Böhmen ist eine historische Landschaft im heutigen Tschechien. Die Landschaft bildet zusammen mit Mähren und dem tschechischen Teil Schlesiens das heutige Staatsgebiet Tschechiens. In der Region leben heutzutage knapp 6.5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Böhmens ist Prag.
Galizien ist eine historische Landschaft, die sich heute nahezu vollständig auf dem Gebiet Polens und der Ukraine befindet. Der heute südostpolnische Teil wird dabei üblicherweise als Westgalizien, der westukrainische als Ostgalizien bezeichnet. Vor 1772 gehörte Galizien über Jahrhunderte zur polnisch-litauischen Adelsrepublik, im Anschluss und bis 1918 - als Teil des Kronlandes "Königreich Galizien und Lodomerien" - zum Habsburgerreich.
Die Bukowina ist eine historische Landschaft im heutigen Rumänien und der heutigen Ukraine. Der nördliche Teil liegt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi, der südliche hingegen gehört zum rumänischen Kreis Suceava. Die Region gehörte einst zum Fürstentum Moldau und zur Habsburgermonarchie.
Das Deutsche Reich war ein von 1871 bis 1945 existierender Staat in Zentraleuropa. Die Zeit von der Gründung bis 1918 wird als Deutsches Kaiserreich bezeichnet, dann folgte die Zeit der Weimarer Republik (1918/1919-1933) und die des Nationalsozialismus (sogenanntes Drittes Reich) von 1933 bis 1945. Als Tag der Reichsgründung gilt der 01.01.1871.
Die historische Provinz Posen befand sich von 1815 bis 1920 im östlichen Preußen. Heutzutage liegt das Gebiet der ehemaligen Provinz vollständig in Polen. Die Hauptstadt war die Stadt Posen (Poznań), der Namensgeber der Provinz. In dem Gebiet lebten ca. 2 Millionen Menschen.
In diesen Regionen lebten bereits vor den Teilungen Polens zahlreiche Jüdinnen:Juden. Die politische Ausgangslage der Judenheiten unterschied sich dabei von Staat zu Staat und oftmals von Region zu Region. Während Jüdinnen:Juden in den östlichen Provinzen des Deutschen Reich sich in den Städten überwiegend an die deutschsprachige Bevölkerung assimilierten, engagierten sich zahlreiche Jüdinnen:Juden im Königreich Polen für nationale Eigenständigkeit. In Galizien übernahmen Jüdinnen:Juden teils eine Mittlerrolle in den von verschiedenen Ethnien geprägten Stadtgesellschaften. Teils assimilierten sie sich aber auch an die polnischsprachige Bevölkerung. In der Bukowina wiederum traten oftmals Jüdinnen:Juden als Anhänger:innen der Monarchie in Erscheinung.
Warschau ist die Hauptstadt Polens und zugleich die größte Stadt des Landes (Bevölkerungszahl 2022: 1.861.975). Sie liegt in der Woiwodschaft Masowien an Polens längstem Fluss, der Weichsel. Warschau wurde erstmals Ende des 16. Jahrhunderts Hauptstadt der polnisch-litauischen Adelsrepublik und löste damit Krakau ab, das zuvor polnische Hauptstadt gewesen war. Im Rahmen der Teilungen Polen-Litauens wurde Warschau mehrfach besetzt und schließlich für elf Jahre Teil der preußischen Provinz Südpreußen. Von 1807 bis 1815 war die Stadt Hauptstadt des Herzogtums Warschau, einem kurzlebigen napoleonischen Satellitenstaat; im Anschluss des Königreichs Polen unter russischer Oberherrschaft (dem sog. Kongresspolen). Erst mit Gründung der Zweiten Polnischen Republik nach Ende des Ersten Weltkriegs war Warschau wieder Hauptstadt eines unabhängigen polnischen Staates.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Warschau erst nach intensiven Kämpfen und einer mehrwöchigen Belagerung von der Wehrmacht erobert und besetzt. Schon dabei fand eine fünfstellige Zahl an Einwohnern den Tod und wurden Teile der nicht zuletzt für seine zahlreichen barocken Paläste und Parkanlagen bekannten Stadt bereits schwer beschädigt. Im Rahmen der anschließenden Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung der polnischen und jüdischen Bevölkerung wurde mit dem Warschauer Ghetto das mit Abstand größte jüdische Ghetto unter deutscher Besatzung errichtet, das als Sammellager für mehrere hunderttausend Menschen aus Stadt, Umland und selbst dem besetzten Ausland diente und zugleich Ausgangspunkt für die Deportation in Arbeits- und Vernichtungslager war.
Infolge des Aufstandes im Warschauer Ghetto ab dem 18. April 1943 und dessen Niederschlagung Anfang Mai 1943 wurde das Ghettogebiet systematisch zerstört und seine letzten Bewohner verschleppt und ermordet. Im Sommer 1944 folgte der zwei Monate dauernde Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung, in dessen Folge fast zweihunderttausend Polen ums Leben kamen und nach dessen Niederschlagung auch das restliche Stadtgebiet Warschaus von deutschen Einheiten weitgehend und planmäßig zerstört wurde.
In der Nachkriegszeit wurden zahlreiche historische Gebäude und Teile der Innenstadt, darunter das Warschauer Königsschloss und die Altstadt, wiederaufgebaut - ein Prozess, der bis heute andauert.
Poznań ist eine Großstadt im Westen von Polen und mit über 530.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt des Landes. Die Messe- und Universitätsstadt liegt in der historischen Landschaft Großpolen und ist zugleich Hauptstadt der heutigen gleichnamigen Woiwodschaft. Bereits in der Frühen Neuzeit ein bedeutendes Handelszentrum fiel die Stadt 1793 erstmals an das Königreich Preußen als Teil der neu gebildeten Provinz Südpreußen. Nach zwischenzeitlicher Zugehörigkeit zum Herzogtum Warschau (1807-1815) kam Posen nach dem Wiener Kongress erneut zu Preußen als Hauptstadt des neuen Großherzogtums Posen. Ab 1919 gehörte Poznań für zwei Jahrzehnte zur Zweiten Polnischen Republik, bevor die Stadt ab 1939 von der Wehrmacht besetzt und Teil des Reichsgaus Wartheland (dem sog. Warthegau) wurde. Die fast sechsjährige Besatzungszeit war geprägt durch die brutale Verfolgung der polnischen und jüdischen Bevölkerung einerseits, die zu Zehntausenden ermordet oder in Konzentrations- und Arbeitslagern interniert wurde, und der gezielten Neuansiedlung deutschsprachiger Bevölkerungsteile in Stadt und Umland andererseits. Anfang 1945 wurde Posen von der Roten Armee erobert und Teil der Volksrepublik Polen. Eines der wichtigsten Ereignisse der Nachkriegszeit war der gewaltsam niedergeschlagene Arbeiteraufstand im Juni 1956.

