woher kommen die Pfeffersäcke? Und wer hat der Hexe das Pfefferkuchenhaus gebaut? Diese und andere Fragen möchte die zweisprachige Ausstellung beantworten. Neben der Kulturgeschichte des Pfefferkuchens stehen besonders die Zutaten und die Produktion des würzigen Gebäcks sowie die regionalen Besonderheiten im Mittelpunkt.
External Image
External Image
External Image
External Image
External Image